Auf Einladung des Gleichstellungsbüros Graubünden und der
Anlaufstelle für Frauenfragen der kantonalen Verwaltung fand in Chur die
10. Gleichstellungs-Konferenz der Ostschweiz und des Fürstentums
Lichtensteins statt. Die Konferenz ist der seit 1994 bestehende
regionale Zusammenschluss aller Fachorgane für Gleichstellungs-Fragen
der Kantone Graubünden, St. Gallen, beider Appenzell, Thurgau, Glarus
und des Fürstentums Liechtenstein.
Der Vormittag diente vor allem dem Informationsaustausch unter den
Teilnehmerinnen. Verschiedene in den Kantonen laufende Projekte wurden
vorgestellt und diskutiert. Besonderes Gewicht hatten dabei einerseits
die Projekte, die durch den Lehrstellen-Beschluss des Bundes finanziert
werden, wie z.B. ein Internet-Wettbewerb für Mädchen im Kanton St.
Gallen, der das Interesse für das neue Medium fördern soll. Andererseits
sind in vielen Kantonen die kommenden nationalen Wahlen ein wichtiges
Feld für gezielte Aktionen zur besseren Frauenvertretung.
Nach dem Mittagessen wurden die Teilnehmerinnen von Regierungsrätin
Eveline Widmer-Schlumpf im Namen der Regierung des Kantons Graubünden
begrüsst. Sie wies darauf hin, wie wichtig es sei, in den
Gleichstellungs-Anliegen nicht still zu stehen. Nur stetige Bewegung
könne Veränderungen in Gang bringen. In diesem Sinn dankte sie den
anwesenden Frauen für ihren engagierten Einsatz.
Der Nachmittag stand unter dem Motto "Frauenkultur - Kulturfrauen".
Silke Redolfi stellte das Frauen-Kulturarchiv Graubünden vor. Die grosse
bisher geleistete Arbeit und die professionelle Positionierung dieser
noch jungen Institution stiessen auf reges Interesse. Die Initiantinnen
des Archivs setzen ihre Schwerpunkte nicht nur bei der klassischen
Archivarbeit (Sammeln und Dokumentieren von Materialien über Frauen in
Graubünden), sondern leisten auch einen aktiven zukunftsgerichteten
Beitrag, z.B. durch Salongespräche mit interessanten
Frauenpersönlichkeiten.
Abschliessend stand eine Führung durch die aktuelle Retrospektive
des Bündner Kunstmuseums auf dem Programm. Die Ausstellung mit Werken
der in Chur geborenen Angelika Kauffmann wurde von Isabelle Chappuis,
wissenschaftliche Assistentin am Bündner Kunstmuseum, vorgestellt.
Spezielle Beachtung fand dabei die frauenspezifische Sicht der
bedeutenden Künstlerin.
Die nächste Konferenz wird im Juni 2000 in im Kanton Thurgau
stattfinden.
Gremium: Gleichstellungs-Büro Graubünden
Quelle: dt Gleichstellungs-Büro Graubünden