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Session: 21.10.2008
Im Geschäftsbericht der RhB von 2007 konnte man lesen: „Auf der Vereinalinie ist im Jahr 2007 ein neuer Rekord erreicht worden und hat damit das Spitzenjahr 2006 um 7% übertroffen.“

Was jedoch am ersten Wochenende im Oktober 2008 abgelaufen ist, trägt vielmehr das Attribut „Negativ-Rekord“. Die Wartezeiten betrugen bis zu 3 Stunden, was unserer Meinung nach für den Tourismuskanton Graubünden und die RhB leider mehr als schlechte Reklame wahrgenommen wird.

Die Wetterlage war allen bekannt: Schneefall bis 900 m.ü.M. und Minus-Temperaturen, was zur Flüelapass-Schliessung geführt hat.

Wir gelangen mit folgenden Fragen an die Regierung:

1. Ist es fahrplanmässig möglich, mehr Züge verkehren zu lassen?

2. Hat die RhB für diesen Fall genug Rollmaterial?

3. Gibt es andere Lösungsansätze?


Chur, 21. Oktober 2008

Stiffler, Bezzola (Zernez), Parolini, Brüesch, Buchli, Campell, Castelberg-Fleischhauer, Casutt, Caviezel (Pitasch), Clavadetscher, Felix, Giovanoli, Hardegger, Heinz, Jenny, Koch, Kunz, Mani-Heldstab, Mengotti, Montalta, Noi-Togni, Pedrini, Ragettli, Rizzi, Stoffel, Troncana-Sauer, Valär, Vetsch (Klosters Dorf), Vetsch (Pragg-Jenaz), Furrer-Cabalzar, Grass (Urmein), Gunzinger, Hartmann (Küblis), Strimer, Züst

Session: 21.10.2008
Vorstoss: dt Anfrage

Antwort der Regierung

Es trifft zu, dass am ersten Wochenende im Oktober 2008 am Vereina-Autoverlad Wartezeiten bis zu drei Stunden erreicht wurden. Die einzelnen Fragen können wie folgt beantwortet werden:

1. Es ist fahrplanmässig möglich, den publizierten Halbstundentakt um eine zusätzliche Verbindung je Stunde und Richtung zu verdichten. Indessen gilt es dabei, die dafür benötigte Vorbereitungszeit zu beachten. Diese beträgt ca. 6 Stunden, da die Lokomotive zuerst nach Selfranga überführt und zusätzliches Lokomotivpersonal in den Dienst gerufen werden muss.

2. Die RhB hat für den Regelfall genügend Rollmaterial. Am fraglichen Wochenende standen allerdings nur 8 - 10 Autotransportwagen anstelle von 12-13 je Zug im Einsatz, da ein Teil im ordentlichen Unterhalt war. Eine kurzfristige Herbeiführung war aufgrund dieser Unterhaltsarbeiten nicht möglich. Die Vereina-Kompositionen sind auf die verfügbaren Verladeinfrastrukturen abgestimmt. Eine Verlängerung der Züge mit den bestehenden Infrastrukturen ist nicht möglich, ansonsten sie nicht mehr be- oder entladen werden können. An nachfragestarken Wochenenden kann es immer wieder vorkommen, dass längere Wartezeiten entstehen, obschon sämtliches Rollmaterial im Einsatz ist. Die theoretische Kapazitätsgrenze liegt bei maximal 5'828 Fahrzeugen (nur Personenwagen) je Tag. Im Jahr 2007 wurde die Verbindung von über 440'000 Fahrzeugen genutzt, womit die vor dem Bau des Vereina geplanten Frequenzen deutlich übertroffen wurden.

3. Mit der Führung von drei Autozügen je Stunde und Richtung mit je 12-13 Wagen ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Die Verlängerung der Züge oder die Verdichtung des Angebotes ist nur mit zusätzlichen Investitionen in die Infrastruktur und in das Rollmaterial möglich. Diese Investitionen kann die RhB jedoch nicht durch am Markt generierte Erträge finanzieren. Dies gilt um so mehr, als in Zukunft die heutige Bundesabgeltung für den Autoverlad Vereina entfallen dürfte. Ein massiver Ausbau der heutigen Infrastruktur am Vereina lässt sich angesichts der doch relativ wenigen Spitzentage mit Stauzeiten aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht rechtfertigen. Die RhB nimmt aber 2009 ein Gesamtprojekt in Angriff, um finanziell tragbare Verbesserungsmassnahmen am Vereina zu prüfen.

Datum: 7. Januar 2009