Die Regierung genehmigt das im Herbst 1999 öffentlich aufgelegte
Strassenprojekt des Halbanschlusses Saas West der Umfahrung Saas. Mit
diesem Entscheid kann das Gesamtprojekt der Umfahrung Saas nun als
Einzelobjekt dem Bund zur Genehmigung und Beitragszusicherung
eingereicht werden.
Die Umfahrung Saas ist Bestandteil des Gesamtprojekts der
Prättigauerstrasse zwischen Küblis und Klosters. Bekanntlich kann dieses
Strassenprojekt aus finanziellen Gründen nicht wie ursprünglich
vorgesehen als Ganzes realisiert werden, sondern gelangt in mehreren
Etappen zur Ausführung. Um die Umfahrung Saas als eigenständiges
Strassenprojekt zu realisieren, ist eine Verknüpfung der Ortschaft Saas
mit der neuen Umfahrung am westlichen Dorfrand erforderlich. Das
entsprechende Projekt wurde im Spätherbst 1999 öffentlich aufgelegt.
Die weiteren Projektierungsarbeiten für die Umfahrung Saas verlaufen
entsprechend den Terminvorgaben, welche die Regierung im Dezember 1999
festgelegt hat. Mit den ersten baulichen Vorbereitungsarbeiten der
Umfahrung Saas soll 2002 begonnen werden.
Romanisch an gewerblichen Berufsschulen Chur und Ilanz
Im kommenden Schuljahr 2000/2001 soll an den Gewerbeschulen in Chur
und Ilanz Romanisch im allgemein bildenden Unterricht nach dem sog.
Splittingmodell unterrichtet werden.
Bis der neue Rahmenlehrplan für den allgemein bildenden Unterricht
(AB-Unterricht) an den Gewerblichen Berufsschulen 1996 in Kraft trat,
wurde für die Lehrlinge romanischer Muttersprache der Gewerblichen
Berufsschule Chur (GBC) an Stelle von Deutsch Romanisch unterrichtet. Da
im neuen Rahmenrehrplan nur noch ein Gesamtblock Gesellschaft, Sprache
und Kommunikation angeboten wird, konnte die alte Regelung für den
Romanischunterricht nicht mehr beibehalten werden. Aufs Schuljahr
2000/01 hin ist daher fürs Romanische im AB-Unterricht an den
Gewerblichen Berufsschulen Chur und Ilanz eine neue Lösung anzustreben.
Vorgeschlagen wird das sog. Splittingmodell. Dabei soll den
romanischsprachigen Jugendlichen dieser Schulen ein gemischtsprachiges
Angebot in Ilanz (ein Drittel Romanisch/zwei Drittel Deutsch) zur
Verfügung stehen. Der Fachunterricht wird wie bisher in der gemäss
Schulkreiseinteilung zuständigen Berufsschule vermittelt. Da der Weg
nach Ilanz nicht für alle Jugendlichen zumutbar ist, wird für solche
Romanisch sprechenden Schüler und Schülerinnen ein Freifachangebot in
Chur geplant. Angestrebt wird eine Mischlösung im Fächerblock
Gesellschaft, Sprache und Kommunikation, wobei ein Drittel des
Unterrichts in romanischer Sprache und zwei Drittel in deutscher Sprache
angeboten werden. Die Regierung ermächtigt die Gewerbeschulen in Chur
und Ilanz, das Splittingmodell vorerst für eine drei Jahre dauernde
Versuchsphase einzuführen. An der Gewerblichen Berufsschule Samedan wird
für den Romanischunterricht ein partielles Blockkursmodell geführt.
Dieses basiert darauf, dass während bestimmten Zeiten im Jahr alle
Jugendlichen den AB-Unterricht in ihrer Muttersprache erhalten. In
Samedan sind genügend Lehrkräfte tätig, die in den Sprachen Deutsch,
Romanisch und Italienisch unterrichten können. Für Chur ist ein solches
Modell undenkbar, da die grosse Mehrheit der Lehrkräfte nur Deutsch
unterrichten kann.
Kulturbeiträge
Es werden Beiträge im Gesamtbetrag von 175'500 Franken an die
folgenden kulturellen Werke und Veranstaltungen und Institutionen
geleistet:
- Eigenproduktionen der Klibühni "Die Unterrichtsstunde" von Ionesco
und "Offene Zweierbeziehung" von Dario Fo im April und Juni 2000,
- Veranstaltungsprogramm der Klibühni von April bis Dezember 2000,
- Dokumentarfilm "Die Oper in drei Akten" (Arbeitstitel) von Robert
Ralston jr.,
- Herausgabe eines Katalogs zu einer Ausstellung von Skulpturen von
Not Bott (1927-1998) im Sommer 2000 im Palazzo Besta in Teglio/Veltlin,
- Engadiner Kulturtage Zuoz 2000 (14. bis 18. August),
- Herausgabe des Heimatbuches "Valle Mesolcina e Valle Calanca"
durch den Verlag Paul Haupt,
- Freilichtaufführungen des Stücks "Geschichte eines Pferdes" im
Juni 2000 durch die Theatergruppe Jenins,
- Ausstellung "Spuren - Transformationen" mit Werken von St. Galler
Künstlerinnen und Künstlern vom 9. Juni bis 8. Juli 2000 in der Galerie
Luciano Fasciati in Chur,
- Ausstellung von Rémy Markowitsch im Sommer 2000 in der Galleria
Edizioni Periferia in Poschiavo,
- Ausstellung "15 Jahre Junge Schweizer Kunst" vom 13. Mai bis 10.
