Die Einführung der italienischen Sprache in den deutschsprachigen
Primarschulen und Kleinklassen beginnt im Schuljahr 1999/2000. Die
Lehrerinnen und Lehrer werden in Kursen auf ihre neue Aufgabe
vorbereitet. In einem Intensivkurs im Sprachgebiet (Val Poschiavo)
werden sie ihre am Seminar erworbenen Italienischkenntnisse auffrischen
und erweitern.
Im Herbst 1999 werden die Schülerinnen und Schüler der vierten
Klassen in den deutschsprachigen Primarschulen und Kleinklassen erstmals
in der Zweitsprache Italienisch unterrichtet. In den romanischen und
italienischen Primarschulen wird schon seit Jahrzehnten Deutsch als
Zweitsprache erlernt. Die Chance, Italienisch bereits während der
Primarschulzeit zu lernen, haben nun auch die Schülerinnen und Schülern
des deutschsprachigen Teils unseres Kantons. Die Lehrerinnen und Lehrer
bereiten sich bereits seit Januar 1999 auf die neue Aufgabe vor. In
wöchentlichen Kursen zu zwei Lektionen erweitern sie ihre
Sprachfertigkeiten in Italienisch. Während eines dreitägigen Kurses
haben sie sich mit der Didaktik des Zweitsprachunterrichtes (ZSU)
vertraut gemacht.
Intensivkurs in Poschiavo
Als nächsten Schritt werden die Lehrerinnen und Lehrer während vier
Wochen in einem Intensivkurs ihre Sprachkompetenz in Italienisch weiter
festigen. Vom 14. Juni - 9. Juli 1999 findet dieser Kurs in Poschiavo
statt. Dabei werden die Lehrerinnen und Lehrer neben dem Erlernen der
italienischen Sprache auch Italienisch-Bünden besser kennen lernen.
Mehr als nur die Sprache lernen
Das Kursprogramm sieht nebst dem eigentlichen Sprachkurs
verschiedene Veranstaltungen und Führungen vor. So werden in ganztägigen
Exkursionen das Puschlav, das Bergell, das Veltlin und das Valle di
Campo besucht und die charakteristischen Merkmale der einzelnen
Talschaften aufgezeigt und den zukünftigen Italienischlehrerinnen und
-lehrern näher gebracht. Museumsbesuche, Führungen durch wichtige
Betriebe der Talschaften, Besuche kultureller Stätten und das Erleben
der landschaftlichen Eigenarten gehören ebenfalls zum Rahmenprogramm.
Ein freiwilliges Kursangebot bereichert das Programm.
Weitere Fortbildung
Mit dem Sprach-, dem Didaktik- und dem Intensivkurs ist die erste
Phase der Fortbildung des ZSU Italienisch abgeschlossen. Im Jahr 2000
folgt im Rahmen einer zweiten Phase ein weiterer Sprachaufenthalt im
italienischen Sprachgebiet sowie der zweite Teil der Einführung in die
Didaktik des Zweitsprachunterrichtes. Die gesamte Fortbildung dauert
insgesamt zehn Wochen, wobei mindestens die Hälfte in die schulfreie
Zeit fällt.
Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement Graubünden
Quelle: dt Erziehungsdepartement