Am Freitag, 25. Juni 1999, treffen sich die Regierungschefs der 11
Arge-Alp-Länder in Lugano zu ihrer 30. Jahreskonferenz.
Erwartet werden rund 100 Personen aus folgenden Ländern, Provinzen
und Kantonen: Baden-Württemberg, Bayern, Südtirol/Alto Adige,
Graubünden, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Tirol, Tessin, Trentino und
Vorarlberg. Am Donnerstag Nachmittag, 24. Juni 1999, werden die
Delegationen anreisen. Am Abend steht ein gemeinsames Nachtessen auf dem
Programm. Die eigentliche Konferenz findet alsdann am Freitag Vormittag
statt und wird mit einer Medienkonferenz abgeschlossen.
Über die einzelnen Geschäfte, die an der Konferenz behandelt werden,
gibt die nachfolgende Tagesordnung Aufschluss:
Tagesordnung
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Eröffnung
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Politische Perspektiven und Strategien der Arge Alp im
europäischen Integrationsprozess
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Leitthema: Katastrophenschutz im Alpenraum
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Hilfsprojekt Kosovo
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Ergebnisse der Arge-Alp-Jugendkonferenz
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Verleihung des Arge-Alp-Umweltpreises
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Kultur und Gesellschaft (Berichte und Anträge zu diversen
Projekten, u.a. Sportprogramm, Fachtagungen, Jugendforum, Filmpreis)
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Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft (Berichte und Anträge, u.a.
Forschungsprojekt Erdrutsche und Lawinen, Tagung Wirtschaft und
Schutzgebiete)
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Wirtschaft und Arbeit (Berichte und Anträge, u.a. Euro-Lehrlinge,
energiebewusste Gemeinden, Austauschprogramm für Lehrlinge und
Schüler/innen)
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Verkehr (Berichte und Anträge, u.a. Güter- und Personenverkehr auf
der Schiene, kombinierter Verkehr, Verkehrszählungen)
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Neubesetzung der Kommissionsvorsitze
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Abschluss und Medienkonferenz
Mehr politisches Gewicht
Die Mitgliedsländer der Arge Alp wollen ihre alpenspezifischen
Interessen insbesondere gegenüber den Institutionen der EU mit mehr
Nachdruck verfolgen. Dazu sind strategische Absprachen ebenso nötig wie
eine enge Zusammenarbeit mit den Europapolitikern und -politikerinnen
der Mitgliedsländer. Neben diesem Netzwerk soll die Arge Alp ihre
Standpunkte auch in die zwischenstaatliche Zusammenarbeit in Europa
einbringen. Für ihre Funktion als Sprachrohr der Alpenregionen muss die
Arge Alp ihre Arbeitsweise politisch vertiefen. Die einzelnen
Mitgliedsländer wollen sich verpflichten, jedes Jahr ein politisches
Leitthema zu behandeln. Bei den Zentralregierungen und bei den
europäischen Institutionen soll darauf hingewirkt werden, dass die Arge
Alp als politischer Machtfaktor institutionell anerkannt wird. Weiter
wird angestrebt, dass es den Regionen und ihren Organisationen
ermöglicht wird, völkerrechtlich verbindliche Verträge abzuschliessen.
Kosovo-Hilfssprojekt
Die Arge Alp will ein mittel- bis langfristiges Wiederaufbau-Projekt
einer in der Konfliktregion tätigen Organisation unterstützen und gibt
dazu einen ersten Beitrag von 120'000 Franken frei.
Katastrophenschutz im Alpenraum
Die Arge Alp bemüht sich nachdrücklich darum, dass verbindliche
Zusagen und Verpflichtung der gegenseitigen Hilfeleistung in
Katastrophenfällen durch entsprechende Verträge zwischen den Staaten
sichergestellt werden.
Umweltpreis: Dritter Rang für Bündner Projekt
Das Projekt "Auf den Spuren des Klimawandels - Ein Erlebnis-Lehrpfad
im Oberengadin" der Naturforschenden Gesellschaft des Engadins und des
WWF Schweiz, Samedan, erhält den dritten Preis im Rahmen der
Auszeichnung von wegweisenden Umweltinitiativen. Dieser erste Klimaweg
in Europa versucht die Auswirkungen der Klimaveränderung in den Alpen
anhand von Spuren in der Berglandschaft des Oberengadins aufzuzeigen.
Das Projekt leistet einen beispielhaften Beitrag dazu, die Bevölkerung
für eines der grössten Probleme der Menschheit und für den Klimaschutz
zu sensibilisieren. Die ersten beiden Preise gehen nach Vorarlberg
("Sonnen-Schein-Kampagne" des Energieinstituts Vorarlberg in Dornbirn
betreffend Photovoltaik) und Salzburg (Projekt "Wohnanlage Ölzlbündt"
des Architekten Hermann Kaufmann, Schwarzach; ein Modell in der
Wohnbau-Problematik mit entscheidenden Beiträgen für den Umweltschutz).
Graubünden soll Kommissionsvorsitz übernehmen
Der Kanton Graubünden soll die Leitung der Kommission Kultur und
Gesellschaft übernehmen. Als Vorsitzender ist Regierungsrat Claudio
Lardi vorgesehen.
Gremium: Arge Alp
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden