Heute gibt es Top-Level-Domains wie zum Beispiel „.com“ oder „.net“ und Länderendungen wie zum Beispiel „.ch“ oder „.de“. Diese Standardendungen sind jedoch nicht unbegrenzt. Irgendwann nämlich sind alle sich leicht merkbaren Kombinationen vergeben und künftige Seiteninhaber müssten auf unsinnige oder sogar surreale Variationen ausweichen. Vor allem für Unternehmungen nicht eine ideale Lösung. Denn eine gute Internetadresse kann oft geschäftsentscheidend sein.
Die Organisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers), welche für Internet-Adresssysteme verantwortlich ist, hat dieses Problem erkannt und im Jahr 2012 das Angebot vergrössert. So kann man sich bei der internationalen Vergabestelle für Webadressen ICANN um neue Endungen bewerben. Davon hat unter anderem auch das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) Gebrauch gemacht. So wurde im 2015 die Top-Level-Domain „.swiss“ eröffnet und eingeführt. Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass die neue Adress-Endung „.swiss“ einem Bedürfnis entspricht. Rund 30‘000 Gesuche wurden seit Lancierung dieser Top-Level-Domain bereits eingereicht. Als erster Kanton wird nun auch Zürich im Frühjahr 2017 die Domainendung „.zuerich“ lancieren (NZZ vom Mittwoch, 27.7.2016, Seite 16).
Ein grosser Vorteil einer neuen Top-Level-Domainendung ist, dass dadurch ein bereits vergebener Domainname wieder registrierbar ist. Zudem bieten sich für Unternehmen und Organisationen, wie zum Beispiel für Tourismusverbände, neue Möglichkeiten in der Markenbildung.
Mit einer neuen Top-Level-Domain „.graubuenden“ soll unter anderem der Bekanntheitsgrad des Wirtschafsstandorts Graubünden gestärkt werden. Ausserdem gibt es Firmen, welche statt des Landes vielleicht lieber den Kanton repräsentieren wollen. Die Firmen und Vereine, welche sich um eine solche Endung interessieren, sollten ihren Sitz im Kanton Graubünden haben. So demonstrieren solche Unternehmungen auch ihre Heimatnähe und die Verbundenheit mit unserem Kanton. Für die Betreibung und Zuteilung von Domains durch den Kanton Graubünden braucht es höchstwahrscheinlich auch eine gesetzliche Grundlage, welche sodann noch erarbeitet werden müsste.
Die Unterzeichnenden fordern die Regierung folglich auf:
1. Die Schaffung einer eigenen Top-Level-Domainendung „.graubuenden“ für den Kanton Graubünden zu prüfen.
2. Den konkreten Nutzen für die bündnerische Volkswirtschaft aufzuzeigen.
Chur, 2. September 2016
Epp, Jeker, Engler, Albertin, Alig, Berther (Disentis/Mustér), Blumenthal, Brandenburger, Buchli-Mannhart, Caduff, Caluori, Casanova (Ilanz), Casty, Casutt-Derungs, Cavegn, Caviezel (Chur), Crameri, Darms-Landolt, Della Vedova, Dermont, Dosch, Florin-Caluori, Foffa, Geisseler, Grass, Koch (Tamins), Kollegger, Kunfermann, Lorez-Meuli, Märchy-Caduff, Mathis, Müller, Niederer, Paterlini, Sax, Schneider, Schutz, Thomann-Frank, Tomaschett (Breil), Tomaschett-Berther (Trun), Waidacher, Widmer-Spreiter, Zanetti, Berther (Segnas), Rodigari