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Session: 23.04.2013
Im Kanton Graubünden kommt dem Tourismus eine besondere Bedeutung zu. Die Anbieter touristischer Leistungen sind darauf angewiesen, dass der Kanton Graubünden von einer Vielzahl von Gästen regelmässig besucht wird. Ein wichtiger Faktor für den Entscheid, Graubünden erneut zu besuchen, sind Emotionen. Unvergessliche Erlebnisse aus dem Kindes- und Jugendalter wirken diesbezüglich besonders lange.

Aus verschiedenen Gründen verzichten immer mehr Schulen und Jugendorganisationen, Sport- und Ferienlager durchzuführen. Und dies wird früher oder später dazu führen, dass den Anbietern touristischer Leistungen massiv Gäste fehlen werden.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird die Regierung beauftragt, Sport- und Ferienlager für Jugendliche zu fördern. Dazu soll sie ein geeignetes Konzept ausarbeiten und umsetzen, welches folgende Eckpunkte berücksichtigt:

- aktive Bewerbung der Durchführung von Sport- und Ferienlagern;

- Lager sowohl in Sommer- als auch in Wintersaison;

- Ausrichtung auf Schulen und Jugendorganisationen, sowohl ausserkantonale als auch bündnerische;

- Zurverfügungstellung des Sport- und Freizeitmaterials sowie der dafür notwendigen Ausbildenden.

Chur, 23. April 2013

Kappeler, Tomaschett (Breil), Grass, Albertin, Baselgia-Brunner, Blumenthal, Bucher-Brini, Buchli-Mannhart, Burkhardt, Caduff, Campell, Casutt Renatus, Cavegn, Conrad, Darms-Landolt, Dermont, Dosch, Engler, Fallet, Geisseler, Holzinger-Loretz, Jeker, Jenny, Kasper, Koch (Tamins), Kollegger (Malix), Märchy-Caduff, Marti, Michael (Donat), Michael (Castasegna), Müller (Davos Platz), Niederer, Niggli (Samedan), Parpan, Perl, Peyer, Pult, Righetti, Rosa, Sax, Stiffler (Chur), Tenchio, Thöny, Trepp, Troncana-Sauer, Waidacher, Wieland, Camathias, Decurtins-Jermann, Deplazes, Epp, Gassmann, Haltiner, Hensel, Lauber, Vassella, Vincenz

Antwort der Regierung

Die Regierung teilt die Auffassung, dass Sport- und Ferienlager bleibende emotionale Erlebnisse schaffen und im Zusammenhang mit der Bewegung bedeutungsvoll sind für die physische, psychische und soziale Entwicklung der Jugendlichen. Auch auf Bundesebene ist die Wichtigkeit solcher Lager insbesondere im Schulumfeld bereits erkannt worden, und die Durchführung von Lagern im Rahmen von Jugend+Sport (J+S) wurde deshalb im neuen Sportförderungsgesetz des Bundes mit geeigneten Massnahmen erleichtert. So sind nun auch Lager mit Kindern möglich und Sportlager während der Schulzeit werden seit dem 1. Oktober 2012 voll entschädigt. Über J+S ist auch die Materialausleihe, insbesondere für Berg-, Wasser- und Schneesportlager, sehr günstig möglich (nur allfällige Versandkosten müssen übernommen werden). Solches Material sowohl auf Bundes- als auch auf Kantonsebene bereitzuhalten, scheint aus Kostenüberlegungen wenig sinnvoll. Eine Ergänzung von beim Bund nicht vorhandenem Sportmaterial kann aber auf Anfrage geprüft werden.

Schon seit vielen Jahren führt die Abteilung Sport des Amtes für Volksschule und Sport (AVS) eigene Sportlager durch. Diese sogenannten „Jugendsportcamps“ werden in Zusammenarbeit mit den Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Lichtenstein allen Jugendlichen in der Ostschweiz angeboten. Im Verbund steht so eine grosse Palette an Sportarten zur Auswahl mit rund 70 Camps über das ganze Jahr verteilt, die von den Jugendlichen rege genutzt werden. Der Kanton Graubünden stellt darin vier Lager mit rund 300 Teilnehmerplätzen zur Verfügung. Viele Wintercamps der anderen Ostschweizer Kantone finden im Rahmen dieses Programms ebenfalls in Graubünden statt.

Bereits mit dem in der Oktobersession 2012 eingereichten Auftrag Tomaschett (Breil) wurde die Regierung zur verstärkten Promotion von Schneesportwochen im Kindergarten beauftragt (Regierungsbeschluss Nr. 1217 vom 18. Dezember 2012). Dafür und im Rahmen des Projekts „Kinder in die Berge“ wurde eine Umfrage unter allen Schulleitungen im Kanton Graubünden durchgeführt, die gezeigt hat, dass über die Hälfte der Schulen auf mindestens einer Stufe während der Schulzeit Schneesportlager durchführen. Ein Viertel der Schulen ohne Schneesportlager führen andere Sportlager durch. Gleichzeitig mit der Erhebung wurden die Schulleitungen auf die ausgeweiteten Einsatzmöglichkeiten von J+S angesprochen und sensibilisiert. Die Abteilung Sport des AVS führt aufgrund der Rückmeldungen nun Gespräche mit denjenigen Schulen, die Interesse für zusätzliche Sport- und Bewegungsaktivitäten in Form von Lagern oder Kursen bekundet haben.

Der Entwurf zum neuen Sportförderungsgesetz des Kantons Graubünden sieht vor, dass ein breites Angebot an Sport und Bewegungsaktivitäten in allen Regionen vorhanden sein soll und solche Aktivitäten durch geeignete Programme und Projekte gefördert und koordiniert werden sollen. Als Massnahme dazu wird die Regierung verpflichtet, ein umfassendes Konzept zur Förderung von Sport und Bewegung im Kanton zu erlassen und dieses periodisch zu überprüfen. Darin wird auch die Lagerförderung ein Thema sein. Auf ein separates Konzept soll aber verzichtet werden. In diesem Sinne ist die Regierung bereit, den Auftrag anzunehmen.

03. Juli 2013