Vor kurzem ist der vom kantonalen Amt für Wirtschaft und Tourismus initiierte Bericht „Strategien zum Umgang mit potenzialarmen Räumen“ erschienen. Gestützt auf eine erste Projektphase geht er der Frage nach, wie dem Phänomen von Abwanderungsgebieten strategisch begegnet werden kann. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die so genannten potenzialarmen Räume sehr wohl über Potenziale verfügen, dass sie aber einen Mangel an innovativen Ideen und an Kapazitäten für deren Umsetzung hätten und es wird dann festgehalten, dass eine wirtschaftliche Erholung oder sogar ein Wachstum denkbar sei, wenn genügend Kapazitäten erkennbar seien; andernfalls bleibe lediglich die Schrumpfung bzw. Neupositionierung. In der einleitenden Zusammenfassung wird dazu festgehalten: "Sind genügend Akteurkapazitäten vorhanden, so kann ein Entwicklungsmuster als realistisch bezeichnet werden, welches eine wirtschaftliche Erholung oder sogar Wachstum beinhaltet. Sind nicht genügend Kapazitäten erkennbar, so verbleibt lediglich die Schrumpfung bzw. Neupositionierung eines potenzialarmen Raumes als plausibler Zukunftsweg."
In diesem Zusammenhang ersuchen wir die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie stellt sich die Regierung zu den potenzialarmen Räumen und zur Einteilung in kritische und eher kritische Räume?
2. Teilt die Regierung die im Bericht enthaltene Expertenmeinung, dass potenzialarme Gebiete sehr wohl über Potenziale verfügen, dass aber innovative Ideen und Kapazitäten für die Umsetzung fehlen würden?
3. Geht die Regierung davon aus, dass die im Bericht dargestellten Strategien und Massnahmen den betroffenen Gebieten die erforderlichen innovativen Ideen vermitteln?
4. Wie stellt sich die Regierung dazu, dass für kritische Räume lediglich eine Schrumpfungsstrategie in Frage komme, welche den bereits laufenden Schrumpfungsprozess aktiv begleiten oder sogar fördern soll?
5. Beabsichtigt die Regierung, die im Bericht formulierten Strategien zu übernehmen und den künftigen regionalpolitischen Entscheiden zugrunde zu legen?
6. Falls nein, wie sehen die Strategien der Regierung für den künftigen Umgang mit wirtschaftsschwachen Regionen aus?
Chur, 20. April 2009
Nick, Barandun, Bezzola (Samedan), Bezzola (Zernez), Bühler-Flury, Casparis-Nigg, Caviezel (Pitasch), Claus, Clavadetscher, Donatsch, Feltscher, Hartmann (Chur), Hartmann (Champfèr), Jenny, Kessler, Krättli-Lori, Kunz, Marti, Meyer-Grass (Klosters Dorf), Michel (Davos Monstein), Peer, Perl, Pfäffli, Ragettli, Rizzi, Thomann, Toschini, Valär, Wettstein
Session: 20.04.2009
Vorstoss: dt Anfrage