Dieses Jahr ist zum dritten Mal der Wettbewerb zur Förderung des
professionellen Kulturschaffens durchgeführt worden. Es werden 14
Werkbeiträge resp. freie Stipendien im Gesamtbetrag von 196'000 Franken
vergeben.
Mit den im Rahmen des Wettbewerbs ausgeschütteten
Unterstützungsgeldern soll es einzelnen Künstlerinnen und Künstlern
ermöglicht werden, für eine gewisse Zeit unabhängig vom beruflichen und
finanziellen Druck ihrer schöpferischen Tätigkeit nachgehen oder an der
Realisierung eines bestimmten kulturellen Projekts arbeiten zu können.
Beim dritten Wettbewerb dieser Art sind 68 Gesuche aus den
verschiedensten Kunstsparten eingegangen. Folgende Kulturschaffende
erhalten einen Werkbeitrag oder ein freies Stipendium:
- Lukas Bardill und Gabriela Gerber, Schiers. Werkbeitrag für das
Projekt "Hinter der Parkbank". Die in Schiers lebenden Lukas Bardill und
Gabriela Gerber gehören zu den innovativsten Künstlern unseres Kantons.
Sie verstehen es immer wieder, mit ihren durchdachten Projekten
künstlerische Auseinandersetzungen mit Raum und Zeit hervorzurufen, die
sich auch durch einen hintergründigen Witz auszeichnen.
- Andrea Caprez, Zürich. Werkbeitrag ans Projekt "Die Alpen - Eine
Bildergeschichte". Der in Chur aufgewachsene Künstler Andrea Caprez hat
einen eigenen Zeichnungsstil entwickelt und bereits verschiedene Bücher
publiziert. Er gehört zu den profiliertesten Cartoonisten der Schweiz.
Andrea Caprez möchte sich mit seiner engeren Heimat beschäftigen und
einen Bildband mit Geschichten aus dem Alpenraum zeichnen.
- Markus Casanova, Chur. Freies Stipendium für die Weiterführung der
Arbeit an seinen Skulpturen. Der Churer Bildhauer Markus Casanova widmet
sich seit über einem Jahrzehnt der Herausforderung der Darstellung des
menschlichen Körpers. Er ist ein klassischer Bildhauer im Zeitalter der
Installation, ein Handwerker in der Ära des Computers.
- Kurt Caviezel, Zürich. Werkbeitrag an die Weiterführung der
aktuellen Arbeit. Der in Chur aufgewachsene und zur Zeit in Zürich
tätige Fotograf steht am Anfang einer professionellen Karriere. Er will
einerseits die aktuelle Fotoarbeit weiterführen und andererseits ein
neues Buch vorbereiten.
- Lucia Degonda, Zürich. Werkbeitrag ans Projekt "Berge",
Fotografien 100x100cm. Die Fotografin Lucia Degonda beschäftigt sich
seit Jahren mit Graubünden. Ihr neuestes Projekt untersucht die
Erscheinungsformen von Landschaften oberhalb der Vegetationsgrenze
vorwiegend im bündnerischen Alpenraum mit speziellem Fokus auf Form und
Struktur.
- Menga Dolf, Chur. Freies Stipendium, um ihre Arbeit fortzusetzen
und zu vertiefen. Menga Dolf gehört zu den bedeutendsten Malerinnen
Graubündens. Ihr bisheriges Schaffen zeichnet sich durch
Eigenständigkeit, Kontinuität und Qualität aus.
- Wolfram Frank, Thusis. Werkbeitrag zur Weiterführung der
schriftstellerischen Arbeit, v.a. am Projekt "Jelenas Geschichte".
Wolfram Frank lebt seit 1984 in Graubünden und ist vor allem als
Regisseur und Mitbegründer der freien Theatergruppe InSitu bekannt. Er
ist auch als Schriftsteller tätig. Erwähnt sei hier sein Essay
"Angelika, zarte Seele", welches 1999 im Calven Verlag erschienen ist.
