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In Graubünden sind im Jahr 2010 total 10‘494 Straftaten statistisch erfasst worden. Das sind 700 Straftaten mehr als im Vorjahr. Am grössten ist die Zunahme bei den Betäubungsmitteldelikten (15,1 %, plus 3,1 %). Die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch haben dagegen um 2,7 % (von 83 % auf 80,3 %) abgenommen. Diese Zahlen sind der polizeilichen Kriminalstatistik der Schweiz zu entnehmen, die am Montag zum zweiten Mal in neuer Form publiziert worden ist.

Von den insgesamt 10‘494 Straftaten, die in Graubünden registriert worden sind, entfallen 8‘427 (2009: 8‘156) auf Straftaten gegen das Strafgesetzbuch. Den weitaus grössten Anteil daran haben mit 72,8 % (71,3 %) die Vermögensdelikte. 15,1 % (15,8 %) betreffen Delikte gegen die Freiheit und 6,5 % (6,7 %) Delikte gegen Leib und Leben. Die Gesamtaufklärungsquote der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch beträgt in Graubünden 31,9 % (32 %).

Gewaltdelikte stabil
Die meisten Gewaltstraftaten wurden bei den einfachen Körperverletzungen, bei Tätlichkeiten, Raufhandel, Angriff, Nötigung sowie Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte verzeichnet. Die Zahl schwerer Gewaltdelikte (Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen, Vergewaltigungen) hat von 21 im 2009 (2,7 %) auf 35 im 2010 (4,5 %) zugenommen. Von allen Gewaltstraftaten konnten 89,7 % (91 %) aufgeklärt werden, bei den schweren Delikten lag die Aufklärungsquote bei 57,1 % (67 %). Die Anzahl Fälle häuslicher Gewalt hat von 218 im 2009 auf 187 im 2010 abgenommen.

Zunahme bei den Betäubungsmitteldelikten
Im vergangenen Jahr wurden 1‘589 (1‘218) Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz verzeichnet. Der grösste Anteil fiel dabei mit 57,9 % (59,7 %) auf den Konsum illegaler Betäubungsmittel. Der Handel betraf mit 38,5 % (46 %) die Hanfprodukte, mit 33,1 % (29,2 %) das Kokain und mit 9,5 % (12,4 %) das Heroin.

Grossraum Chur weist grösste Belastung auf
Die Straftaten werden auch geografisch ausgewertet. Dazu wird eine Häufigkeitszahl (Anzahl Straftaten auf 1‘000 Einwohner) ermittelt. Bei den Straftaten gegen das Strafgesetzbuch ergibt sich für den Kanton Graubünden die Häufigkeitszahl 43,9 (42,8), für Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz eine solche von 8,3 (6,4). Innerhalb des Kantons weist der Raum Chur in beiden Bereichen die grösste Belastung auf, während die geringsten Belastungen in der Surselva (Strafgesetzbuch) und in der Region Rhein von Landquart bis Thusis (Betäubungsmittel) liegen. Unter den Beschuldigten fallen die männlichen Personen zwischen 15 und 30 Jahren besonders häufig polizeilich auf.

Zum zweiten Mal einheitliche Erfassung
Die polizeiliche Kriminalstatistik ist vor Jahresfrist eingeführt worden und hat die kantonalen Statistiken abgelöst. Mit der zweiten Ausgabe in neuer Form sind erstmals einheitliche Jahresvergleiche möglich. Interpretationen zu Tendenzen sind jedoch aufgrund der kurzen Zeitspanne nur bedingt möglich. Die gesamte Schweizer Statistik kann beim Bundesamt für Statistik unter www.bfs.admin.ch abgerufen werden, die Statistik von Graubünden steht unter www.kapo.gr.ch als PDF zur Verfügung.
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