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Die Kantonspolizei Graubünden hat am Montagvormittag an einer Medienkonferenz in Chur die Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 vorgestellt. Die Statistik zeigt ein tiefes Gesamtdeliktsaufkommen und eine hohe Aufklärungsquote. Dies entspricht dem schweizerischen Trend. Die Belastung innerhalb des Kantons Graubünden fällt unterschiedlich, aber stabil aus.

Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 8'541 Straftaten erfasst. Das sind 379 weniger als im Jahr 2016. Den grössten Teil machen die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch aus, nämlich 6‘287 (Vorjahr 6‘870). Zum Vergleich: Im Jahr 2009, als die polizeiliche Kriminalstatistik erstmals nach schweizerisch einheitlichen Erfassungskriterien erstellt wurde, wurden 8'156 Straftaten gegen das Strafgesetzbuch verzeichnet. Die seither festgestellte Entlastung betrifft vor allem den Raum Chur, das Engadin und die Mesolcina. Bei den schweren Gewaltstraftaten wurde eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 6 Fälle registriert (von 36 auf 42). Diese Fälle betreffen zwei Tötungsdelikte, 27 schwere Körperverletzungen und 13 Vergewaltigungen. Sie wurden zu 100 % aufgeklärt. Von allen Gewaltstraftaten sind 92 % (Vorjahr 91 % geklärt).

Zunahme bei Raufhandel sowie Gewalt/Drohung gegen Beamte
Die meisten Gewaltdelikte entfallen auf einfache Körperverletzungen, Tätlichkeiten, Raufhandel, Nötigung, Drohungen und Gewalt/Drohung gegen Beamte. Beim Raufhandel ist eine Zunahme von 27 auf 48 Fälle zu verzeichnen, bei Gewalt/Drohung gegen Beamte eine Zunahme von 24 auf 41 Fälle. Im Rahmen von familienähnlichen Beziehungen sind 238 Gewaltstraftaten begangen worden, wovon 57.5 % (Vorjahr 40.5 %) auf aktuelle Paar- bzw. partnerschaftliche Beziehungen entfallen. 

Massendelinquenz Diebstahl als Indikator
Der Diebstahl als Massendelinquenz steht als Indikator für eine Kriminalitätsbelastung schwacher Intensität, während der Einbruchdiebstahl ein Indikator für eine erhöhte Kriminalitätsbelastung ist. Während im Jahr 2017 1861 Diebstähle, wovon 415 Einbruchdiebstählte, registriert wurden (- 9 %), waren es noch im Jahr 2009, zu Beginn der polizeilichen Kriminalstatistik, 2995 Diebstähle, wovon 592 Einbruchdiebstähle. Die Aufklärungsquote liegt bei hohen 23.8 % (Vorjahr 24.0 %). Von allen Straftaten gegen das Strafgesetzbuch klärte die Kantonspolizei Graubünden 40.7 % (Vorjahr 41.1 %) auf. Bei den Delikten gegen Leib und Leben liegt die Aufklärungsquote bei 92.5 % (Vorjahr 94.2 %). Unter den Beschuldigten im Bereiche Strafgesetzbuch fallen die männlichen Personen zwischen 15 und 35 Jahren besonders häufig polizeilich auf. 

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