Im Rahmen des 1997 vom Bundesparlament
verabschiedeten Lehrstellenbeschlusses wurden dem Kanton Graubünden
Bundesbeiträge zur Lehrstellenförderung von etwa einer Million Franken
zugesprochen. Nachdem Kanton, Berufsbildungsinstitutionen, Betriebe und
Verbände Leistungen im Umfang von weiteren 1.5 Mio. Franken zugesichert
hatten, konnte eine entsprechende Vereinbarung getroffen werden. Im
Herbst 1997 wurden eine breitangelegte Problemanalyse durchgeführt und
Projektideen entwickelt. Anfang 1998 wurden folgende Schwerpunktprojekte
definiert, eingereicht und bewilligt:
Verbesserung der Berufsbildungsinformation
Diverse Studien und Analysen
verdeutlichten, dass das Wissen über die Möglichkeiten des
berufsbildenden Weges in grossen Teilen der Bevölkerung sehr gering ist.
Die Ursachen für diese Tatsache sind vielfältig und teilweise auch
regional unterschiedlich. Mit dem Projekt "Verbesserung der
Berufsinformation" sollen in erster Linie Marketinginstrumente genutzt
werden, um das Image der Berufsbildung zu verbessern und Vorurteile
abzubauen. Es sollen aber auch Betriebe aktiv über die Vorteile der
Lehrlingsausbildung informiert werden, mit dem Ziel, neue Lehrstellen zu
schaffen. Da diverse, unterschiedliche Zielgruppen angesprochen sind,
wurden fünf Teilprojekte definiert.
Teilprojekt 1: Image - Werbung
Berufsbildung Graubünden
Das Image der Berufsbildung soll verbessert werden, negative
Schlagzeilen dürfen nicht überwiegen.
Teilprojekt 2: Allgemeine
Berufsinformation
Die Information über die Berufsbildung soll koordiniert und aufeinander
abgestimmt werden.
Teilprojekt 3: Koordination der
Informationsveranstaltungen an Schulen
Informationsveranstaltungen an Schulen sollen konzeptionell abgestimmt
und professionell aufgebaut und durchgeführt werden. Eine inhaltliche,
zeitliche und personelle Koordination ist anzustreben.
Teilprojekt 4:
Transparente Gestaltung des Lehrstellenmarktes
Der heute teilweise unübersichtliche Lehrstellenmarkt soll für Betriebe
und Lehrstellensuchende transparenter gestaltet werden. Durch den
Internet-Lehrstellennachweis (Lena) http://lena.gr.ch konnte eine erste
Verbesserung bereits realisiert werden.
Teilprojekt 5: Aktives
Lehrstellenmarketing
Mit aktivem Lehrstellenmarketing sollen Betriebe, die heute nicht
ausbilden, zur Lehrlingsausbildung motiviert werden.
Ausbildungsverbünde schaffen
Weder die Betriebsgrösse noch die
Spezialisierung auf Kernaktivitäten sollten Hinderungsgründe sein, um
sich an der Lehrlingsausbildung zu beteiligen. Mit diesem Projekt sollen
Lösungen speziell für die Wirtschaftsregion Graubünden gefunden werden.
Die Idee von Ausbildungsverbünden will, dass mehrere Lehrbetriebe gemäss
einem gemeinsamen Ausbildungskonzept Lehrlinge ausbilden und dass diese
innerhalb des Verbundes rotieren können.
Weitere Informationen
erhalten Sie unter: http://www.dbk.ch/Mediendienst.
Entlastung der Lehrbetriebe durch EK-Verbilligung
Die finanzielle
Belastung der Lehrbetriebe stieg in den vergangenen Jahren merklich an.
Mit der Verbilligung der obligatorischen Einführungskurse sollen die
Lehrbetriebe eine finanzielle Entlastung erfahren.
Weitere Massnahmen
Die Regierung des Kantons Graubünden will im Rahmen des
Umsetzungsbeschlusses den bestehenden Vorlehrinstitutionen einen
erweiterten Leistungsauftrag erteilen, indem diese durch spezielle
Angebote junge Frauen vermehrt auf nicht typische Frauenberufe hinweisen
müssen. Von Bundesseite wird dem Thema Frauenförderung eine hohe
Priorität eingeräumt.
Umsetzung ohne Betriebe und Verbände
undenkbar
Die Umsetzung aller Projekte wäre undenkbar, wenn nicht
Verbände und Betriebe ein sehr grosses Engagement zeigen würden und
bereits gezeigt hätten. Nur durch eine gute Zusammenarbeit wird es
möglich sein, in relativ kurzer Zeit Erfolge zu erzielen und der
Berufsbildung zu jenem Stellenwert zu verhelfen, der ihr zusteht.
Da
in allen Projekten bereits Vorarbeiten geleistet wurden und die Teams
aufgebaut sind, werden die Arbeiten bereits in den nächsten Tagen
aufgenommen werden.
Auskunftspersonen:
Regierungsrat Joachim
Caluori, Tel. 081-257 27 01
Stefan Eisenring, Amt für Berufsbildung
Tel. 081-257 27 61, Natel: 079-631 76 66 (auch an
Auffahrt)
Gremium: Erziehungs-, Kultur- und
Umweltschutzdepartement
Quelle: dt Amt für Berufsbildung