- Zilla Leutenegger, Zürich. Werkbeitrag ans Projekt
"Videoaufzeichnungen, Berlin". Die Videoarbeiten der jungen Bündnerin
Zilla Leutenegger sind oft eine Auseinandersetzung mit der eigenen
Existenz. Sie hat bereits einen eigenen Stil entwickelt und an
verschiedenen wichtigen Orten ihre überzeugenden Arbeiten zeigen können.
- Reto Mathis, Seewis. Werkbeitrag ans Projekt "Geschichten aus dem
Lehnstuhl". Der Pianist, Sänger, Texter und Komponist Reto Mathis ist in
den vergangenen Jahren vor allem als "Kopf" der Musik-Cabaretgruppe
"Magaari" an die Öffentlichkeit getreten. Das Projekt "Geschichten aus
dem Lehnstuhl" umfasst neben der neu komponierten Musik auch Texte und
Bilder; es ist für zwei Personen konzipiert.
- Chasper Otto Melcher, Vada (Livorno I). Werkbeitrag ans Projekt
"Übertragung der Stempeltechnik auf Leinwand". Obwohl Chasper Otto
Melcher seit 1991 in Italien arbeitet und wohnt, haben er und seine
Werke nach wie vor einen grossen Bezug zu Graubünden. Die Beschäftigung
mit der Zeichensprache ist ein zentrales Moment in Melchers Schaffen.
- Ursula Palla, Zürich. Werkbeitrag für "ibug" und
"unit.imaginaire". Die Videokünstlerin Ursula Palla hat bereits einige
beachtliche Arbeiten vorzuweisen. Mit zwei neuen Projekten "ibug", eine
Internetarbeit, sowie mit "unit.imaginaire", eine interaktive
Videoinstallation, will sie ihre Arbeit fortsetzen.
- Reto Senn, Trin. Werkbeitrag fürs Projekt "Holzmusik". Der
Klarinettist und Komponist Reto Senn beschäftigt sich seit Jahren mit
den drei Bereichen zeitgenössische Musik, freie Musik und Volksmusik.
Das Projekt "Holzmusik" setzt sich eben mit diesen drei musikalischen
Bereichen auseinander. Alte Volkstänze bilden das Ausgangsmaterial für
Arrangements, Neukompositionen und Improvisationsmuster für drei
Klarinetten.
- Maja Vonmoos, New York. Werkbeitrag ans Projekt "Jala-2000-A
Flamenco dance". Das neue Projekt der Bündner Künstlerin Maja Vonmoos
ist eine Weiterentwicklung ihrer bisherigen beweglichen Skulpturen.
Einer dreidimensionalen skulpturalen Idee wird Gestalt verliehen. Im
Innern der Skulptur sind Videoprojektoren versteckt, die mittels
Sensoren ein- und ausgeschaltet werden können. Neben der Bewegung und
Farbe kommt noch elektronische Musik dazu. Die Arbeit ist - wenn man so
will - eine zeitgemässe Weiterführung der Maschinen Tinguelys.
- Pascale Wiedemann, Zürich. Freies Stipendium zur Weiterarbeit an
ihren Installationen. Die Emser Künstlerin Pascale Wiedemann beschäftigt
sich vor allem mit Rauminstallationen, die sich zum grössten Teil nicht
zum Verkauf eignen. Sie ist eine Künstlerin mit fundierten Kenntnissen.
Die Qualität ihrer Arbeiten ist unbestritten.
1.7 Mio. Franken für Impulsprogramm im Lehrstellen-Bereich
Graubünden stehen im Zusammenhang mit dem sog. Lehrstellen-Beschluss
2 des Bundes während der nächsten vier Jahre etwa 1.2 Mio. Franken
Bundesgelder für Berufsbildungs-Massnahmen zur Verfügung. Im Sommer 1999
hatten die Eidg. Räte ein neues Impulspaket im Umfang von 100 Mio.
