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Das Amt für Berufsbildung und die Zentralstelle für Berufsberatung erfassten mittels Erhebung die Situation auf dem Lehrstellen-Markt per Juni 1999. Die Lehrstellen-Situation kann man im Kanton Graubünden insgesamt als befriedigend bezeichnen. Je nach Branche präsentiert sich die Lehrstellen-Situation sehr unterschiedlich. Tendenziell gibt es im gewerblich-industriellen Sektor genügend, im Dienstleistungs-Bereich jedoch weniger offene Lehrstellen. In folgenden Berufen sind noch Lehrstellen zu besetzen: Ernährungs-Berufe; Gastgewerbe/Hauswirtschaft; Bekleidung/Textilien/Leder; Schönheit/Körperpflege; Druck-Gewerbe; Bauberufe; Haustechnik; Holzverarbeitung, Innenausbau; Auto, Velo, Motorrad; Elektroberufe; Metallbearbeitung; Industrielle Produktion; Technische Zeichnerberufe; Kaufmännische Berufe; Verkaufsberufe. Dieses Bild zeigt, dass der Lehrstellen-Markt im Kanton Graubünden nach wie vor in einer stabilen Verfassung ist und es Jugendlichen möglich ist, eine Lehre in einem Wunsch- oder zumindest in einem nahen Bereich des Wunschberufes zu absolvieren.
Obwohl die neuesten Ergebnisse der diesjährigen Umfragen der Schulabgänger und Schulabgängerinnen noch nicht vollständig vorliegen, scheinen sich auf Grund zunehmender Flexibilität von Seite der Jugendlichen obige Aussagen zu bestätigen. Folgende Tendenzen sind derzeit erkennbar: Leistungsstarke und praktisch interessierte Schülerinnen und Schüler haben häufig im gewünschten Beruf eine Lehrstelle gefunden. Schüler und Schülerinnen mit verminderten schulischen Möglichkeiten mussten ihren Weg zum Wunschberuf über eine Alternative suchen. Probleme, etwas Geeignetes zu finden, haben fremdsprachige Ausländer und Ausländerinnen mit geringen Deutschkenntnissen. Täglich erkundigen sich Jugendliche auf der Berufsberatung nach Lehrstellen in den Bereichen wie Informatik, medizinische Praxisassistentin, KV (Reisebüro), Koch, Fotofach-Angestellte (in diesen Berufen sind seit Wochen keine Lehrstellen mehr frei) oder fragen nach anderen Lösungsvarianten. Auch in diesem Jahr hat ein ansehnlicher Teil der Schulabgängerinnen die Berufswahl aufgeschoben und bevorzugt ein zehntes Schuljahr als Zwischenlösung.

Beruhigende Situation dank aktiver Marktbearbeitung
Die Situation im Kanton Graubünden ist aus verschiedenen Gründen im schweizerischen Umfeld gesehen relativ beruhigend. Einerseits sind die Lehrbetriebe im Klein- und Mittelgewerbe nach wie vor zu einem hohen Grad bereit, Lehrstellen anzubieten. Auf der anderen Seite kann aber auch festgestellt werden, dass durch die Massnahmen im Rahmen des Lehrstellen-Beschlusses neue Lehrstellen akquiriert oder Lehrstellen erhalten werden konnten und dass durch die höhere Transparenz durch den Lehrstellen-Nachweis (derzeit ca. 5700 Zugriffe) die Marktsuche massiv vereinfacht wurde.
Diese Massnahmen werden jedoch in den nächsten Jahren nicht mehr genügen. Das Amt für Berufsbildung wird gemeinsam mit der Zentralstelle für Berufsberatung weitere Projekte und Massnahmen zur Förderung und Akquisition von neuen Lehrstellen und zur Verbesserung der Lehrstellen-Situation unterstützen und vorantreiben. Jugendliche, die derzeit Probleme bekunden und keine Lehrstelle oder Ausbildungs-Lösung finden, wenden sich an die Berufsberatungs-Stelle ihrer Region.

Gremium: Amt für Berufsbildung Graubünden
Quelle: dt Amt für Berufsbildung Graubünden
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