Das Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit (DJSG) hat im kürzlich präsentierten „Leitbild zur Organisation der Gesundheitsversorgung im Kanton Graubünden“ aufgezeigt, wie die Strukturen der Gesundheitsversorgung des Kantons auszugestalten sind, um im Kanton Graubünden auch in Zukunft ein alle Regionen versorgendes und wirtschaftlich tragbares Gesundheitssystem sicherzustellen. Im Leitbild sind fünf Massnahmen aufgelistet, mit denen die angestrebten Strukturen der Gesundheitsversorgung realisiert werden sollen. Das Leitbild wurde einem breiten Adressatenkreis zugestellt. Damit soll gemäss dem Departement zu den angestrebten Strukturen und zu den entsprechenden Massnahmen eine breit angelegte Diskussion in den Regionen und in der interessierten Öffentlichkeit ausgelöst werden.
Die Unterzeichnenden richten folgende Fragen an die Regierung:
1. Wie sehen die Reaktionen von aussen zu den im Leitbild in Aussicht gestellten Massnahmen zur Erreichung der vom Departement angestrebten Strukturen der Gesundheitsversorgung aus?
2. Wie sieht der Zeitplan zur Umsetzung der im Leitbild vorgesehenen Massnahmen aus?
3. Wie ist der aktuelle Stand der Organisationsentwicklung hin zu den angestrebten Gesundheitszentren in den einzelnen Regionen resp. Gesundheitsversorgungsregionen?
Chur, 3. Dezember 2013
Gunzinger, Kleis-Kümin, Hardegger, Augustin, Bezzola (Zernez), Bleiker, Blumenthal, Brandenburger, Bucher-Brini, Buchli-Mannhart, Burkhardt, Caluori, Casanova-Maron, Casty, Casutt Renatus, Casutt-Derungs Silvia, Claus, Conrad, Darms-Landolt, Dermont, Dosch, Fallet, Felix, Florin-Caluori, Foffa, Furrer-Cabalzar, Gartmann-Albin, Giacomelli, Grass, Hartmann (Champfèr), Heiz, Hitz-Rusch, Holzinger-Loretz, Jaag, Jeker, Jenny (Arosa), Kasper, Koch (Tamins), Kollegger (Chur), Kollegger (Malix), Komminoth-Elmer, Krättli-Lori, Kunz (Chur), Mani-Heldstab, Märchy-Caduff, Nick, Niggli-Mathis (Grüsch), Noi-Togni, Papa, Parolini, Peyer, Pfäffli, Pfenninger, Pult, Rosa, Stiffler (Davos Platz), Stiffler (Chur), Thöny, Tomaschett-Berther (Trun), Trepp, Troncana-Sauer, Waidacher, Wieland, Deplazes, Hauser, Hensel, Jenny-Marugg (Klosters Dorf), Monigatti, Patt
Antwort der Regierung
Die Regierung beantwortet die gestellten Fragen wie folgt:
1. Das Leitbild wurde allgemein sehr positiv aufgenommen. Konkrete positive Rückmeldungen zu den zur Erreichung der angestrebten Strukturen der Gesundheitsversorgung vom Departement vorgesehenen Massnahmen erfolgten bis anhin vor allem zur in Aussicht genommenen Bildung von Gesundheitsversorgungsregionen und zur Schaffung von Anreizen zur Bildung einer einzigen Trägerschaft pro Gesundheitsversorgungsregion.
2. Die Diskussion, welche mit der Veröffentlichung des Leitbildes in Gang gekommen ist, stellt einen ersten Schritt zur Umsetzung der vorgesehenen Massnahmen dar. Die angemessene Abgeltung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen der Spitäler erfolgt bereits heute, die Verteilung des Gesamtkredites auf die Spitäler muss allenfalls angepasst werden. Auch bei der Sicherstellung der ambulanten Versorgung schöpft der Kanton die in seinem Bereich liegenden Möglichkeiten bereits heute aus. Im Rahmen ihrer personellen Möglichkeiten unterstützen das Departement und das Gesundheitsamt alle Aktivitäten, welche zur Bildung von Gesundheitsregionen führen. Gemäss heutiger Planung wird eine Vorlage zur Umsetzung der im Leitbild in Aussicht genommenen Bildung der Gesundheitsregionen vorgesehenen Massnahmen im Jahr 2016 dem Grossen Rat unterbreitet werden.
3. Der aktuelle Stand der Organisationsentwicklung in den einzelnen Regionen ist sehr unterschiedlich. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Anzahl Trägerschaften, welche in den einzelnen Spitalregionen in den Bereichen Spital, Alters- und Pflegeheime und Spitex tätig sind. Generell kann davon ausgegangen werden, dass je mehr Trägerschaften in einer Region tätig sind, desto grösser der Handlungsbedarf ist. Bezüglich Spitalregion Chur ist diese Aussage zu relativieren. Wie im Leitbild festgehalten, wird die Spitalregion Chur auf Grund ihrer Grösse für die Alters- und Pflegeheime sowie die Spitex-Dienste zweckmässigerweise in Subregionen unterteilt. In den Regionen Prättigau und Val Müstair ist die vom Departement angestrebte Leistungserbringung in allen Bereichen durch einen Anbieter bereits erreicht.
12. Februar 2014