Die Bündner Regierung hat sich im Rahmen der Vernehmlassung Sportförderung des Bundes uneingeschränkt positiv über die Realisierung des Nationalen Schneesportzentrums Lenzerheide (NSSZ) geäussert. Sie betonte darin auch, dass Sport nicht nur touristisch und wirtschaftlich eine grosse Bedeutung hat, sondern auch in Bezug auf Gesundheitsaspekte oder die gesellschaftliche Entwicklung.
„Nach Erachten der Regierung hätte ein NSSZ schweizweit eine grosse Strahlkraft für den Schneesport. Neuere Untersuchungen zeigten, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen am Schneesport in den letzten Jahren zurückgegangen ist“, so die Bündner Regierung in ihrer Medienmitteilung zum Vernehmlassungsbericht.
Gross war daher die Freude der Regierung und wohl des Kantons im Allgemeinen, dass sich die Lenzerheide gegen die übrigen Bewerbungen durchgesetzt hatte und am besten bewertet wurde. Darauf folgte jedoch die Enttäuschung, dass das NSSZ den Sparplänen auf Bundesebene zum Opfer fallen soll.
Der Bundesrat schätzte die Investitionskosten für das Nationale Schneesportzentrum Lenzerheide auf 60 bis 80 Millionen Franken, die Betriebskosten auf jährlich rund 10 bis 15 Millionen Franken. Der Kanton war bereit, 10 Millionen an die Investitionskosten zu bezahlen. Kein Vergleich beispielsweise mit den Kosten für die Durchführung von olympischen Spielen. Zudem wären die Investitionen in ein NSSZ langfristiger Natur und bedeutend nachhaltiger. Es führt zu einem direkten Nutzen für den einheimischen Breiten und Spitzensport und die Jugend. Bei der verkehrstechnischen Erschliessung wäre der öffentliche Verkehr zu bevorzugen, wovon wiederum die Bevölkerung der gesamten Region profitiert. Zu erwartende Folgeinvestitionen bringen eine hohe Wertschöpfung über Jahre und auch über die Region hinaus. Zudem hat es der Kanton in der Hand, Eingriffe in die Natur umweltverträglich zu planen und durchzuführen. Ein solches Zentrum würde es letztlich auch vereinfachen, viele wiederkehrende nationale und internationale Sportanlässe wie das Ski-Weltcup-Finale oder die Tour de Ski zu beherbergen.
Die SP Fraktion sieht in einem Nationalen Schneesportzentrum Lenzerheide viele Vorteile. Sie fordert die Regierung deshalb auf, Varianten vorzulegen, wie ein solches Projekt durch den Kanton realisiert und betrieben werden könnte auch ohne oder mit einer geringeren Beteiligung des Bundes. Die Beteiligung und/oder Zusammenarbeit mit Sportverbänden und Privaten sind dabei zu berücksichtigen.
Chur, 13. Juni 2016
Degiacomi, Atanes, Baselgia-Brunner, Bucher-Brini, Cahenzli-Philipp, Caviezel (Chur), Gartmann-Albin, Locher Benguerel, Monigatti, Noi-Togni, Perl, Peyer, Pfenninger, Pult, Thöny