Die Energiekommission des Nationalrates hat das Konzept des Ständerates für eine Energieabgabe übernommen, wonach nicht erneuerbare Energien (Erdöl, Gas, Kohle) besteuert und die Erträge zur Senkung der Lohnnebenkosten verwendet werden sollen. Ein Teil der Erträge soll auch für die Förderung der erneuerbaren Energien (Wind, Holz, Biomasse und Wasserkraft) eingesetzt werden. Damit ist in absehbarer Zeit mit einem Entscheid der eidgenössichen Räte zu rechnen.
Von der Energieabgabe wird der Kanton Graubünden mit seinen Wasserkraftwerken profitieren. Andererseits werden höher gelegene Regionen wie das Engadin, Teile der Surselva, Davos usw. wegen den dort herrschenden klimatischen Bedingungen unverhältnismässig stärker belastet als tieferliegende Regionen oder das Unterland. Bekanntlich muss in höher gelegenen Regionen ab 1500m trotz grosser energiesparenden Bauinvestitionen praktisch das ganze Jahr geheizt werden. Hinzu kommen in diesen Regionen auch durchschnittlich höhere Benzinkosten als im Unterland. Ein Ausgleich für die Bewohner der hochalpinen Zonen ist ein Gebot der Gerechtigkeit. Wir stellen deshalb der Regierung folgende Fragen:
1. Welche Haltung nimmt die Regierung gegenüber dem Bund zu dieser Problematik ein?
2. Hat die Regierung mit unseren Bundesparlamentariern über dieses Problem diskutiert?
3. Wie gedenkt die Regierung, allfällige Erträge aus der Energieabgabe, die dem Kanton zufliessen, für einen Ausgleich der Mehrbelastung der Bevölkerung in den hochalpinen Regionen zu verwenden?
Chur, 26. Mai 1999
Namen: Joos, Biancotti, Ambühl, Arquint, Augustin, Bär, Barandun, Battaglia, Beeli, Bertogg, Cabalzar, Capaul (Lumbrein), Capaul (Ruschein), Cavegn, Crapp, Dalbert, Degiacomi, Gartmann, Geisseler, Giacometti, Giovannini, Giuliani, Gross, Hardegger, Hübscher, Knobel, Lardi, Lemm, Meisser,Morgenegg, Müller (Chur), Pitsch, Plouda, Portner, Roffler, Schmid (Sedrun), Schmid (Splügen), Telli, Thomann, Tuor, Walther, Zegg, Christ, Christoffel
Session: 26.05.1999
Vorstoss: dt Interpellation