Auch die Schweiz steuert auf die Wirtschaftskrise zu. Neben einem dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit ist leider auch ein erheblicher Kaufkraftverlust der erwerbstätigen Bevölkerung, insbesondere des Mittelstandes, zu erwarten. Dies lässt den Privatkonsum, die wichtigste Stütze der Konjunktur, einbrechen und führt so zu einer konjunkturellen Negativspirale. Auch CVP-Volkswirtschaftsministerin Leuthard und das ihr unterstellte Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) warnen eindringlich vor diesem Szenario.
Ein Teil des zu erwartenden Kaufkraftverlustes in der Schweiz ist leider hausgemacht. Insbesondere der angekündigte massive Prämienanstieg bei der Krankenversicherung (man geht von über 10% aus), wird sich als eigentlicher Kaufkraftkiller erweisen.
Die Politik ist nun auch in Graubünden gefordert. Massnahmen zur Stützung der privaten Nachfrage sind dringlich, müssen aber dort ansetzen, wo die Konsumquote besonders hoch ist, also bei den unteren und mittleren Einkommensschichten. Entlastungsmassnahmen für Reiche bringen in der Rezession hingegen nichts.
Darum muss der konjunkturpolitische Hebel beim System der Krankenkassenprämienverbilligung angesetzt werden. Dieses System hat sich zur Unterstützung von Versicherten in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen sehr bewährt und sollte angesichts der Wirtschaftskrise zu Gunsten des unteren Mittelstandes und des Mittelstandes ausgebaut werden. So kann dem zu erwartenden Prämienanstieg entgegengewirkt und damit ein wichtiger Beitrag zur Stützung der Konjunktur geleistet werden. Zudem zeichnet sich ab, dass der Bund seine Prämienverbilligungsbeiträge an die Kantone erhöhen wird, was auch für ein entschiedenes Handeln seitens der Regierung spricht.
In diesem Sinne wird die Regierung beauftragt, das Gesetz über die Krankenversicherung und die Prämienverbilligung (KPVG) so zu revidieren, dass in Graubünden kein Haushalt mehr als 8% des anrechenbaren Einkommens für die Krankenversicherung aufwenden muss.
Chur, 21. April 2009
Trepp, Arquint, Baselgia-Brunner, Bucher-Brini, Frigg-Walt, Gartmann-Albin, Jaag, Jäger, Menge, Meyer Persili (Chur), Peyer, Pfenninger, Pfiffner-Bearth, Thöny, Locher Benguerel, Michel (Chur)
Session: 21.04.2009
Vorstoss: dt Auftrag