Im Alltag lässt es sich beobachten und Untersuchungen erhärten die Feststellung: Der Tabak-, Cannabis- und Alkoholkonsum immer jüngerer Jugendlicher nimmt zu.
Tatsachen sind, dass:
1. In den letzten Jahren ist die Zahl der jugendlichen Raucherinnen und Raucher sehr stark angestiegen. Bereits 12-jährige Schülerinnen und Schüler rauchen regelmässig am Morgen auf dem Schulweg.
2. Je früher mit dem Rauchen begonnen wird, desto schwieriger ist es, wieder aufzuhören und desto grösser ist das Risiko, später an den schädlichen Folgen des Rauchen zu leiden.
3. Die Präventionskampagnen, welche auf die Suchtproblematik und Gesundheitsschädigung hinweisen, bleiben bei den Jugendlichen praktisch ohne Wirkung.
Drastische Preiserhöhungen für Raucherwaren gelten als wirksames Mittel zur Einschränkung des Tabakkonsums bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Das Verbot des Verkaufs von Zigaretten an Jugendliche unter 16 Jahren, das Verbot von Zigarettenautomaten oder die Einschränkung des Zugangs zu Automaten für Jugendliche, werden als weitere Präventionsmassnahmen genannt und vom Bundesamt für Gesundheitswesen geprüft. ( Vergleiche u. a. Nationales Programm 2001- 2005 zur Tabakprävention des Bundesamtes für Gesundheit)
Zusammengefasst muss festgestellt werden, dass die gesundheitlichen Schäden verursacht durch Tabak- und übermässigen Alkoholkonsum, und die daraus resultierenden Kosten im Gesundheitswesen und in der sozialen Wohlfahrt bekannt sind.
Nach dem Bundesgerichtsurteil vom 28.03.2002 (Urteil 2P.2007/2000) über eine staatsrechtliche Beschwerde gegen das vom Grossen Rat des Kantons Genf im Juni 2000 erlassene „Werbegesetz“ ist klar, dass die Kantone Gesetze erlassen können die den Jugendschutz und die Prävention in den Vordergrund stellen, nicht gegen höherrangiges Bundesrecht verstossen.
Die Unterzeichneten ersuchen die Regierung diesen Auftrag entgegen zu nehmen und eine Gesetzesvorlage dem Grossen Rat zu unterbreiten, die den Tabakwarenverkauf an Minderjährige direkt aber auch über die Verkaufsautomaten verbietet.
Chur, 17. Juni 2004
Name: Schütz, Jäger, Pfiffner, Baselgia-Brunner, Bucher-Brini, Bundi, Caviezel (Thusis), Frigg, Jaag, Koch, Märchy-Michel, Meyer-Persili (Chur), Mengotti, Noi, Peyer, Pfenninger, Trepp, Zindel, Brasser, Caviezel (Chur),
Session: 17.06.2004
Vorstoss: dt Auftrag