Bären, Wölfe und Luchse könnten in absehbarer Zeit auch in
Graubünden wieder heimisch werden. Das Hüten von Nutztieren zum Schutz
vor Raubtieren bildet nach neuem Recht eine zumutbare Abwehrmassnahme.
Die Regierung will aber erst dann entsprechende Weisungen erlassen, wenn
die erwähnten Raubtiere effektiv in Graubünden auftreten. In der
Zwischenzeit werden allfällige Schäden, die Luchs, Wolf oder Bär
verursachen, den Betroffenen vollumfänglich vergütet.
Das Jagdinspektorat hat nach geltendem Recht die Wildbestände unter
Beizug von Vertretungen der Jägerschaft sowie der Forst- und
Landwirtschaft zu ermitteln. An dieser Praxis wird auch in Zukunft
festgehalten. Auf eine entsprechende Ergänzung der
Ausführungsbestimmungen zum kantonalen Jagdgesetz wird hingegen
verzichtet.
Hinsichtlich der Vergütung von Wildschäden resp. von Massnahmen zum
Verhüten solcher Schäden in der Forst- und in der Landwirtschaft werden
die hängigen Gesuche, die bis Ende November 1998 einzureichen waren,
noch nach altem Recht beurteilt. Die beiden Sachbereiche sind in zwei
Ausführungserlassen zur KJV geregelt und umfassen im Wesentlichen
Verfahrensbestimmungen. Diese sind ebenfalls revidiert worden, wobei die
Verfahren vereinfacht und gestrafft wurden.
SBB-Hauptwerkstätte Chur: Aussprache verlangt
Die Regierung will mit der Generaldirektion der SBB nochmals über
die Schliessung der SBB-Hauptwerkstätte Chur reden. Um die Interessen
des Kantons zu wahren, soll das künftige Angebot an SBB-Arbeitsplätzen
in Graubünden erörtert werden. Der Zeitpunkt dafür scheint geeignet, ist
doch der Strukturwandel der SBB in vollem Gang und noch nicht
abgeschlossen. Zudem wird auch von Seiten der SBB die These vertreten,
wonach im Zeitalter elektronischer Vernetzung nirgends geschrieben
stehe, dass alle zentralen Dienste der SBB in Bern angesiedelt sein
müssen.
Unterstützung von professionellem Kulturschaffen
Aufgrund des neuen Kulturförderungs-Gesetzes werden erstmals
Stipendien und Werkbeiträge für professionelle Kulturschaffende im
Gesamtbetrag von 146'000 Franken ausgerichtet. Die Unterstützung soll es
den Künstlerinnen und Künstlern ermöglichen, sich vermehrt ihrer Arbeit
widmen zu können. Um ein Stipendium oder einen Werkbeitrag können sich
Kultur-Profis bewerben, die Bürgerinnen oder Bürger von Graubünden sind,
seit mindestens zwei Jahren Wohnsitz in Graubünden haben oder durch
Thematik und Arbeitsort eng mit der Bündner Kultur verbunden sind. Der
nächste Wettbewerb wird voraussichtlich Ende Februar 1999
ausgeschrieben. Die folgenden Personen erhalten im Rahmen des ersten
Wettbewerbs für professionelles Kulturschaffen einen Beitrag:
-
Elisabeth Arpagaus, Zürich, für ihre Arbeit am neuen
Farb-Bildprojekt "Bündner Berge",
-
Corina Curschellas, Rueun, für ihre Arbeit als Komponistin und
Sängerin,
-
Martin Derungs, Zürich, für seine kompositorische Arbeit, u.a.
einer "modernen Operette",
-
Luciano Fasciati, Chur, für eine Untersuchung und
Machbarkeitsstudie für einen "Kunstraum Graubünden",
-
Romano Fasciati, Stampa, für die Arbeit an seinem Buchprojekt "Der
achte Tag",
-
Manfred Ferrari, Chur, für Recherche und Arbeit am Drehbuch für
sein Spielfilm-Projekt "Der Prädikantenstreit",
-
Fortunat Frölich, Trin-Digg, für die kompositorische Arbeit an
seiner "missa verde",
-
Hans Peter Gansner, Genf, für die Arbeit an seinem Buchprojekt mit
dem Arbeitstitel "Der Engel der Geschichte",
-
Philippe Gasser, Basel, für die Arbeit an einer Medieninstallation
mit dem Titel "Verwaschenes Blau",
-
Arno Hassler, Crémines, um verschiedene Werke im Bereich Video und
Fotografie zu verwirklichen,
-
Dieter Menz, Davos-Platz, z.Zt. in Frankreich, um den Zyklus
"Description d'une Déchirure" fortzuführen,
-
Gaudenz Signorell, Domat/Ems, für seine Arbeit als Fotograf und
die Herstellung von 120 kleinformatigen und einigen grossformatigen
Werken,
-
Peter Trachsel, Dalvazza, für seine Arbeit und sein Institut
"Hasena für zeitgenössische Kunst" sowie für sein Projekt "Das Jahr des
Hasen",
-
Cristina Vital, Chur, für ihre Ausbildung zur Dirigentin, und
-
GSMBA, Sektion Graubünden, für Kulturschaffende, die nach einem
strengen Auswahlverfahren im Jahr 1998 das "Atelier Fernando et Jean-Luc
Lardelli Canton des Grisons" in Paris benützen konnten.
Weitere Kulturbeiträge ausserhalb des Wettbewerbs
Insgesamt 9'000 Franken werden als Kulturbeiträge ausgerichtet an:
-
die Filmgruppe Arcus, Disentis, um den Kurz-Spielfilm "Il limit"
zu verwirklichen, und
-
die Jugendmusik Chur für die Teil-Instrumentierung 1999.
Sportbeiträge
Sport-Toto-Beiträge von insgesamt 605'400 Franken werden an 52
Sportverbände und -organisationen ausgerichtet.
Neue Erlasse ab 1999
Auf den 1. Januar 1999 werden das neue Gesetz über die Graubündner
Kantonalbank und die totalrevidierten Ausführungsbestimmungen zum
Finanzhaushalts-Gesetz in Kraft gesetzt.
Aus den Gemeinden
Genehmigt werden die Gemeindeverfassungen von Bivio und Paspels, die
Teilrevisionen der Gemeindeverfassungen von Avers und Versam, die
Teilrevision der Statuten der Bürgergemeinde Luven sowie die
Teilrevision des Kurtaxen-Gesetzes von Feldis/Veulden.
Personelles
Jachen Erni, geb. 1946, von Trin, wohnhaft in Scuol, wird Vorsteher
des Amts für Schätzungswesen. Er tritt seine Stelle Anfang Mai 1999 an.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden