Im Jahr 2014 erarbeitete die Kantonspolizei Graubünden die Mobile Computing Strategie. Diese beschreibt u. a. die Zielsetzung zum Einsatz mobiler Arbeitsgeräte wie Notebooks, Tablets und Smartphones. Speziell der polyvalente Einsatz von Smartphones für polizeiliche Tätigkeiten wurde strategisch definiert. Seit Frühjahr 2016 steht der Kantonspolizei die technische Infrastruktur zur Verfügung, um die Mobile Computing Strategie effizient und in hoher Qualität nachhaltig zu betreiben. Dies setzt voraus, dass die Hardware periodisch dem neusten Stand der Technik angepasst wird. Im 2022 wurden die Mitarbeitenden vom iPhone 8 auf das iPhone 12 umgerüstet.
Aufwendige IT-Infrastruktur im Hintergrund
Mit der Umsetzung der Strategie wurde ein grosses digitales System auf- und ausgebaut, welches das Abrufen polizeilicher Informationen über verschiedene elektronische Geräte, wie das Smartphone ermöglicht. Den Mitarbeitenden genügt ein GSM-Empfang in der Qualität von 3G, damit sie eine Fallbearbeitung ortsunabhängig beginnen oder für die polizeiliche Tätigkeit wichtige Informationen beschaffen können.
Auf den Mobiltelefonen sind zwei unabhängige Arbeitsebenen installiert. Die polizeiliche Ebene wird vollständig von der privaten Ebene getrennt. Die polizeiliche Ebene gewährleistet eine gesicherte Übermittlung von Informationen durch VPN (Virtual Private Network). Fotos von Tat- oder Ereignisorten sowie Bildmaterial zur Beweissicherung werden über das Gerät direkt in das Rapportierungs- und Dokumentationssystem eingespiesen. Für die tägliche Polizeiarbeit wichtige Informationen (Kontrollschilder / Fahndungen oder Vermisste / Fingerscan zur Identifikation von unbekannten Personen / Führerausweise / Diebesgut) können einfach und rasch mobil abgefragt werden. Darunter fällt auch der Zugang zum Intranet sowie zum Ereignisjournal.
Schnelle Alarmierung der Einsatzkräfte
Eine rasche Erreichbarkeit sowie die Information der Einsatzkräfte im Ereignisfall ist zentral. Über eine neue Schnittstelle aus dem Einsatzleitsystem (ELS) sind über die Alarmierungs-App eAlarm alle Mitarbeitenden sofort erreichbar. Die Einsatzleitzentrale erhält damit einen Überblick, wie viele Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Bei Fronteinsätzen kann mit einem Bild-Livestreaming ein Überblick zur Situation in einen rückwärtigen Raum zur Einsatzleitung übermittelt werden. Dadurch werden die Distanzen - auch im topografisch anspruchsvollen und grössten Kanton in der Schweiz - plötzlich viel kleiner.
Die Kantonspolizei Graubünden ist mitten in der digitalen Transformation und somit ein Teil des digitalen Wandels in der Schweizer Polizeilandschaft.