Mit RB vom 31.10.2006 hat die Bündner Regierung der Bündner Fachschule für Pflege (BFP) den Leistungsauftrag für das Ausbilden auf Tertiärstufe nicht erteilt. Gleichzeitig wurde die Bündner Fachschule für Pflege Ilanz (BFP) beauftragt, eine letzte Klasse des bisherigen Programms DN II im 2007 letztmals zu starten und die Schule dann bis im Herbst 2011 zu schliessen.
Dieser Entscheid führte zu verschiedenen Reaktionen, so auch zu einer Petition zum Erhalt der BFP, die innert kürzester Zeit 11'800 Unterschriften gewinnen konnte. Es ist offensichtlich, dass der Entscheid, eine gut funktionierende und erfolgreiche Schule zu schliessen, nicht verstanden wurde, und auch nicht akzeptabel ist.
Es ist unverständlich eine Schule zu schliessen:
- die beliebt und voll ausgelastet ist
- die qualitativ und quantitativ ausgewiesen ist
- die wirtschaftlich mit grösseren Zentren mithalten kann
- die die Anforderungen für die neue Tertiärausbildung erfüllt
- die auch bei den Abnehmern (Pflegeinstitutionen) geschätzt ist
- welcher wiederholt versprochen wurde, dass sie ihren Platz behalten kann
- welche zu echter Zusammenarbeit Hand bietet
- die regional, kantonal und national angesehen ist.
- die für ganz Graubünden eine Bereicherung ist, weil seit jeher Lernende aus allen Regionen Graubündens ausgebildet werden
Die Existenz der BFP wurde mehrmals bestätigt. So zum Beispiel im RB vom 7. Juli 1998. Dort steht explizit (S. 2 f), dass die BFP weiterhin selbständig bleibe. Auch im Rahmen der parlamentarischen Beratung des Gesetzes über Ausbildungsstätten im Gesundheits- und Sozialwesen (AGSG), welches die Grundlage für das Bildungszentrum Chur (BGS) bildet, wurde im Jahre 2002 explizit festgehalten, dass der Grundlage für das BGS nur zugestimmt würde, wenn die BFP bestehen bliebe. Seit Verabschiedung dieses Gesetzes scheint es uns, dass die Möglichkeit einer Einbindung der BFP in die Ausbildungsstruktur Graubündens nie wirklich ernsthaft angestrebt wurde.
Die Beantwortung der Anfrage Bundi durch die Bündner Regierung vermochte die Unterzeichnenden nicht zu überzeugen. Daher soll die Regierung mittels Auftrag Wege suchen, wie die BFP ihren Kompetenzen und Know-how bzw. ihre Ressourcen entsprechend auch weiterhin im Ausbildungsbereich des Gesundheitswesens tätig sein kann.
Wir fordern die Bündner Regierung auf, eine Lösung zu erarbeiten, mit welcher der Standort Ilanz, insbesondere die Bündner Fachschule für Pflege Ilanz, auch künftig als Aus- und Weiterbildungsort im Gesundheitsbereich erhalten werden kann.
Chur, 18. April 2007
Name: Bundi, Caviezel (Pitasch), Hasler, Augustin, Bachmann, Berni, Berther (Disentis), Berther (Sedrun), Bleiker, Blumenthal, Bondolfi, Brandenburger, Brüesch, Bucher-Brini, Buchli, Caduff, Candinas (Rabius), Casutt, Cavigelli, Christoffel-Casty, Darms-Landolt, Dermont, Fallet, Farrér, Federspiel, Florin-Caluori, Geisseler, Hanimann, Hartmann (Champfèr), Jenny, Kessler, Kleis-Kümin, Koch, Kollegger, Loepfe, Mengotti, Montalta, Niederer, Noi-Togni, Parolini, Peer, Pfister, Portner, Sax, Thomann, Troncana-Sauer, Zanetti, Candinas (Disentis), Luzio
Session: 18.04.2007
Vorstoss: dt Auftrag