Von 105 erfassten Schafalpen im Kanton Graubünden sind 87
moderhinkefrei. Damit können im Kanton die meisten gealpten Schafe im
Herbst gesund und ohne Schmerzen wieder auf ihre Heimweiden getrieben
werden. Für das kantonale Veterinäramt ist die Moderhinkebekämpfung ein
Beispiel für aktiven Tierschutz.
Die Moderhinke gehört zu den am
längsten bekannten und verbreitetsten Schafkrankheiten der Welt. Die
schmerzhafte Erkrankung der Klauen kommt bei allen Schafarten vor und
weil häufig die Klauen aller vier Beine betroffen sind, müssen jeden
Herbst Schafe beobachtet werden, die nurmehr auf den Knien abgestützt
oder gar im Liegen weiden können.
Im Kanton Graubünden, wo neben den
einheimischen auch viele Schafe aus anderen Kantonen gesömmert werden,
wird die Moderhinke seit vielen Jahren mit grossem Erfolg bekämpft. Weil
die Herkunftskantone der Gastschafe eine derartig systematische
Bekämpfung der Krankheit nicht kennen, müssen indes die gesunden von
nicht sanierten Schafen streng getrennt gehalten werden. Diese Trennung
ist nur mit dem Erlass von strikten Alpfahrtsvorschriften und
entsprechenden Kontrollen durch die Amtstierärzte möglich. Demnach
dürfen die sogenannten MF-Alpen (moderhinkefreie Alpen) nur mit gemäss
dem Sanierungsprogramm sanierten Schafen bestossen werden. Bei
Alpfahrtskontrollen, wo kranke Tiere strikte zurückgewiesen werden,
werden die Schafe noch einmal durch ein Klauenbad getrieben. In
Graubünden umfasst das Sanierungsprogramm bereits während des Winters
eine regelmässige Klauenpflege und Klauenbäder sowie Kontrollen durch
speziell ausgebildete Fachleute.
Der grosse Aufwand bei der
Bekämpfung der Moderhinke hat sich für Graubünden gelohnt, wie das
kantonale Veterinäramt mitteilt. Heute gelten mehr als 3/4 der rund 65
000 Bündner Schafe als saniert und sind moderhinkefrei. Von den 105
registrierten Schafalpen im Kanton gehören deren 87 zur Kategorie der
MF-Alpen. Laut dem Veterinäramt bildet das Moderhinkesanierungsprogramm
einen wichtigen Teil der Vorbereitungen zur - eben jetzt anstehenden -
neuen Alpsaison.
Gremium: Departement des Innern und Volkswirtschaft
Quelle: dt Veterinäramt