Im Jahre 2002 ereigneten sich 2‘432 Verkehrsunfälle (2001: 2‘515),
was eine Abnahme von 83
Unfällen bzw. 3.3 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Zahl der bei
Verkehrsunfällen verletzten
Personen im Kanton Graubünden nahm im Vergleich zum Vorjahr von 1026 auf
966 (- 5.8%) ab. Bei
den tödlich verletzten Personen stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr von
25 auf 31, was leider einer
Zunahme von 24 % entspricht. Seit 1994 mussten nie mehr so viele
Todesopfer beklagt werden.
Die Unfallstatistik 2002 (www.kapo.ch) darf allerdings nicht als
absolute Darstellung des wirklichen
Unfallgeschehens verstanden werden. Die gütlich geregelten
Bagatellunfälle, welche der Polizei nicht
gemeldet werden, sind in der Statistik nicht erfasst.
Ausgeglichen präsentiert sich die Bilanz der Verkehrsunfälle in der
Stadt Chur (+ 0.2%). Die Zahl
der Verletzten stieg von 134 auf 154, d.h. um 14.9%, an. Auf dem
Stadtgebiet waren es vor allem
Auffahrunfälle, die zu Verletzungen von Personen (+ 66%) geführt haben.
Erstmals wieder seit 1998
sind im 2002 in Chur keine Personen tödlich verletzt worden.
Auffallend ist an dieser Stelle die Feststellung, dass trotz weniger
Verkehrsunfälle diejenigen mit
gravierenden Folgen (Personenschäden) nicht im gleichen Verhältnis
abnehmen, was tendenziell auf eine
Zunahme der Schwere der Verkehrsunfälle hinweist.
Bei den Personen, welche bei Verkehrsunfällen verunfallt sind, fällt
nach wie vor die
Alterskategorie der 20- bis 34-jährigen auf. Rund ein Drittel der
Verletzten und getöteten
Verkehrsteilnehmer waren im Alter zwischen 20 und 34 Jahren.
Entgegen der Erwartungen im Zusammenhang mit dem Schwerverkehr
dürfen wir eine deutliche
Abnahme der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastwagen und schweren
Sattelmotorfahrzeugen
vermelden. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr beträgt beachtliche 7.3%.
Immer noch hoch bleibt
dagegen die Zahl der tödlich verunfallten Motorradlenker (26%).
Eine Verlagerung ist bei den unfallträchtigen Wochentagen zu
erkennen. Die meisten
Verkehrsunfälle ereigneten sich am Wochenende und gegenteilig zum
Vorjahr nicht mehr am Freitag,
sondern am Montag. Ein unverändertes Bild zeigt sich im zeitlichen
Rahmen, indem die meisten Unfälle
sich zwischen 17.00 und 18.00 Uhr zugetragen haben. Rund ein Sechstel
der Unfälle mit tödlichem
Ausgang hat sich zwischen 11.00 – 12.00 Uhr ereignet. Auffallend ist die
Zeit zwischen Mitternacht und
06.00 Uhr, in welcher während des vergangenen Jahres acht Personen (26%)
mehrheitlich bei
Schleuder- bzw. Selbstunfällen ums Leben gekommen sind.
Am häufigsten sind nach wie vor die Schleuder- bzw. Selbstunfälle,
bei welchen die Unfallursachen
auf "Unaufmerksamkeit, Nichtanpassen der Geschwindigkeit und Ablenkung"
zurückzuführen sind.
Nähere Details bezüglich des Verkehrsunfallgeschehens im Kanton
Graubünden können den
nachfolgenden Seiten entnommen werden.
Resümee:
- Weniger Verkehrsunfälle, leichter Rückgang der Verletzten, starke
Zunahme der tödlich
verletzten Verkehrsteilnehmer.
- Tendenz: weniger Verkehrsunfälle aber zunehmend gravierendere Folgen
bezüglich der
Personenschäden.
- Auffallend viele Auffahrkollisionen mit Verletzten in der Stadt
Chur.
- Ein Drittel der verletzten und getöteten Verkehrsteilnehmer waren
im Alter zwischen 20 und 34
Jahren.
- Hoher Anteil der Motorradlenker und Mitfahrer bei den tödlich
verunfallten
Verkehrsteilnehmern.
- Viele Schleuder- bzw. Selbstunfälle und acht (26%) tödlich
verletzte Personen in der Zeit
zwischen Mitternacht und 06.00 Uhr.
- Deutliche Abnahme der Verkehrsunfälle mit Beteiligung schwerer
Motorfahrzeuge.
Quelle: Kantonspolizei Graubünden