Die Regierung genehmigt das Rettungskonzept Graubünden. Es will eine
möglichst optimale und rasche Rettung von verunfallten, kranken oder
sich in Gefahr befindenden Personen sicherzustellen. Ab Anfang Juli 1999
ist der Sanitätsnotruf 144 in Betrieb.
Jede in Not geratene Person soll innert nützlicher Frist kompetente
Hilfe bekommen. Eine zweckmässige Organisation des Rettungswesens soll
sicherstellen, dass Notfallpatienten eine optimale Erstbehandlung und
Betreuung am Unfallort erhalten und während des Transports medizinisch
einwandfrei versorgt werden. Eine optimale und rasche Rettung von akut
gefährdeten Leuten kann Menschenleben retten, Folgeschäden vermeiden
oder vermindern wie auch Invalidität verhindern. Unter diesen Aspekten
baut das Rettungskonzept Graubünden auf bestehenden Strukturen auf und
definiert im Rahmen von Leistungsaufträgen die Aufgaben und
Anforderungen der verschiedenen Partner im Rettungswesen. Darüber hinaus
werden Vorgaben gemacht hinsichtlich Alarmierung, Einsatzbereitschaft,
Ausrüstung, Aus- und Weiterbildung, Koordination und Kommunikation.
Über die Kurztelefonnummer 144 (Sanitätsnotruf) kann ab Anfang
Juli 1999 auch in Graubünden rund um die Uhr Hilfe angefordert werden.
Die Einsatzleitstelle löst umgehend die nötigen notfall-medizinischen
Massnahmen aus, welche vom nächstgelegenen Notfallarzt in
Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Rettungsdienst übernommen werden. Die
Organisation der flächendeckenden Versorgung des Kantons mit
Notfallärzten wird dem Bündner Ärzteverein übertragen. Für
ausserordentliche Lagen und Katastrophen bestehen spezielle Einsatz- und
Koordinationskonzepte der Kantonspolizei resp. des kantonalen
Führungsstabs.
Talschaftssekundarschulen sollen "classe preliceale" führen können
Die Regierung schickt eine Teilrevision der Verordnung über die
Talschaftssekundarschulen in die bis 7. August 1999 angesetzte
Vernehmlassung. Der Erlass soll den heutigen Verhältnissen angepasst
werden. Im Zusammenhang mit der auf sechs bzw. vier Jahre verkürzten
Dauer der Ausbildung im Langzeit- bzw. Kurzzeitgymnasium eröffnet sich
für die dritte Klasse einer Talschaftssekundarschule die neue Aufgabe,
eine "classe preliceale" zu führen. Damit müssen Schülerinnen und
Schüler Italienischbündens, die vorhaben, das Kurzzeitgymnasium zu
absolvieren, ihre Heimat nicht schon nach der zweiten
Sekundarschulklasse, sondern erst ein Jahr später verlassen. Überdies
soll das Subventionierungssystem erneuert werden.
Beiträge für professionelles Kulturschaffen
Die folgenden Kulturschaffenden erhalten im Rahmen des zweiten
Wettbewerbs für professionelles Kulturschaffen Unterstützungen im
Gesamtbetrag von 206'000 Franken:
- Guido Baselgia, Baar. Werkbeitrag für sein fotografisches Projekt
"Die Erforschung des Sichtbaren. Lebensraum Engadin."
- Corina Bezzola, Basel. Freies Stipendium, um ihre fotografische
Arbeit weiterzuführen.
- Flurin Bischoff, Lavin. Freies Stipendium, um sich auf seine
künstlerische Arbeit konzentrieren zu können. Seine letzten
Betongussarbeiten haben überzeugt.
- Reto Cavigelli, Chur. Freies Stipendium, um seine Arbeit
fortzusetzen und zu vertiefen. Cavigelli gehört zu den bedeutendsten
Malern Graubündens.
- Hansjörg Gadient, Forch. Werkbeitrag für sein Projekt "Wirkungen -
Wirklichkeiten". Als Resultat will er eine Wanderausstellung mit zwölf
Vitrinen, einen Videofilm und eine Rauminstallation realisieren.
- GSMBA, Sektion Graubünden, Chur. Werkbeitrag für ihre
Grundlagenarbeit zum Thema "Kunst im öffentlichen Raum in Graubünden".
- Yuri Höpflinger, Zürich. Werkbeitrag, um ihren Film mit dem Titel
"P" fertigzustellen, der sich dem Thema Verdauung widmet.
- Silvio Huonder, Berlin. Werkbeitrag für seinen dritten Roman mit
dem Arbeitstitel "Über die Kälte".
- Domenic Janett, Stugl/Stuls. Freies Stipendium, um ein grösseres
Werk für Volksmusikinstrumente ("Ländlerorchester") zu komponieren.
- Men Lareida, Zürich. Freies Stipendium für die Recherche für einen
Dokumentarfilm mit dem Arbeitstitel "Auf Abruf. Jugendliche Flüchtlinge
in der Schweiz."
- Elisabeth Payer, Wien. Werkbeitrag, um ihre Vasenbilderserie
weiterzuführen.
- Leo Tuor, Surrein. Werkbeitrag für "Veta da tgaun" (Ein
Hundeleben), eine für die rätoromanische Literatur aussergewöhnliche
Geschichte.
- Thomas Zindel, Chur. Freies Stipendium, um seine zeichnerische und
malerische Arbeit weiterzuführen.
Aus den Gemeinden
Das Vorprojekt für die Erweiterung der Berufsschule Poschiavo wird
grundsätzlich genehmigt. An die anrechenbaren Anlagekosten von etwa
330'000 Franken wird ein kantonaler Baubeitrag von 50 Prozent in
Aussicht gestellt.
Forstliche Integralprojekte haben zum Ziel, die vielfältigen
Funktionen des Waldes zu erhalten. Die Regierung genehmigt die
Integralprojekte Brusio, Sela/Filisur, Maladers, Tschierv und Zuoz/2.
Etappe. An die Kosten von insgesamt rund 7.6 Mio. Franken werden
Kantonsbeiträge zwischen 9 und 26 Prozent zugesichert.
Die Teilrevision der Gemeindeverfassung von Peist wird gutgeheissen.
Für die Baumeisterarbeiten der Umfahrung Rheinbrücke Hinterrhein
im Zusammenhang mit der Sanierung des San-Bernardino-Tunnels und jene
des Tunnels Prau Pulté, Umfahrung Flims, werden Kredite im Gesamtbetrag
von rund 71 Mio. Franken freigegeben.
Gegenüber dem Bundesamt für Verkehr beantragt die Regierung, der
Pendicularas Motta Naluns Scuol-Ftan-Sent SA die Konzession für eine
Vierer-Sssselbahn von Jonvrai nach Clünas zu erteilen.
Personelles
Marco Ronchetti, geb. 1957, von Pedrinate-Chiasso TI, wohnhaft in
Thusis, wird Chef des Bezirkstiefbauamts 7, Thusis. Er tritt seine
Stelle Mitte Dezember 1999 an.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden