Für den Fortbestand einer Volkswirtschaft ist ein kontinuierlicher Strom an Innovationen zwingend. Ohne diese Innovationen kann insbesondere eine wissensintensive Volkswirtschaft im internationalen Wettbewerb nicht bestehen.
Die Wirtschaftsförderung des Kantons Graubünden, wie wir sie heute kennen, vermag die Innovation im Kanton nicht im geforderten Mass zu fördern und zu unterstützen. Der Fokus der Wirtschaftsförderung liegt heute auf der Unterstützung der bestehenden Unternehmen sowie der Ansiedlung neuer Unternehmen. Die Unterstützung innovativer Start-ups fehlt weitgehend. Eine Möglichkeit zur Unterstützung von Start-ups sind sogenannte „Inkubatoren“.
Grundsätzlich sind – aus der wirtschaftspolitischen Perspektive – Inkubatoren Einrichtungen, die ein positives Umfeld für Start-ups schaffen wollen und die Gründer bei ihrer Unternehmung unterstützen. Ein positives Umfeld für Inkubatoren wird durch einen Mix von Leistungen in den Bereichen Unternehmens-Infrastruktur (z. B. Büroräume), Business Support sowie ein Netzwerk mit Kontakten, unter anderem zu Kapitalgebern, geschaffen.
Die wachsende Verbreitung und zunehmende Bedeutung von Inkubatoren ist auch an der Anzahl abzulesen. Weltweit stieg die Anzahl der Inkubatoren bis 1990 auf etwa 1000. Im Jahr 2000 gab es schon rund 3200 Einrichtungen, von denen je ein Drittel in den USA und in Europa ansässig waren. Die Zunahme war besonders in den Jahren seit der Finanz- und Wirtschaftskrise progressiv. So stieg die Anzahl von 5000 Inkubatoren im Jahr 2007 auf 7000 im Jahr 2012.
Bei den Inkubatoren lassen sich ertragswirtschaftliche (for-profit) und nicht-ertragswirtschaftliche (non-profit) Einrichtungen voneinander abgrenzen. Bei öffentlichen Einrichtungen sind Städte, Regionen, Kantone und Ähnliches für den Betrieb verantwortlich. Akademische Inkubatoren werden von Universitäten, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen eingerichtet. Beide Typen, sowohl öffentliche als auch akademische Inkubatoren, zählen zu den nicht-ertragswirtschaftlichen Inkubatoren.
Private Einrichtungen sind eher dem ertragswirtschaftlichen Bereich zuzuordnen. Hinter ihnen stehen Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen. Unternehmenszugehörige Inkubatoren haben ihren Ursprung in einem Unternehmen und werden von diesem betrieben. Bei unabhängigen, privaten Inkubatoren stehen Privatpersonen oder auch Gruppen von Personen und Unternehmen in der Verantwortung, ohne dass der Inkubator direkt einem bestimmten Unternehmen zuzuordnen ist. Darüber hinaus gibt es auch Mischformen, bei denen Institutionen aus dem öffentlichen und privaten Bereich in einem Inkubator zusammenarbeiten.
Die Unterzeichnenden beauftragen die Regierung, das Inkubatorenkonzept für Graubünden zu prüfen und die Ergebnisse der Abklärungen dem Grossen Rat in geeigneter Form zu unterbreiten.
Chur, 14. Februar 2018
Caduff, Dudli, Albertin, Berther (Disentis/Mustér), Blumenthal, Buchli-Mannhart, Caluori, Casanova (Ilanz), Casty, Casutt-Derungs, Cavegn, Caviezel (Chur), Crameri, Darms-Landolt, Dermont, Dosch, Epp, Felix (Haldenstein), Foffa, Geisseler, Jeker, Joos, Kappeler, Kollegger, Lorez-Meuli, Mani-Heldstab, Märchy-Caduff, Müller, Niggli-Mathis (Grüsch), Papa, Paterlini, Pedrini, Peyer, Pult, Sax, Schneider, Stiffler (Davos Platz), Tenchio, Tomaschett (Breil), Tomaschett-Berther (Trun), Zanetti, Berther (Segnas), Lombardi, Stäbler