Das Stimmvolk des Kantons Graubünden stimmte am 23. September 2012 mit 31'788 (77%) gegen 9'410 (23%) Stimmen einer Teilrevision der Kantonsverfassung klar zu, mit dem Ziel, die sogenannte Zwischenebene zwischen Gemeinden und Kanton merklich zu vereinfachen. 11 Regionen lösten somit 39 Kreise, 14 Regionalverbände und 11 Bezirke ab. Den neuen Regionen können sowohl kommunale als auch kantonale Aufgaben übertragen werden.
Am 30. November 2014 genehmigte das Stimmvolk mit 33'537 (63%) gegen 20'021 (37%) Stimmen das Mantelgesetz über die Gebietsreform, welches die Schaffung von einfachen, schlanken und bürgernahen Regionen vorsieht. Seit 2016 haben die Regionen genehmigte Statuten und sind funktionsfähig.
Es wurde bewusst eine Zwischenebene mit begrenzten Funktionen und Kompetenzen gewählt, um die gemeindeübergreifenden Aufgaben wahrnehmen zu können, ohne ein Hindernis für die Erneuerung der Strukturen auf kommunaler Ebene darzustellen.
Wir befinden uns heute im fünften Jahr seit der Schaffung der Regionen. Somit ist der Zeitpunkt gekommen, um eine kurze Zwischenbilanz über den Stand der Umsetzung zu ziehen.
Vor dem Hintergrund der aufgeführten Überlegungen stellen die Unterzeichnenden der Regierung folgende Fragen:
- Wie beurteilt die Regierung im Nachhinein den Prozess der Schaffung der 11 Regionen im Kanton Graubünden?
- Hat die Regierung Kenntnis von Problemen und Schwierigkeiten in der gegenwärtigen Funktionsweise der Regionen? Wenn ja, welche sind die Hauptschwierigkeiten?
- Ist die Regierung der Ansicht, dass die Aufteilung des Kantons in 11 Regionen angemessen ist oder soll diese, zumindest mittelfristig, neu diskutiert werden?
- Besteht Handlungsbedarf hinsichtlich der Ziele, der zugewiesenen Aufgaben, der Organisation etc.?
- Gibt es konkrete Elemente, für welche die Regierung kurz- oder mittelfristig beabsichtigt, dem Grossen Rat eine Revision der geltenden Gesetzgebung vorzulegen? Wenn ja, welche?
Chur, 19. Juni 2020
Michael (Castasegna), Della Cà, Papa, Aebli, Berweger, Brandenburger, Buchli-Mannhart, Cahenzli-Philipp, Censi, Clalüna, Claus, Crameri, Degiacomi, Deplazes (Chur), Dürler, Ellemunter, Engler, Fasani, Felix, Flütsch, Geisseler, Grass, Hardegger, Hartmann-Conrad, Hefti, Hohl, Holzinger-Loretz, Hug, Jochum, Kienz, Kohler, Lamprecht, Marti, Mittner, Müller (Susch), Müller (Felsberg), Natter, Niggli (Samedan), Niggli-Mathis (Grüsch), Pfäffli, Preisig, Rettich, Rutishauser, Sax, Tanner, Thür-Suter, von Ballmoos, Weidmann, Wellig, Zanetti (Sent), Giudicetti, Pajic