Seit 1993 geht im Stipendienwesen ein schleichender Abbau voran. Stipendien sind ein wesentliches Instrument, dass auch Kinder aus weniger gut bemittelten Familien ihre Bildungschancen wahrnehmen können.
1993 schütteten Bund und Kantone noch 322 Mio. Franken an Stipendien und 36 Mio. Franken an Darlehen aus. Seither nahmen die Beiträge kontinuierlich ab und die Zahl der Studierenden kontinuierlich zu. 2001 bezahlten die Kantone nur noch 277 Mio. Franken an Stipendien und 27 Mio. Darlehen an 10,6% der 470000 Personen, die eine nachobligatorische Ausbildung absolvierten. Der Bundesanteil betrug knapp ein Drittel entsprechend 90 Mio. Franken.
Durch den neuen Finanzausgleich will der Bund seinen Anteil auf 25 Mio. Fr. reduzieren und nur noch Beiträge für Studierende an Universitäten und Fachhochschulen ausschütten.
Der Präsident der Interkantonalen Stipendienkonferenz Charles Stirnimann schlägt Alarm und sieht die Chancengleichheit im Bildungswesen aufs höchste bedroht.
Der Kanton St. Gallen zum Beispiel erhielte ab 2007 vom Bund nur noch 1 Mio. statt 4,3 Mio. Franken, Luzern 800`000 statt 3,4 Mio. Franken.
Die Kantone sollen nach Finanzausgleich die Löcher in den Stipendienkassen stopfen, der Bund wird je nach Finanzkraft 16-58% der Kosten bezahlen, auf der Tertiärstufe für alle Kantone nur noch 16%.
Zu den Fragen:
1. Mit wieviel % werden neu die Stipendien in Graubünden vom Bund subventioniert werden, wie hoch wird der Ausfall in Franken sein?
2. Ist die Regierung bereit das Stipendienvolumen mindestens indexiert nach dem Kostenindex, auf dem heutigen Niveau aufrecht zu erhalten?
3. Wieviele Personen erhalten in Graubünden zur Zeit und in den letzten 10 Jahren Stipendien und Darlehen?
4. Wie steht Graubünden im Vergleich zur übrigen Schweiz bezüglich der Anzahl der StipendienempfängerInnen und der Höhe der ausgeschütteten Stipendien?
5. Sieht die Regierung Handlungsbedarf, die Situation zu verbessern falls der Vergleich zu Ungunsten der BünderInnen , die sich in einer nachobligatorischen Ausbildung befinden, ausfällt?
6. Wenn Ja , was gedenkt sie konkret und in welchem Zeitraume zu tun?
Chur, 26. August 2003
Name: Trepp, Bucher-Brini, Jäger, Arquint, Baselgia-Brunner, Cavigelli, Frigg-Walt, Jaag, Keller, Koch, Meyer-Grass (Klosters), Meyer Persili (Chur), Mengotti, Michel, Noi-Togni, Peyer, Pfenninger, Portner, Righetti, Schütz, Zanolari, Zindel, Caviezel (Chur), Toschini, Valär, Florin-Caluori
Session: 26.08.2003
Vorstoss: dt Anfrage