Im Zusammenhang mit der Öffnung
des europäischen Ektrizitätsmarkts muss die bezügliche Gesetzgebung des
Bundes angepasst werden. Aus diesem Grund wurde der Entwurf für ein EMG
erarbeitet. Der neue Erlass soll einen geregelten Übergang vom heutigen
zum künftigen System ermöglichen. Kernpunkte des EMG-Entwurfs sind
u.a.:
Das schon im Umwelt-, Energie- und CO2-Gesetz enthaltene
Kooperations- und Subsidiaritätsprinzip.
Der geregelte Netzzugang auf
Vertragsbasis (Regulated Third Pary Access).
Grundsätze für den
Netzbetrieb, die Rechnungsführung und das Sicherstellen der
Versorgung.
Regelungen, die verhindern sollen, dass bestehende
Anlagen aus wirtschaftlichen Überlegungen stillgelegt
werden.
Elektrizität aus erneuerbaren Energien sollen bevorzugt
werden.
Wasserschloss Graubünden
Der Kanton Graubünden steuert an
die gesamtschweizerische Stromproduktion aus Wasserkraft satte 50
Prozent bei. Hydraulisch erzeugter Strom ist sowohl für die Schweiz wie
auch für Graubünden von grosser Bedeutung. Einerseits bietet das Nutzen
des Rohstoffs Wasser zahlreiche Arbeitsplätze, andererseits stammt ein
erheblicher Anteil der Einnahmen von Kanton und Gemeinden von den
Kraftwerk-Gesellschaften (Steuern, Wasserzins etc.). Für Graubünden ist
es sehr wichtig, die Anlagen zur Wasserkraft-Nutzung auch im
liberalisierten Strommarkt aufrechterhalten und langfristig sichern und
stärken zu können.
Schweiz ist wichtig im Europaverbund
Die Schweiz war bis anhin in der vorteilhaften Lage, sich zu einem grossen
Teil aus inländischen Produktionsanlagen mit Strom zu versorgen. Die
Schweizer Elektrizitätswirtschaft hat sich eine hervorragende Stellung
im europäischen Verbundsystem erworben, wovon unser Land erheblich
profitieren kann. Dieser Verbund ermöglicht es, Stromüberschüsse im
Ausland abzusetzen und Versorgungslücken im Winter zu decken. Dank dem
Stromexport können Kraftwerke im Ausland zeitweise abgestellt werden,
die umwelt- und sicherheitsmässig problematisch sind. Der Verbund
verschafft der Schweiz zudem eine grössere Versorgungssicherheit, eine
ökonomisch effiziente Stromversorgung sowie Einnahmen für unsere
Volkswirtschaft. Die Regierung betont, dass diese Vorteile nicht
preisgegeben werden dürfen.
Lenkungsabgabe einführen
Die Regierung
fordert im Zusammenhang mit der Strommarktliberalisierung ausdrücklich,
eine Lenkungsabgabe auf nichterneuerbaren Energieträgern zu erheben. Die
Grundlagen dazu sollten unbedingt ins Energiegesetz aufgenommen werden,
welches zur Zeit in den eidgenössischen Räten behandelt wird. Die Abgabe
wäre die einfachste und wirksamste Massnahme, um die Konkurrenzfähigkeit
der Wasserkraft zu stärken. Im übrigen schlägt die Regierung vor, die
Restwasservorschriften im Gewässerschutzgesetz zu flexibilisieren und
die im gleichen Erlass enthaltenen Sanierungsbestimmungen zu überdenken.
Um die Konkurrenzfähigkeit der Wasserkraft sind überdies einfachere
Verfahren anzustreben. Bestehende Verträge über die Lieferung von Strom
sollten nicht aufgehoben werden, wie dies der EMG-Entwurf
vorsieht.
Tour de Suisse führt teilweise durch Graubünden
Die Regierung erteilt der Organisation der Tour de Suisse 1998 die
Bewilligung, Teile der Radrundfahrt in Graubünden durchzuführen. Die
Berufsfahrer werden am 20. und 21. Juni 1998 erwartet. Ebenfalls am 21.
Juni ist die Volksradveranstaltung "Tour de Suisse-Trophy" für
Hobbyfahrer angesagt. Vorgesehene Routen:
Samstag, 20. Juni 1998 (5.
Etappe Malpensa Italien - Lenzerheide, 225 km)
Landesgrenze Italien/GR - Splügenpass - Splügen - Sufers - Andeer -
Zillis - Thusis - Fürstenaubruck - Sils i.D. - Tiefencastel - Lantsch -
Lenzerheide/Ziel Talstation Rothorn-Bahn
Sonntag, 21. Juni 1998 (6.
Etappe Alpencircuit mit Start und Ziel in Lenzerheide, 156 km)
Lenzerheide - Lantsch - Brienz - Alvaneu Bad - Filisur - Bergün - Preda
- Albulapass - La Punt - Samedan - St. Moritz - Silvaplana - Julierpass
- Bivio - Rona - Savognin - Tiefencastel - Zorten - Valbella -
Lenzerheide - Lantsch - Tiefencastel - Alvaschein - Zorten - Valbella -
Lenzerheide/Ziel Talstation Rothorn-Bahn
Die ebenfalls am Sonntag,
21. Juni, stattfindende "TdS-Trophy" für Amateure führt über die gleiche
Strecke wie die 6. Etappe der Profis, jedoch ohne
Zusatzschlaufe.
Ausstellen von Heimatscheinen wird einfacher
Per 1. Juli 1998 muss die Unterschrift des Zivilstandsbeamten im
Heimatschein nicht mehr durch die Standeskanzlei beglaubigt werden. Das
entsprechende Erfordernis in der einschlägigen Regierungsverordnung wird
abgeschafft. Damit wird das Ausstellen von Heimatscheinen sowohl für die
Behörden wie für die Bürgerinnen und Bürger einfacher und
billiger.
Aus den Gemeinden
Folgende Bau- und Sanierungsprojekte
werden definitiv genehmigt:
Erweiterung Oberstufenschulanlage in
Savognin. Anrechenbare Kosten 490'000 Franken, Kantonsbeitrag 20
Prozent.
Etappe 1998 der bau- und wärmetechnische Sanierung der
Gebäude des Kinderpflege- und Wohnheims Scalottas in Scharans (Vorbehalt
der Subventionierung durch den Bund). Anrechenbare Kosten rund eine
Million Franken, Kantonsbeitrag 40 Prozent.
Zentrum für
Sonderpädagogik Giuvalta in Rothenbrunnen: Sanierung des Schulhauses und
Neugestaltung des Innenhofs beim Hauptgebäude und den Gruppenhäusern.
Anrechenbare Kosten 875'000 Franken, Kantonsbeitrag 40 Prozent.
Das
neue Gesetz über die Kur- und Sporttaxen sowie über
Tourismusförderungsabgaben von Parpan und die Teilrevision der
Ortsplanung von Lü werden gutgeheissen, mit Vorbehalten auch die
Teilrevision der Ortsplanung von Breil/Brigels.
Für verschiedene
Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite im Gesamtbetrag von
annähernd 4.7 Mio. Franken freigegeben.
Personelles
Cristina Maranta Tschümperlin und Guido Decurtins werden gewählt als
Mittelschullehrkräfte II für Geschichte und ev. ein weiteres Fach mit
je einem Pensum von 50 Prozent. Sie beginnen Mitte August
1998.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden