Es musste festgestellt werden, dass seit Eröffnung des Lötschberg Basistunnels das eingesetzte Wagenmaterial auf der Strecke Zürich - Chur teilweise durch ältere Modelle ersetzt worden ist. Dies sorgt vor allem bei den Bündner Pendlern sowie bei den mit der Bahn anreisenden Touristen für Unmut.
Graubünden ist die grösste Tourismus Destination in der Schweiz. Mit der Aufnahme der RhB Linie Albula/Bernina in die Welterbeliste der UNESCO ist die Attraktivität Graubündens vor allem bei den Bahnreisenden noch mehr gestiegen. D.h. die SBB Passagierfrequenzen nach Chur werden zunehmen.
Um den Pendlern und den Touristen eine angenehme und schnelle Reise nach Chur zu ermöglichen, ist es absolut notwendig, dass aus altem Wagenmaterial bestehende Kompositionen beispielsweise durch ICN Züge (Neigezüge) ersetzt werden.
Am 10.8.08 konnte aus der NZZ entnommen werden, dass die SBB im Herbst 2008 200 Doppelstocktriebzüge ausschreiben, da diese 40% mehr Platz bieten. In ungefähr 4 Jahren werden die ICN durch eben diese neuen Kompositionen ersetzt. Die heutigen ICN werden dann zumal auf anderen Strecken eingesetzt. Über die Weiterverwendung der jetzigen ICN und deren Einsatzgebiet ist noch nichts bekannt. Hier sollte gehandelt werden, damit diese auf der Strecke Zürich - Chur zum Einsatz gelangen.
In der Antwort vom 23.10.2007 auf den Auftrag Kunz schreibt die Regierung: " Die Steigerung der Attraktivität Graubündens als Tourismus-, Wirtschafts- und Wohnstandort erfordert eine verbesserte Anbindung an das nationale bzw. internationale Eisenbahnnetz..."
Verbessert werden könnte die Anbindung, wenn mehrmals täglich Zugverbindungen von Chur nach Zürich und umgekehrt, nur mit Halt in Landquart geführt würden. Bahnbetriebstechnisch wäre dies möglich, weil die SBB ihr ganzes Streckennetz mit dem Kontrollsystem ETCS (European Train Control System) aufrüsten. Mit diesem Signalsystem sind höhere Geschwindigkeiten sowie zeitlich kürzere Zugabstände möglich.
Durch den möglichen Einsatz von ICN Zügen sowie die Einführung des ETCS würde sich die Fahrzeit von Chur nach Zürich auf eine Stunde senken lassen, ohne Investitionen in das eigentliche Bahnnetz zu tätigen. Dies, weil die ICN Züge in den Kurven zwischen 10% und 20% schneller fahren können. Ausserdem besticht der ICN durch eine deutlich grössere Beschleunigung als die herkömmlichen IC Züge.
Die Unterzeichneten fordern die Regierung deshalb auf:
- Sich beim Bund dafür einzusetzen, dass die freiwerdenden ICN Züge auf der Strecke Zürich - Chur eingesetzt werden.
- Sich beim Bund dafür einzusetzen, dass die bestehenden IC Züge auf der Strecke Zürich - Chur nur mit klimatisiertem Wagenmaterial verkehren.
- Sich beim Bund dafür einzusetzen, dass mehrmals täglich eine Bahnverbindung Chur - Zürich und umgekehrt nur mit Halt in Landquart angeboten wird.
Chur, 29. August 2008
Hartmann (Chur), Jeker, Geisseler, Baselgia-Brunner, Berther (Disentis), Bezzola (Samedan), Bezzola (Zernez), Bischoff, Blumenthal, Brantschen, Brüesch, Bucher-Brini, Buchli, Bühler-Flury, Bundi, Butzerin, Cahannes Renggli, Candinas, Casparis-Nigg, Casty, Caviezel (Pitasch), Christoffel-Casty, Claus, Clavadetscher, Conrad, Darms-Landolt, Donatsch, Dudli, Fasani, Feltscher, Frigg-Walt, Gartmann-Albin, Giovanoli, Hardegger, Hartmann (Champfèr), Jäger, Jenny, Kessler, Kleis-Kümin, Kollegger, Krättli-Lori, Kunz, Mani-Heldstab, Märchy-Michel, Marti, Meyer Persili (Chur), Meyer-Grass (Klosters Dorf), Michel, Nick, Parolini, Parpan, Perl, Peyer, Pfäffli, Pfenninger, Pfiffner-Bearth, Pfister, Plozza, Ragettli, Stiffler, Thomann, Thöny, Thurner-Steier, Trepp, Tuor, Vetsch (Pragg-Jenaz), Wettstein, Zanetti (Li Curt), Clalüna, Engler, Fischer, Flütsch, Furrer-Cabalzar, Hartmann (Küblis), Mainetti, Schädler
Session: 29.08.2008
Vorstoss: dt Auftrag