Am 31. August 1999 hat die Regierung beschlossen, das seit 1988 gültige Schneeräumungskonzept zu ändern. Demnach sollen demnächst Julier-, Engadin- und teilweise Berninastrasse schwarz geräumt werden. Begründet wird das Salzen damit, dass es umweltfreundlicher als die Entsorgung des Hartstreugutes im Frühjahr sei.
Dieser Aspekt vermag aber nicht zu überzeugen, bilden doch die Höhenlage des Engadins und der Pässe andere Voraussetzungen als das Strassennetz in tieferen Regionen.
Bei einer so genannten verzögerten Schwarzräumung sind während und unmittelbar nach Schneefällen äusserst schlechte Fahrbahnen anzutreffen. Das Salz, vermischt mit Schnee, ergibt eine sehr glitschige Unterlage und ausserdem sieht die Landschaft entlang der Strassen sehr unansehnlich aus.
Das Salz führt vermehrt zu Unfällen mit Wild, da die Tiere durch das Streugut angezogen werden. Nebenbei sind die schädlichen Auswirkungen auf Autos und Hausfassaden entlang der Strasse erwähnenswert.
Ich bitte die Regierung um Auskunft, ob sie bereit ist, das Schneeräumungskonzept für das Engadin und seine Zufahrten zu ändern und es bei der alten, bewährten Weissräumung zu belassen.
Chur, 30. November 1999
Namen: Walther, Pitsch, Trachsel, Bachmann, Casanova, Degiacomi, Joos, Juon, Lemm, Meisser, Picenoni, Roffler, Scharplatz, Thomann, Donatsch, Kasper, Rizzi, Christ, Ragettli
Session: 30.11.1999
Vorstoss: dt Interpellation