Franken bewilligt, um auf dem Lehrstellen-Markt die strukturellen
Probleme zu lindern, innovative Projekte fortzuführen und um die Phase
bis zum Inkrafttreten des neuen Berufsbildungs-Gesetzes zu überbrücken.
Der Kanton will sich an den Berufsbildungs-Massnahmen mit 500'000
Franken beteiligen. Im Rahmen des Voranschlags 2001 wird dem Grossen Rat
ein entsprechender Verpflichtungskredit beantragt. Der Gesamtkredit
(Bund und Kanton zusammen) für die Jahre 2000 bis 2004 würde damit 1.7
Mio. Franken betragen. Um die vorgesehenen Massnahmen umzusetzen, werden
folgende Prioritäten festgelegt:
- Neue Ausbildungsplätze in Dienstleistungs- und Hitech-Berufen
schaffen.
- Berufsfachschulen im Dienstleistungs- und Hitech-Bereich
realisieren.
- Berufsinformation und Öffentlichkeitsarbeit professionalisieren.
- Berufswahl-Projekte weiterführen.
- Gezielte Massnahmen für schwächere Schülerinnen und Schüler.
- Qualitätssicherung in der schulischen und betrieblichen Ausbildung
verstärken.
- Gleichstellung in der Berufsbildung.
- Ausbildungsmöglichkeiten durch Hilfsmittel der neuen Technologien
erproben.
Vernehmlassungen an den Bund
In ihrer Stellungnahme ans Bundesamt für Energie zum Sachplan
Übertragungsleitungen (SÜL) unterstreicht die Regierung dessen grosse
Bedeutung für den Kanton Graubünden. Der SÜL wird grundsätzlich
begrüsst. Zweck des SÜL ist es, Leitungsbauten auf Netzebene aus
übergeordneter Sicht zu beurteilen und diese Beurteilung transparent zu
machen. Zudem will er das Verfahren vereinfachen, indem das
Plangenehmigungsverfahren und die Umweltverträglichkeits-Prüfung (UVP)
bei Leitungsbauten der Elektrizitätswerke entlastet werden. Die
Regierung betont, dass ein allfälliger Ausbau der Wasserkraft nicht
eingeschränkt werden darf. Das neue Verfahren erachtet die Regierung
dann als sinnvoll, wenn damit wirksame Vereinfachungen erzielt werden.
Gegenüber Bundesrat Pascal Couchepin begrüsst die Regierung die neue
landwirtschaftliche und forstliche Pflanzenschutz-Verordnung des Bundes.
Bisher waren die Bestimmungen des Bundes über Massnahmen gegen das
Einschleppen und Verbreiten von besonders gefährlichen
Pflanzenschädlingen in mehreren Erlassen geregelt. Das Zusammenfassen
der einschlägigen Bestimmungen in einer Verordnung macht den Vollzug für
die Betroffenen verständlicher.
Aus Regionen und Gemeinden
Die Kreisverfassung des Kreises Klosters wird genehmigt, auch die
Gemeindeverfassung von Samnaun.
Für verschiedene Strassenbau-Projekte im Kanton werden Kredite im
Gesamtbetrag von annähernd 6.2 Mio. Franken freigegeben (Felssicherung
Ponte Scalascia an der Berninastrasse, Belagsarbeiten zwischen
San-Bernardino-Tunnel und Suferserschmelze, allgemeiner baulicher
Unterhalt Kunstbauten und allgemeiner betrieblicher Strassenunterhalt).
Personelles
- Heinz Bühler-Jost, geb. 1962, von und in Domat/Ems, wird
Finanz-Controller beim Sanitätsdepartement. Er beginnt Anfang September
2000.
- Peter Düggeli, geb. 1970, von Schwarzenberg LU, wohnhaft in Chur,
wird stellvertretender Chef des Sportamts. Er beginnt Mitte August 2000.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden