In der Aprilsession 2005 reichte der Erstunterzeichnende zusammen mit 14 Mitunterzeichnenden eine Anfrage betreffend eine differenzierte Betreuung und Pflege von demenzerkrankten Menschen in Alters- und Pflegheimen ein.
In ihrer Antwort vom 28. Juni 2005 hielt die Regierung fest, dass gemäss den Bestimmungen des Krankenpflegegesetzes grundsätzlich die Gemeinden bzw. die Heimregionen (Planungsregionen) für die Bereitstellung eines ausreichenden stationären Pflege- und Betreuungsangebotes für Personen mit Hirnleistungsstörungen (u.a. Demenzkranke) sowie für die notwendige Koordination dieser Angebote zuständig seien. Im Weiteren teilte die Regierung aber auch die Auffassung der Unterzeichnenden der damaligen Anfrage, wonach spezielle Angebote für demenzerkrankte Personen grundsätzlich dezentral erstellt werden sollten.
Im Juni 2005 verfügten im Kanton gemäss Regierungsantwort erst fünf grössere Heime über ein spezielles stationäres Angebot zur Betreuung und Pflege von an Demenz erkrankten Menschen (Thusis, Bürgerheim Chur, Rigahaus Chur, EAM Chur, Samedan).
Die heute in Graubünden zur Verfügung stehenden speziell eingerichteten Pflege- und Betreuungsangebote für Demenzkranke genügen der aktuellen Nachfrage offensichtlich in keiner Weise. So erhalten beispielsweise die Pflegeheime in Chur, welche derartige Angebote kennen, oft sehr dringliche Aufnahmegesuche weit über die Planungsregion „Chur-Regio“ hinaus, obwohl die vorhandenen Plätze auch für die Bedürfnisse der Planungsregion „Chur-Regio“ kaum genügen. Eine über die einzelnen Planungsregionen hinaus gehende Koordination fand bisher nicht statt, weil sich dazu offenbar keine behördliche Instanz zuständig fühlt.
Die Regierung wird um Beantwortung folgender Fragen ersucht:
1. Welche Alters- und Pflegeheime in Graubünden verfügen aktuell über spezielle Pflegeplätze für Personen mit Hirnleistungsstörungen (u.a. Demenzkranke)? Wie viele derartige Plätze stehen in den einzelnen Heimen zur Verfügung?
2. Kann die Regierung bestätigen, dass derzeit gesamtkantonal zu wenige diesbezügliche Plätze zur Verfügung stehen?
3. Welche Lösungsansätze sieht die Regierung, damit das bereits 2005 als richtig angesehene dezentrale Angebot auch effektiv entsprechend den dezentral bestehenden Bedürfnissen aufgebaut wird?
Chur, 3. Dezember 2007
Name: Jäger, Pfiffner-Bearth, Bucher-Brini, Arquint, Baselgia-Brunner, Frigg-Walt, Gartmann-Albin, Jaag, Menge, Meyer Persili (Chur), Peyer, Pfenninger, Thöny, Trepp
Session: 03.12.2007
Vorstoss: dt Anfrage