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Die Kantonspolizei Graubünden hat am Montagvormittag an einer Medienkonferenz in Chur die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 vorgestellt. Das Gesamtdeliktsaufkommen zeigt insgesamt eine rückläufige Tendenz. Die Belastungen innerhalb des Kantons Graubünden fallen aber unterschiedlich aus.

Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 10‘085 Straftaten erfasst. Das sind 252 weniger als im Jahr 2013. Den grössten Teil machen die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch aus, nämlich 8‘196 (Vorjahr 8‘183). Bei den schweren Gewaltstraftaten wurde eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 21 Fälle registriert (von 18 auf 39). Im Rahmen von familiären Beziehungen wurde häusliche Gewalt in 200 Fällen angewandt (Vorjahr 179). Eine leichte Abnahme ist bei der einfachen Körperverletzung zu verzeichnen, im Jahr 2014 wurden 126 Fälle erfasst (Vorjahr 162). Unter den Beschuldigten fallen die männlichen Personen zwischen 20 und 30 sowie zwischen 40 und 49 Jahren besonders häufig polizeilich auf.

Gute Aufklärungsquoten
Die Kriminalitätsbelastung in Graubünden zeigt sich regional ausgeprägter im Raum Chur und in der Mesolcina. Bei der Deliktskategorie der Einbruchdiebstähle konnten mehrere Serien, darunter Fälle früherer Jahre, aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei hohen 27.7 % (Vorjahr 21.2 %). „Der Einbruchdiebstahl gilt als Massendelikt, das mit einer erheblichen kriminellen Energie verbunden ist“, erklärte Gianfranco Albertini, Chef der Kriminalpolizei Graubünden, und betonte, dass diese Deliktskategorie einen hohen Anspruch an die Ermittlungen stelle. Von allen Straftaten gegen das Strafgesetzbuch klärte die Kantonspolizei Graubünden 34.6 % (Vorjahr 31.4 %) auf. Bei den Delikten gegen Leib und Leben liegt die Aufklärungsquote bei 93.1 % (Vorjahr 92.7 %).

Die Kantonspolizei reagiert auf die Einbruchdiebstahl-Situation
Die Einbruchdiebstähle entlang der Transitachse und vereinzelt in der Peripherie haben zu einer erheblichen Belastung geführt und die Bevölkerung verunsichert. Die Kantonspolizei Graubünden hat auf die verschärfte Einbruchdiebstahl-Situation deutlich reagiert. „ Wesentliche Teile waren dabei einerseits die Erhöhung des Kontrolldrucks durch eine höhere Polizeipräsenz und die generellen Fahndungsanstrengungen in den Regionen, andrerseits die intensive Ermittlungstätigkeit der Kriminalpolizei“, sagte Walter Schlegel, Kommandant der Kantonspolizei Graubünden, vor den Medien. Der Erfolg im letzten Jahr habe gezeigt, in welche Richtung in Zukunft die polizeilichen Anstrengungen gehen müssten. „Mit der personellen Verstärkung in den nächsten zwei Jahren werden wir besser in der Lage sein, punktuell Schwergewichte zu bilden“, versicherte Walter Schlegel.

Gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Das Deliktsaufkommen kann allein polizeilich nicht gesteuert werden. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, welche nicht nur von Politik, Justiz und Polizei zu bearbeiten ist. Gerade bei den Einbruchdiebstählen kann die Öffentlichkeit viel dazu beitragen, dass die Polizei Fahndungshinweise erhält. Gemäss Gianfranco Albertini dürfen sich Bevölkerung und Polizei durchaus als Einheit verstehen, wo es um die Deliktsklärung geht. Der Kripochef rief Bürgerinnen und Bürger zu Zivilcourage auf, das heisst aufmerksam zu sein und verdächtige Wahrnehmungen umgehend der Polizei zu melden.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 steht unter www.kapo.gr.ch online zur Verfügung.
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