Eine nationale Studie zum Sportverhalten der Bündner Bevölkerung hat aufgezeigt, dass vier Fünftel der Wohnbevölkerung im Alter von 15 bis 74 Jahren ab und zu und über die Hälfte der Bündner Bevölkerung sogar mehrmals pro Woche Sport treiben. Die Studie attestierte den Bündnerinnen und Bündnern eine deutlich überdurchschnittliche Sportlichkeit. Der Sport ist in der „schönsten Sportarena der Welt“, der Bündner Natur, auch ein Wirtschafts- und Standortfaktor. Ein wesentlicher Teil der jährlichen rund 5.5 Milliarden Franken Umsatz im Bündner Tourismus hängt direkt oder indirekt mit der Ausübung einer Sportart, wohl mehrheitlich einer Wintersportart, zusammen. Graubünden kann somit als der „vielfältigste und attraktivste Fitnessraum der Schweiz“ bezeichnet werden.
Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports in Graubünden verlangt nach einem kantonalen Sportkonzept. Ein solches Sportkonzept soll im Kern definieren, wo Sportförderung Aufgabe des Staates und wo Aufgabe des privatrechtlich organisierten Sports ist, und wie Koordinationen erfolgen. Nebst dem Schulsport sowie Verbands- und Vereinssport sollen auch Aspekte des individuell ausgeübten Sports berücksichtigt werden. Ziel eines Bündner Sportkonzeptes muss es letztlich sein, den Anteil der sportlich aktiven Bevölkerung in allen Alterskategorien und Bevölkerungsgruppen weiter zu erhöhen. Diesbezüglich soll das Konzept auch die Aspekte der Sportförderung enthalten.
Chur, 27. August 2010
Rathgeb, Cavegn, Perl, Aebli, Albertin, Barandun, Berther (Sedrun), Bezzola (Zernez), Blumenthal, Bucher-Brini, Burkhardt, Caduff, Caluori, Candinas, Casanova-Maron, Casty, Casutt-Derungs, Conrad, Davaz, Della Vedova, Dermont, Dosch, Engler, Florin-Caluori, Fontana, Furrer-Cabalzar, Gasser, Geisseler, Giacomelli, Gunzinger, Hartmann (Champfèr), Hartmann (Chur), Heiz, Hitz-Rusch, Holzinger-Loretz, Jeker, Jenny, Joos, Kappeler, Kasper, Koch (Tamins), Koch (Landquart), Kunz (Fläsch), Locher Benguerel, Marti, Meyer-Grass, Michael (Donat), Michel (Davos-Monstein), Montalta, Müller, Nick, Niggli (Grüsch), Noi-Togni, Papa, Parolini, Pedrini, Pfäffli, Righetti, Sax, Steck-Rauch, Stiffler (Davos Platz), Thöny, Tomaschett-Berther (Trun), Troncana-Sauer, Valär, Waidacher, Zanetti, Zweifel-Disch, Deplazes, Michel (Igis), Monigatti
Antwort der Regierung
Auch die Regierung ist beeindruckt und erfreut über das ausgezeichnete Ergebnis, welches unser Kanton in der Studie „Sport im Kanton Graubünden“ ausweisen kann. Diese Studie ist Teil der nationalen Erhebung „Sport Schweiz 2008“. Praktisch in allen Bereichen, welche von dieser breit angelegten Untersuchung erfasst werden, erzielt unsere Wohnbevölkerung im Alter zwischen 15 und 74 Jahren im Vergleich mit dem gesamtschweizerischen Mittel Spitzenwerte.
Die Gründe für das vorbildliche Sportverhalten der Bündner Wohnbevölkerung sieht die Regierung einerseits in der im Auftrag erwähnten gesamtgesellschaftlichen Bedeutung des Sports für den Kanton, andererseits aber auch in den umfassenden und intensiven Bemühungen, auf welche die Bündner Sportförderung seit Jahrzehnten zählen kann.
Die Regierung hat ein grosses Interesse daran, dass der zentrale Stellenwert des Sports für den Bergkanton Graubünden erhalten bleibt und weiter gefestigt wird. Deshalb ist den gesamtgesellschaftlichen Verflechtungen des Sports auch in Zukunft in allen betroffenen Bereichen wie Tourismus, Bauwirtschaft, Gewerbe, Gesundheit etc. grosse Beachtung zu schenken.
Im Sinne des vorliegenden Auftrags soll sich das geforderte Sportkonzept auf die Grundlagen des für den Kanton Graubünden lebenswichtigen Phänomens „Sport“ konzentrieren. So soll das Konzept u.a. definieren, wo Förderung von Sport Aufgabe des Staates und wo sie Aufgabe des privatrechtlich organisierten Sports ist. Ausserdem sollen die verschiedenen Aspekte von Schulsport, Verbandssport, Vereinssport und individuell ausgeübtem Sport beleuchtet und entsprechende Koordinationsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Das erklärte Hauptanliegen des geforderten Konzeptes besteht darin, den Anteil der sportlich aktiven Bevölkerung in allen Alterskategorien und Bevölkerungsgruppen weiter zu erhöhen.
Angesichts dieser Zielsetzung schlägt die Regierung vor, das im Auftrag anvisierte Konzept nicht als „Sportkonzept“, sondern als „Sportförderungskonzept“ zu bezeichnen. In Berücksichtigung der zahlreichen schon existierenden Elemente von Sportförderung besteht die Aufgabe des zu erarbeitenden Sportförderungskonzeptes vor allem darin, bereits Vorhandenes darzustellen und – wo nötig - auf die aktuelle Situation abzustimmen und zu ergänzen. Dabei ist zu beachten, dass seit Jahren bestehende Konzeptteile, welche sich in der Praxis bewährt und zur Spitzenposition des Kantons Graubünden im gesamtschweizerischen Vergleich beigetragen haben, nicht verändert werden.
Im Sinne dieser Ausführungen ist die Regierung bereit, den Auftrag zur Erarbeitung eines Bündner Sportförderungskonzeptes entgegenzunehmen.
20. Oktober 2010