Gestützt auf Art.12a Abs.2 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz (NHG) und Art.55 Abs.5 des Bundesgesetzes über den Umweltschutz (USG) publiziert das kantonale Departement des Innern und der Volkswirtschaft im Kantonsamtsblatt jeweils neu projektierte Bauten und Anlagen ausserhalb der Bauzonen. Solche Gesuche betreffen in den letzten Monaten mit grosser Regelmässigkeit die Errichtung neuer Mobilfunkantennen. Neben Antennenmasten werden oft auch ausserhalb der Bauzonen neue Gerätecontainer errichtet.
Der Bau dieser Mobilfunkantennen beunruhigt weite Kreise unserer Bevölkerung. Die Befürchtungen, diese Antennen könnten gesundheitliche Störungen auslösen, konnten bisher nicht schlüssig widerlegt werden. Aber auch aus der Sicht des Landschaftschutzes ist es unsinnig, wenn als Folge der Zersplitterung und der verschiedenen neuen Firmen auf dem Mobiltelefonmarkt übermässig viele neue Antennen gebaut werden.
Die heutige Bewilligungspraxis kann nicht recht befriedigen. Sinnvoller wäre es, wenn die Behörden dahingehend wirken könnten, dass die verschiedenen Konkurrenten bereits bewilligte Antennen anderer Firmen mitbenutzen könnten. Durch den gemeinsamen Gebrauch von Antennen könnten zum Teil die Immissionen verringert, vor allem aber die Landschaft geschont werden.
Wir bitten die Regierung, unsere nachfolgenden Fragen zu beantworten:
1. Wie schätzt die Regierung die gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunkantennen auf Mensch und Tier ein?
2. Teilt die Regierung die Auffassung der Interpellantinnen und Interpellanten, wonach durch eine zurückhaltendere Bewilligungspraxis darauf hingewirkt werden sollte, dass bestehende Antennenanlagen von möglichst verschiedenen Firmen benutzt werden?
3. Bestehen für das Territorium des Kantons Graubünden Antennenpläne? Wer koordiniert diese?
4. Ist die Regierung bereit, darauf hinzuwirken, dass die verschiedenen Mobilfunkanbieter ihre Antennenpläne koordinieren?
Chur, 6. Oktober 1999
Namen: Schütz , Pfenninger, Locher, Aebli, Arquint, Baselgia, Bucher, Crapp, Degiacomi, Demarmels, Jäger, Koch, Lemm, Loepfe, Looser, Meyer, Noi, Pitsch, Salis, Schlatter, Trepp, Schütz, Gort, Frigg
Session: 6.10.1999
Vorstoss: dt Interpellation