Seit 2019 setzt die Kantonspolizei Graubünden Drohnen für verschiedene Einsätze ein. Insbesondere wird die Drohnengruppe für Such- und Rettungseinsätze, zur Aufklärung/Erkundung, das Erstellen eines Lagebildes sowie von Dokumentationen mit Beweissicherungen bei verkehrspolizeilichen und kriminalpolizeilichen Ereignissen. Die seit fünf Jahren gesammelten Einsatzerfahrungen zeigen auf, dass das Bedürfnis eines Drohneneinsatzes bei Verkehrsunfällen immer höher wird. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, hat die Polizeiführung entschieden, Drohnen für die Regionenpolizei anzuschaffen. Zum Einsatz stehen an insgesamt 12 Standorten im Kanton Graubünden Drohnen der Kategorie A1/A3, unter 900g im Einsatz.
Voraussetzung für den Drohneneinsatz
Im Zentrum für den Drohneneinsatz stehen ganz klar Aufnahmen bei Verkehrsunfällen, bei welchen mit der Software Zephyr massstabsgetreue Unfallsituationen digital abgebildet werden können. "Der Drohneneinsatz durch Frontmitarbeitende soll und darf die eigentlichen Aufgaben der Drohnengruppe bei Such- und Rettungseinsätze sowie Grossereignissen nicht ersetzen," so Cuno G. Berther, Koordinator der Drohnen bei der Regionenpolizei.
Während rund drei Monaten wurden alle Mitarbeitenden bei der Regionenpolizei über die gesetzlichen sowie die Flug- und Sicherheitsbestimmungen für den Drohneneinsatz ausgebildet. Einer der Instruktoren war Marc Feltscher. " Alles, was über die verkehrspolizeiliche Arbeit hinausgeht, ist nach wie vor der Drohnengruppe vorbehalten". Mit diesem Grundsatzentscheid der Polizeiführung eröffnete Marc Feltscher am Vormittag des 30. April 2024 einen der dezentralen Ausbildungsblöcke. Eine Polizistin sowie zehn Polizisten erhielten an diesem Tag im Ausbildungszentrum Meiersboden in Chur den von Marc souverän und fachlich kompetent vermittelten, happigen Theorieblock.
"Für die Polizei gibt es keine Sondergenehmigungen oder Ausnahmen beim Einsatz von Drohnen. Wir haben uns an dieselben Bestimmungen wie alle anderen Personen zu halten", so der Instruktor weiter. Vorgängig mussten die Teilnehmenden das vom Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL geforderte Zertifikat A1/A3 in einer online-Prüfung bestehen.
Nach dem Mittagessen war Praxis angesagt. Mit viel Elan setzten die Teilnehmenden nach dem Mittagessen die am Vormittag erlangten theoretischen Kenntnisse in die Praxis um. "Ihr werdet sehen. Das Fliegen wird euch ziemlich Substanz und Energie abverlangen", so der Instruktor gleich zu Beginn des praktischen Ausbildungsblocks.
Mit einfachen Übungen lernten die Teilnehmenden an diesem Nachmittag das punktgenaue Fliegen, das Fotografieren sowie das Filmen von verschiedenen Objekten am Boden. Dabei musste der Wind sowie mögliche Flughindernisse wie Gebäude, Äste und Bäume immer richtig eingeschätzt und berücksichtigt werden.
Und tatsächlich! Die Flugübungen verlangten von allen künftigen Drohnenpilotinnen und –Piloten einiges an Substanz sowie Konzentration ab. Die eine oder andere Schweissperle auf der Stirn war nicht nur der Sonneneinstrahlung anzurechnen. "Es macht einfach Spass mit diesem neuen Einsatzmittel zu arbeiten", so die Aussage eines Teilnehmers am Ende des Tages.