Die Stundendotation der Schülerinnen und Schüler wie auch die Pflichtlektionenzahl der Lehrpersonen im Vollpensum liegen in der Bündner Volksschule - insbesondere in der Sekundarstufe 1 - deutlich höher als der gegenwärtige schweizerische Durchschnitt. Mit der Revision der Stundentafel gemäss Regierungsbeschluss vom 3. Juli 2001 wurden die wöchentlichen Pflichtstunden der Schülerinnen und Schüler der Real- und Sekundarschule deutlich erhöht. Dies führte unter anderem dazu, dass die pädagogisch wertvolle Klassenstunde leider aus der Stundentafel gestrichen werden musste und der Spielraum für Freifächer stark eingeschränkt wurde.
Mit der Zahl von 30 Pflichtlektionen der Lehrpersonen für alle Schultypen der Volksschule steht Graubünden heute im interkantonalen Vergleich an der Spitze. Dabei sind bei uns sogenannte Teamstunden der Lehrpersonen (noch) nicht in der Pflichtlektionenzahl enthalten. Weil auch die Besoldung der einzelnen Lehrerkategorien im Vergleich zu anderen Kantonen eher tiefer liegt, wird es für die Bündner Schulgemeinden zunehmend schwieriger, vor allem in der Sekundarstufe 1 freie Stellen zu besetzen. Die finanzielle Situation von Kanton und Gemeinden lässt in näherer Zukunft kaum zu, zur Entlastung der Lehrpersonen die Arbeitszeiten zu verkürzen, ohne dass nicht durch eine gezielte Senkung der Stundendotationen für die einzelnen Klassen eine entsprechende Entlastung gefunden würde.
Die Interpellantinnen und Interpellanten stellen der Regierung in diesem Zusammenhang die folgenden Fragen:
1. Wie gross ist die Stundendotation der Schülerinnen und Schüler der Bündner Volksschule (1. - 9. Klasse) in den Pflichtfächern im Vergleich mit dem schweizerischen (ostschweizerischen) Durchschnitt?
2. Wie hoch ist die Pflichtlektionenzahl der Lehrpersonen der verschiedenen Schultypen im schweizerischen (ostschweizerischen) Durchschnitt? Welche Kantone zählen auch Teamstunden o.ä. zum Pflichtpensum?
3. Teilt die Regierung die Auffassung, dass durch eine Reduktion der Stundendotation der Schülerinnen und Schüler bei den Pflichtfächern Spielraum geschaffen wird, um auch die Pflichtstundenzahl der Lehrpersonen auf den schweizerischen Durchschnitt zu senken?
Chur, 25. März 2003
Name: Jäger, Pfenninger, Zindel, Arquint, Brasser, Bucher, Caviezel (Chur), Demarmels, Farrér, Frigg, Hanimann, Jäger, Lardi (Poschiavo), Locher, Looser, Meyer, Noi, Pfiffner, Robustelli, Scharplatz, Schmutz, Schütz, Suenderhauf, Suter, Trachsel, Trepp, Zanolari
Session: 25.03.2003
Vorstoss: dt Interpellation