Durch staatliche Massnahmen, Forderungen und Wünsche werden von den KMU auf dem Arbeitsmarkt ein immer stärkeres soziales Verhalten und immer mehr Engagement erwartet.
Dazu gehören z. B.:
- die Flexibilisierung der Arbeitszeiten (Familienbericht Graubünden)
- die Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen in Lehrbetrieben
- die vermehrte Beschäftigung und Wiedereingliederung von IV-Bezügern (5. IV Revision)
- die Wünsche der RAV, der Sozial- und Vormundschaftsbehörden wie auch der Bewährungshelfer nach Schaffung von Stellen, welche eine Wiedereingliederung ermöglichen
Unternehmen, die diesen und auch weiteren sozialen Verpflichtungen nachkommen, zeigen ein grosses gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und entlasten finanziell die Gemeinwesen in einem beträchtlichen Masse. Gleichzeit nehmen diese KMU-Betriebe durch ihren Einsatz aber auch einen erheblichen administrativen Mehraufwand und zusätzliche Kosten in Kauf.
In den Submissionsverfahren der öffentlichen Hand und bei der Arbeitsvergabe in der Privatwirtschaft sind diese KMU dann aber wegen Ihrer Kostenstruktur oft benachteiligt. Mitbewerber aus dem In- und Ausland, bei denen heute das soziale Bewusstsein weniger ausgeprägt ist, erhalten den Zuschlag. Die Gründe für die unterschiedlichen Ausgangslagen im Kostenbereich bleiben meistens unbeachtet.
Ein entsprechendes kantonales Label könnte z. B. die Arbeitsvergaben der öffentlichen Hand im Einladungsverfahren oder im freihändigen Verfahren (Art. 13 Abs. 1 SubG) massgebend beeinflussen. Es würde allgemein für mehr Transparenz sorgen und zu einer Imagesteigerung dieser KMU beitragen.
Vor diesem Hintergrund wird die Regierung um Beantwortung der folgenden Fragen ersucht:
1. Ist die Regierung gewillt, unter Einbezug der Dachorganisationen der Graubündner Wirtschaft, die Grundlagen für ein kantonales Label für „KMU mit ausserordentlichem sozialem Einsatz“ zu
schaffen?
2. In welchem Zeitrahmen kann sich die Regierung die allfällige Schaffung der Grundlagen für dieses Label vorstellen?
3. Mit welchen Instrumenten, Anreizen oder Massnahmen könnte die Regierung diesem allfälligen Label zu effektiver Wirksamkeit verhelfen?
Chur, 13. Juni 2007
Name: Pfäffli, Conrad, Parpan, Arquint, Barandun, Baselgia-Brunner, Berther (Sedrun), Bezzola (Zernez), Bischoff, Bleiker, Blumenthal, Brandenburger, Brantschen, Bucher-Brini, Buchli, Candinas, Casparis-Nigg, Casty, Caviezel (Pitasch), Christoffel-Casty, Claus, Clavadetscher, Fallet, Felix, Feltscher, Florin-Caluori, Frigg-Walt, Gartmann-Albin, Giovanoli, Hanimann, Hartmann (Chur), Hartmann (Champfèr), Jaag, Jäger, Jenny, Kessler, Kleis-Kümin, Koch, Kunz (Chur), Marti, Meyer Persili (Chur), Meyer-Grass (Klosters), Michel, Nick, Niederer, Noi-Togni, Parolini, Perl, Peyer, Pfenninger, Piffner-Bearth, Portner, Ragettli, Rathgeb, Rizzi, Stiffler, Thomann, Thöny, Thurner-Steier, Toschini, Trepp, Valär, Vetsch (Pragg-Jenaz), Wettstein, Kunz (Fläsch), Hauser, Just
Session: 13.06.2007
Vorstoss: dt Anfrage