36. Plenarkonferenz der Ostschweizer Regierungen vom 25. März 1999 in Flims
An ihrer Plenarkonferenz in Flims hat die Ostschweizer
Regierungskonferenz (ORK) beschlossen, ein Paket von Massnahmen zu
erarbeiten, das dafür sorgen soll, dass die Ostschweizer Kantone in der
übrigen Schweiz und vor allem in Bern besser wahrgenommen werden.
Eine neugewählte Ostschweizer Bundesrätin, ein erfolgreiches
Ostschweizer Expo.01-Projekt "aua extrema", gemeinsame Ostschweizer
Positionen in Vernehmlassungen an den Bund: Die Ostschweiz ist zu einem
starken Begriff der "Einheit in der Vielfalt" geworden. Die Regierungen
der sieben Kantone Glarus, Schaffhausen, Appenzell A.Rh., Appenzell
I.Rh., St. Gallen, Graubünden und Thurgau wollen diese Wahrnehmung in
Zukunft noch verstärken.
An der ORK-Plenarkonferenz in Flims stand einleitend die Würdigung
der beiden Ostschweizer Regierungsvertreterinnen Ruth Metzler-Arnold und
Rita Roos-Niedermann im Vordergrund, von denen nach einer spannenden
Ausmarchung die innerrhodische Vertreterin in den Bundesrat gewählt
wurde.ORK-Präsident Arthur Loepfe dankte beiden
ORK-Regierungsmitgliedern für die erfolgreichen Bemühungen, die
Ostschweiz landesweit während Wochen zu einer positiven Aktualität
gemacht zu haben.
Ostschweizer Netzwerk
Eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz des Thurgauer Regierungsrats
Roland Eberle hat der Plenarkonferenz einen Bericht über ein
Massnahmenpaket unterbreitet, wodurch die Wahrnehmung der Ostschweiz als
zwar peripherer, aber nicht zu vernachlässigender Landesteil der Schweiz
konsequent angestrebt werden soll. Die Ostschweizer Kantonsregierungen
sind sich einig, dass inskünftig die anerkannten Gemeinsamkeiten, die
durchaus bestehende Einheit in dieser geographischen, kulturellen und
sprachlichen Vielfalt, weniger jedoch der jeweilige kantonale Sonderfall
in den Vordergrund gerückt werden soll. Diese selbstbewusste und
homogene Grundhaltung nach innen soll gegen aussen bewirken, dass die
Ostschweiz als zwar vielfältige, aber einheitliche Grösse wahrgenommen
wird. Zudem soll die Position des Vorsitzenden der ORK und dessen
Handlungsmöglichkeit als Vertreter der Ostschweiz gezielt verstärkt
werden.
Neben internen Massnahmen sollen aber auch ein gezielt aufgebautes
Netzwerk zu den wichtigsten Institutionen auf Bundesebene oder
verstärkte personelle Ressourcen, die sich mit Aussenbeziehungen
befassen, zu besseren Informationen und Beziehungen zwischen der
Ostschweiz, den anderen Landesteilen und Bundesbern führen.
Regionale Kompetenzzentren
Die ORK hat sich zudem dafür ausgesprochen, vermehrt
Aufgabenbereiche gemeinsam zu erfüllen, die unbestritten eine
ostschweizerische Gesamtsicht und entsprechende Haltung nahelegen.
Regionale Kompetenzzentren, wie sie z.B. in Fachdirektoren-Konferenzen
bereits geführt werden, sollen gezielt mit Spezialaufgaben zu Gunsten
aller sieben Partnerkantone betraut werden. Dazu gehören z.B. auch
gemeinsame Vernehmlassungen der Ostschweizer Kantone an den Bund, wie es
in den Fachdirektoren-Konferenzen der Bau- und Umweltdirektoren bereits
angestrebt wird. Die Plenarversammlung beauftragte die Arbeitsgruppe
damit, ein konkretes Realisierungskonzept mit Kostenfolgen
auszuarbeiten.
"aua extrema" ist im Fluss
Die Vorsitzende des Strategischen Ausschusses zum Expo.01-Projekt
der ORK, Alice Scherrer-Baumann, konnte der Plenarkonferenz nicht nur
die neugewählte Gesamtprojekt-Leitung für das Projekt "aua extrema"
vorstellen, sondern berichtete überdies, dass die Realisierung des
ORK-Projekts auf gutem Weg sei. Der Lenkungsausschuss beschäftigt sich
zur Zeit damit, ein Gesamtkonzept und die Ausschreibungen zu den
Teilprojekten "Gwondertroggen", Arteplage, Rahmenprogramm und
Regionaltage auszuarbeiten. Die definitive Ausgestaltung und die Inhalte
des Arteplage-Projekts "aua extrema" sollen im Verlauf der kommenden
Monate konkretisiert werden. Mit dem Baubeginn der Ausstellung "aua
extrema" ist in der zweiten Jahreshälfte 2000 zu rechnen.
Neue Mitglieder im ORG-Vorstand
Als neue Vertreter der ORK im Vorstand der Ostschweizerischen Radio-
und Fernsehgesellschaft (ORG) wählte die Plenarversammlung den
glarnerischen Militär- und Polizeidirektor Willy Kamm als Ersatz für den
zurückgetretenen ehemaligen Bündner Regierungsrat Joachim Caluori sowie
den innerrhodischen Vorsteher des Bau- und Umweltdepartements Hans
Sutter als Ersatz für die zur Bundesrätin gewählte Ruth Metzler-Arnold. Gemeinsam mit dem bereits 1993 gewählten St. Galler Staatssekretär
Dieter J. Niedermann bilden sie die neue ORK-Delegation im ORG-Vorstand.
Keine 40-Tönner am San Bernardino
Die ORK erklärt im Rahmen der Stellungnahme gegenüber dem Bund zum
Vollzug des bilateralen Landverkehrs-Abkommens mit der EU, dass die neu
zugelassenen 40-Tönner nicht über die San-Bernardino-Route geführt
werden dürfen. Diese Bergstrecke ist aus Sicherheitsgründen dafür nicht
geeignet.
Gremium: Ostschweizer Regierungskonferenz ORK
Quelle: dt Ostchweizer Regierungskonferenz ORK