Etwa alle fünf Jahre legt die Regierung die kantonalen
Wildschutz-Gebiete neu fest. Die Anzahl der Gebiete wird von 324
reduziert auf 319, wobei die Gesamtfläche von 854 km2 auf 751 km2
zurückgeht. Die Einzelheiten werden im kantonalen Amtsblatt
publiziert.
In Graubünden gibt es drei verschiedene Arten von
Wildschutzgebieten: den Schweizerischen Nationalpark, die
eidgenössischen Jagdbann-Gebiete und die kantonalen Wildschutz-Gebiete.
In allen diesen Gebieten ist die Jagd ganz oder teilweise verboten.
Gegenstand der Neuregelung sind einzig die kantonalen
Wildschutz-Gebiete.
170 der bisherigen kantonalen Wildschutz-Gebieten
werden unverändert beibehalten und 70 werden geringfügig angepasst.
Grössere Veränderungen erfolgen bei 34 Gebieten, 50 Gebiete werden
aufgehoben. Als Ersatz für die aufgehobenen Wildschutz-Gebiete werden 45
neue Wildasyle geschaffen. Die bejagbare Fläche Graubündens wird
hinsichtlich des Schalenwilds von 1261 auf 1279 km2 erweitert. Dies soll
dazu beitragen, dass die Abschusspläne möglichst während der
ordentlichen Hochjagd erfüllt werden können. Die Allgemeinen
Bestimmungen über die Wildschutz-Gebiete werden neu gegliedert und
präzisiert. Nähere Einzelheiten werden im kantonalen Amtsblatt
publiziert.
Spektakuläre Fossilien beim Gletschers Ducan (Davos)
Im
Gebiet der Ducan- und Landwasser-Kette befinden sich in den
Sedimentgesteinen der Prosanto-Formation versteinerte Reste von Tieren
und Pflanzen, die sehr gut erhalten sind. Im Sommer 1997 führte das
Paläontologische Institut und Museum der Uni Zürich erste Grabungen
durch. Dabei wurden zahlreiche kleinere und grössere Fische und ein
kleiner Meeressaurier geborgen. Einige Fossilien sollen ab diesem Sommer
im Bergbau-Museum Davos ausgestellt werden. Ein Abguss eines
spektakulären Fisches ist derzeit im Schweizer Pavillon der
Weltausstellung 1998 in Lissabon zu sehen. Die wissenschaftliche
Auswertung der bisherigen Funde hat gezeigt, dass es sich bei den
Prosanto-Schichten um ein international bedeutendes Fossilvorkommen der
marinen Mitteltrias handelt (ca. 230 Mio. Jahre alt). Die weitere
Erforschung dieser Fossil-Lagerstätten liegt auch im Interesse des
Kantons Graubünden, da entsprechende Funde Rückschlüsse auf das Leben in
der damaligen Zeit und über die geologische Entstehung unseres Kantons
erlauben. Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Fundstellen sind zudem von
internationalem Interesse. Die Regierung bewilligt weitere Grabungen in
den Sommermonaten 1998-2000 bei der Ducanfurgga unterhalb des Gletschers Ducan auf Gebiet von Davos und spricht einen Beitrag von
6'500 an die Kosten für das Jahr 1998.
Kulturelles
Die Regierung
wählt in die Spezialkommission zur Förderung des professionellen
Kulturschaffens folgende Personen: Flurin Caviezel, Carlo Portner,
Miguela Tamò, Valentin Bearth und Peter Masüger. Das neue Gremium ist
gemäss Kulturförderungs-Gesetz insbesondere zuständig für Wettbewerbe,
freie Studienstipendien, Werkbeiträge und Bildende Kunst.
Aus
Regionen und Gemeinden
Die Regierung genehmigt die von der Region
Hinterrhein und der Gemeinde Splügen für das Erstellen der
Beschneiungsanlage Tanatzhöhe erlassenen Richt- und
Nutzungsplanungen.
Definitiv gutgeheissen wird das Projekt für den
Neubau des Oberstufen-Trakts (erste Bauetappe) im Feld, Jenaz. Die
anrechenbaren Kosten belaufen sich auf 4.45 Mio. Franken. Dem
Schulverband Kreis Jenaz wird ein Baubeitrag von 32 Prozent
zugesichert.
Ebenfalls definitiv genehmigt wird das Projekt für den
Neubau Sportcenter Zernez, soweit es den schulischen Bereich betrifft.
Anrechenbare Kosten 557'000 Franken, Kantonsbeitrag 10
Prozent.
Gutgeheissen werden die Teilrevisionen der
Gemeindeverfassungen von Andeer und Guarda.
Für verschiedene
Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite im Gesamtbetrag von 2.5
Mio. Franken freigegeben.
Personelles
Aurelia Spadin, geb. 1970,
von Rhäzüns, wohnhaft in Thusis, wird Abteilungsleiterin Aus- und
Weiterbildung beim Personal- und Organisationsamt. Der Dienstantritt
erfolgt sofort.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden