Im Rahmen von zwei Erhebungen wurden Jugendliche hinsichtlich ihres politischen Verstehens getestet und bezüglich ihres Demokratieverständnisses, politischen Engagements sowie ihrer politischen Einstellungen und Konzepte befragt. Die Ergebnisse der Schweizer Schülerinnen und Schüler auf der 9. Klassenstufe liegen im Vergleich mit den anderen Ländern meist unter dem Durchschnitt. So verfügen sie über wenig politisches Wissen, stufen die Pflichten von Staatsbürgerinnen und -bürgern als wenig wichtig ein, äussern wenig politisches Interesse, zeigen ein geringes gesellschaftliches Engagement und äussern wenig Bereitschaft, sich in Zukunft politisch zu engagieren (vgl. das Magazin der ilz, 2/2007, S. 11).
Die in Chur Mitte Mai 2007 durchgeführte Jugendsession forderte in einer Petition „Jugend in der Politik“ eine „verstärkte Integration der Jugendlichen in die Politik“, insbesondere durch „regelmässigen, praxisorientierten Politikunterricht ab der Oberstufe“. Verschiedentlich wurde jüngst von Gegnern des Stimmrechtsalters 16 ausgeführt, die Jugendlichen müssten eher über einen effizienteren Staatskundeunterricht, dem mehr Priorität beizumessen sei, abgeholt werden. Diese Forderungen zeigen, dass ein aktuelles Bedürfnis nach einer intensiven und praxisbezogenen politischen Bildung besteht.
Es stellen sich dazu folgende Fragen:
1. Existiert eine Untersuchung, mit welcher das politische Interesse, das politische Wissen und damit auch die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler über ihre staatspolitischen Rechte und Pflichten im Kanton Graubünden erhoben wurden?
2. Auf welcher Stufe erfolgt die Vermittlung der Tätigkeiten der kommunalen, regionalen und kantonalen staatlichen Institutionen und mit welchen (Lehr-) Mitteln und Lernmethoden werden diese vermittelt?
3. Gibt es eine „institutionalisierte“ Zusammenarbeit der Staatskundelehrer (Fachschaft) mit den Behörden, Staatsgewalten und deren Exponenten?
4. Gibt es seitens des EKUD ein Konzept, wie die politischen Parteien und/oder Verbände den Staatskundeunterricht unterstützen und beleben könnten?
Chur, 1. September 2007
Name: Rathgeb, Butzerin, Florin-Caluori, Bachmann, Baselgia-Brunner, Berni, Bezzola (Zernez), Bischoff, Blumenthal, Brandenburger, Brüesch, Bühler-Flury, Caduff. Cahannes Renggli, Campell, Casparis-Nigg, Cavigelli, Christoffel-Casty, Clavadetscher, Darms-Landolt, Donatsch, Dudli, Federspiel, Felix, Feltscher, Geisseler, Hanimann, Hartmann (Chur), Hasler, Jenny, Kessler, Krättli-Lori, Kunz, Loepfe, Mani-Heldstab, Marti, Meyer-Grass (Klosters), Michel, Nick, Niederer, Parolini, Peer, Perl, Peyer, Pfäffli, Portner, Ragettli, Sax, Stiffler, Tenchio, Thomann, Toschini, Tuor, Valär, Casutt-Derungs (Falera), Clalüna, Flütsch, Patt
Session: 01.09.2007
Vorstoss: dt Anfrage