Juni 2000 in der Galerie Studio 10 in Chur aus Anlass des 25-jährigen
Bestehens der Galerie,
- Konzerte des Kirchenchors St. Martin Chur vom 27./28. Mai 2000
("König David" von A. Honegger),
- Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten
(GSMBA), Sektion Graubünden, an die Stipendien der Benützenden des
Ateliers Fernando et Jean-Luc Lardelli in Paris,
- Sommerkonzerte 2000 des Calamus Trios an acht Orten im Kanton,
- Musik- und Theaterveranstaltung "Sentupada a Vals & Vrin" vom 30.
Juni/1. Juli 2000
- Konzerte im Casti Aspermont in Sagogn im Jahre 2000
- Konzert des Kammerchors Chur vom 2. Dezember 2000 zum 90.
Geburtstag des Churer Komponisten Meinrad Schütter,
- Ausstellung und Herausgabe eines Tonträgers zu den Konzerten des
Engadiner Coro "Proget 2000" vom 24./25. Juni 2000 in Müstair und
Zernez,
- Herausgabe einer CD mit Werken von Gion Antoni Derungs durch den
Klarinettisten Josias Just und Mitmusiker,
- Konzerte des Pass-Chors Lenzerheide vom 23./25. November 2000 in
Chur und Lenzerheide (Werke von Jan E. Kypta und Mozart), und
- Neuuniformierung der Musikgesellschaft Arosa.
30. Juni/1. Juli 2000: Abfahrtsrennen und Marathon auf Rollschuhen
im Engadin
Im Oberengadin ist die fünfte Auflage des Sommer-Marathons für
Inline-Skates angesagt. Die Regierung erteilt die erforderliche
Bewilligung. Der zweitägige Anlass umfasst am Freitag, 30. Juni 2000,
ein Inline-Downhill-Rennen (Abfahrt) in St. Moritz sowie am Samstag, 1.
Juli 2000, den Inline-Marathon, der analog zum
Engadin-Winter-Langlauf-Marathon von Maloja nach S-chanf führt. Das
Downhill-Rennen vom Freitag wird um 19.30 Uhr beim Schulhaus in St.
Moritz-Dorf gestartet. Die Strecke führt über die Via dal Bagn hinunter
nach St. Moritz-Bad. Der Start für den Inline-Marathon erfolgt am
Samstag, 16.45 Uhr, beim Hotel Maloja Palace in Maloja, das Ziel
befindet sich auf der Umfahrungsstrasse von S-chanf.
Vernehmlassungen an den Bund
Gegenüber dem Bund nimmt die Regierung Stellung zur vorgesehenen
Revision der Binnenschifffahrtsverordnung und zur
Typenprüfungsverordnung. Mit den Neuerungen wird das Schweizer Recht
jenem der EU angepasst. Die Regierung begrüsst insbesondere, dass für
Eigentümer/innen und Halter/innen mit Wohnsitz in der Schweiz die
Möglichkeit geschaffen wird, ihre im Ausland stationierten Schiffe im
Wohnkanton zu immatrikulieren. Damit kann auch im Kanton Graubünden ein
echtes Vollzugsproblem beseitigt werden.
Die geplanten Änderungen der Verordnung über die Krankenversicherung
und der Verordnung über die Prämienverbilligung in der
Krankenversicherung erachtet die Regierung als taugliche Grundlage, um
die Anforderungen zu regeln, die sich im Zusammenhang mit dem
Freizügigkeitsabkommen der Schweiz mit der EU stellen. Im Hinblick auf
die noch ausstehenden Änderungsvorschläge zum Bereich der
Prämienverbilligung an Personen, die nicht in der Schweiz wohnen, wird
angeregt, ein einfaches System zu wählen, um den administrativen Aufwand
in vernünftigen Grenzen halten zu können.
Aus den Gemeinden
Die Teilrevision der Gemeindeverfassung von Poschiavo wird
genehmigt.
Für verschiedene forstwirtschaftliche Bauprojekte werden Beiträge im
Gesamtbetrag von annähernd 1.6 Mio. Franken zugesichert (Auffangdamm Val
Giandains, Pontresina, und Lawinenverbauung Val Zordas, Vrin).
Für verschiedene Strassenbauprojekte im Kanton werden Kredite im
Gesamtbetrag von rund 5.6 Mio. Franken freigegeben (Kunstbauten Ponti
Cebbia zwischen Mesocco und Pian San Giacomo an der San-Bernardino-Route,
Ausbau Italienische Strasse zwischen Cabbiolo und Lostallo, Ausbau
Tornanti sud Soazza, Erneuerung Schinstrasse Sils i.D. innerorts und
zwischen den Lehnenbrücken, Brücke Val Motnaida an der Samnaunerstrasse,
Ausbau Berninastrasse Raviscè innerorts, Sanierung Oberalpstrasse
zwischen Reichnau und Tavanasa).
Personelles
Ende März 2000 sind die folgenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in den Ruhestand getreten;
- Stefania Alig, Chur, Sekretärin bei der Standeskanzlei,
- Silvia Beer, Domat/Ems, Sekretärin bei der Standeskanzlei,
- Lilian Zuber, Chur, Hausangestellte im Konvikt der Bündner
Kantonsschule,
- Walter Brenn, Chur, Werkmeister/Schreiner bei der Strafanstalt
Sennhof, Chur,
- Ugo Fontana, Mesocco, Strassenwart beim Bezirkstiefbauamt 2,
Mesocco,
- Fridolin Raguth, Domat/Ems, Kantonspolizist,
- Gianmauro Scaramella, Mesocco, Strassenmeister beim
Bezirkstiefbauamt 2, Mesocco, und
- Reto Tschurr, Scharans, Strassenwart beim Bezirkstiefbauamt 7,
Thusis.
Die Regierung dankt ihnen für die Dienste, die sie dem Kanton
geleistet haben.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden