Navigation

Inhaltsbereich

Session: 30.01.2001

Die Diskussionen um Uranmunition sind noch im Gange. Fast täglich kommen neue Fakten zum Vorschein. Der Bundesrat möchte sich für ein weltweites Verbot solcher Waffen einsetzen. Da es in Graubünden etliche militärische Schiessplätze gibt, stellen sich in diesem Zusammenhang einige Fragen:

1. Wurde im Kanton Graubünden jemals solche uranhaltige Munition verwendet?
2. Was für Abklärungen wurden diesbezüglich getroffen?
3. Falls solche Munition verwendet wurde, wo und wann ist dies vorgekommen und sind dabei Menschen, Tier oder Umwelt zu Schaden gekommen?

Chur, 30. Januar 2001

Namen: Trepp, Frigg, Pfenninger, Bucher, Jäger, Locher, Looser, Meyer, Noi, Pfiffner, Schmutz, Schütz, Zindel

Session: 30.01.2001
Vorstoss: dt Interpellation

Antwort der Regierung

Ende letzten Jahres wurde bekannt, dass in Ex-Jugoslawien von den NATO-Streitkräften uranhaltige Munition eingesetzt worden ist. Die Oerlikon-Bührle AG räumte daraufhin ein, dass solche Munition auch in der Schweiz verschossen worden war. Es soll sich aber um zeitlich und örtlich begrenzte Versuchsreihen gehandelt haben.

Die in der Interpellation gestellten Fragen kann die Regierung wie folgt beantworten:

1. Im Kanton Graubünden wurde nie solche uranhaltige Munition verwendet.

2. Die Abklärungen beim Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) haben ergeben, dass zu keinem Zeitpunkt uranhaltige Munition im Kanton Graubünden verschossen worden ist. Die Armee selbst hat Ende 1980 einen einzigen Versuch durchgeführt, indem die damalige Gruppe für Rüstungsdienste insgesamt 16 Geschosse Pfeilmunition mit Urananteilen in einem geschlossenen Schiesskanal der Eidg. Munitionsfabrik in Thun verwendet hat.
Die weiteren bekannten Versuche wurden von der Waffenfabrik Oerlikon-Bührle AG Ende der 70er-Jahre auf dem eigenen Versuchsschiessplatz "Ochsenboden" in Studen, Gemeinde Unteriberg SZ, und in kleinem Umfang auch in einem eigenen Schiesskanal in Genf durchgeführt.

Da im Kanton Graubünden keine uranhaltige Munition eingesetzt wurde, entfällt die Beantwortung dieser Frage.

20. Februr 2001