Die BVD (Bovine Virus Diarrhöe) ist eine Rinderkrankheit die jährlich hohe wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft anrichtet. Vom BVD - Virus werden vorwiegend Rinder angesteckt. Die Krankheit verläuft still und heimlich. Die Schäden sind Aborte, Fruchtbarkeitsstörungen, geringere Mastleistungen und Kälberverluste. Die jährlichen Schäden werden schweizweit auf 9 bis 12 Mio. Fr. geschätzt.
Der BVD - Virus ist in der Schweiz stark verbreitet. Auch im Kanton GR muss davon ausgegangen werden, dass 70 % bis 80 % des Rindviehbestandes mit diesem Virus Kontakt hatte. Aufgrund von Schätzungen wird der Virus jedoch nur von ca. 0.6 % der angesteckten Tiere verbreitet.
Seitens des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVet) liegt nun ein Konzept zur Ausrottung der Krankheit vor. In einer ersten Phase sollen alle persistent infizierten Tiere eliminiert werden. In der zweiten Phase werden alle neugeborenen Kälber während 7 9 Monaten auf BVD untersucht. Während der dritten Phase werden die BVD freien Betriebe überwacht bis sich landesweit alle Betriebe in der dritten Phase befinden. Die Kosten für die landesweite Sanierung werden während 10 Jahren auf Fr. 55 Mio. geschätzt.
In den skandinavischen Ländern wird BVD bereits seit den 90er Jahren flächendeckend bekämpft. Die Niederlande bekämpfen seit einigen Jahren den BVD - Virus mit einem koordinierten Programm. In Frankreich laufen ebenfalls Bestrebungen zur Ausrottung der Krankheit. Österreich kennt ein obligatorisches Sanierungsprogramm und auch in Bayern läuft ein freiwilliges Bekämpfungsprojekt.
Die Schweiz, und insbesondere auch Graubünden mit starker Rindviehzucht, hat ein Interesse daran, schnellstmöglich ein BVD frei - Status zu erlangen. Andernfalls wären die Konsequenzen beispielsweise im Rindviehexport verheerend.
Um eine erfolgreiche Durchführung des Sanierungsprojektes sicherzustellen, ist ein koordiniertes Vorgehen zwischen den Kantonen angezeigt. Die Unterzeichner bitten die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie beurteilt die Regierung das nationale BVD - Bekämpfungskonzept?
2. Anerkennt die Regierung die Bedeutung eines BVD - frei Status für Graubünden und die Schweiz?
3. Genügen bei einer schweizweiten Ausrottung der Krankheit die gesetzlichen Bestimmungen der kantonalen Tierseuchenverordnung? Wenn nein, welche Änderungen oder Ergänzungen sind vorzunehmen?
4. Wie beurteilt die Regierung die Finanzierung der BVD - Ausrottung über einen Finanzierungspool, bestehend aus Bund (BVet), Kantonen und Landwirtschaft?
Chur, 31. August 2005
Name: Farrér, Hanimann, Stoffel, Barandun, Beck Bischoff, Bleiker, Brüesch, Butzerin, Capaul, Casty, Caviezel (Pitasch), Claus, Conrad, Fallet, Gredig-Hug, Heinz, Jaag, Jäger, Jenny, Joos-Buchli, Keller, Kessler, Kleis-Kümin, Koch, Märchy, Mengotti, Michel, Parolini, Pfenninger, Pfister, Rizzi, Sax, Schmid, Stiffler, Telli, Thomann, Campell, Godly, Mainetti, Mathis, Michael, Thurner
Session: 31.08.2005
Vorstoss: dt Anfrage