Mit der Hege leistet der Bündner Jäger und die Bündner Jägerin einen
wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Lebensräume der einheimischen Tiere
und Pflanzen. Somit profitieren nicht nur die jagdbaren Arten von der
Biotophege.
Am kantonalen Hegetag des Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes
(BKPJV), der am 16. Juni 2001 von der Jägersektion Lavoi in Tamins
organisiert wird, widmen sich die rund 150 Teilnehmenden der Zukunft der
Hege und unter dem Motto "Lebensräume" den Ansprüchen von Reptilien,
Amphibien, Unterwasser-Organismen und Pflanzen.
Bewährtes verbessern und Synergien nutzen
Die Hege hat im Kanton Graubünden mit dem Übergang von der
Winterfütterung zur Biotophege einen neuen Weg gewählt. Die Lebensräume
des Wilds und der nichtjagdbaren Tiere ist damit ins Zentrum gerückt.
Beispielsweise werden mit der Pflege von brachliegenden Wiesen, von
Feuchtgebieten, von Hecken und Waldrändern wichtige Elemente einer
naturnahen Kulturlandschaft erhalten. Der Leistungsausweis der
Jägerschaft ist gross, so werden über 160 ha Wiesen gemäht. Die Jagd
selbst orientiert sich nicht mehr am Abschuss einzelner Trophäenträger,
sondern hat zum Ziel, naturnahe, gesunde Wildbestände zu erhalten, die
den Winter möglichst gut und ohne Konflikte überleben. Für die Jagd ist
es wichtig, dass dieser Weg weiter beschritten und dass auch die Hege
weiterentwickelt wird. Zukünftig sollen noch mehr Partner für die
Erhaltung des Wild-Lebensraums gesucht und Synergien zwischen den
verschiedenen Interessenten genutzt werden. Die Bevölkerung ist herzlich
eingeladen, anlässlich von Hegetagen, Informationsveranstaltungen etc.
mitzuwirken. "Gutes tun und das Ergebnis der Arbeit zeigen" ist das
künftige Motto der Jagd und Hege in Graubünden.
Lebensraum, Wild, Jagd und Hege - in Graubünden kein Widerspruch
Nun ist es soweit: das Flugblatt zu Wild - Jagd - Hege in Graubünden
ist erschienen. Mit diesem Flyer werden Sinn, Zweck und Ziel von Jagd
und Hege informativ dargestellt. Die Themen Wild und Lebensraum sowie
Jagd und Hege werden mit Fotos aus Graubünden illustriert und mit
prägnanten Kurztexten kommentiert. Wer den Flyer näher anschaut, wird
geradezu herausgefordert, die Schönheiten der Fauna und Flora
Graubündens zu achten und draussen auch die nötige Rücksicht walten zu
lassen. Ebenfalls mit Bild und Kurztext wird versucht, einen Funken
Faszination der Bündner Jagd weiterzugeben. Die Jägerschaft sucht damit
aktiv den Kontakt zur nichtjagenden Bevölkerung und zu den Gästen
unseres Kantons. Neben Erklärungen zu Wild, Hege und Jagd sowie zu den
geographischen Vorzügen unseres Kantons wird auch die Trägerschaft des
Flugblatts vorgestellt: der Bündner Kantonale Patentjägerverband, das
Jagd- und Fischereiinspektorat (ab 1. 1. 2002 neu Amt für Jagd und
Fischerei) und das Bündner Naturmuseum. Sie setzen sich neben vielen
weiteren Institutionen für unsere vielfältige und einzigartige Fauna und
Flora ein. Diese Broschüre wird in den nächsten Wochen breit gestreut
und ist dann bei den genannten Organisationen sowie bei allen
Jägersektionen, Wildhütern und Jagd- und Fischereiaufsehern kostenlos
erhältlich.
Waldrand - artenreicher Lebensraum voller Überraschungen
Der Waldrand ist eine wichtige Kontaktzone zwischen dem Wald und den
angrenzenden Flächen. Meist ist es landwirtschaftlich genutztes
Freiland. Bei richtigem Aufbau beherbergt der Waldrand eine grössere
Artenvielfalt (über 1'000 Pflanzen- und Tierarten) als der Wald und das
Freiland. Auf Grund der natürlichen Dynamik neigen ungepflegte
Waldränder zu einem schlecht strukturierten Aufbau. Im Rahmen der
Hegetätigkeit tragen die Jäger und Jägerinnen zusammen mit dem
Forstdienst dazu bei, dass im Kanton Graubünden pro Jahr 31/2 bis fünf
km Waldrand gepflegt werden. Das Amt für Wald Graubünden hat im Rahmen
seiner Schriftenreihe "Das Amt für Wald informiert ..." ein neues
Faktenblatt herausgegeben. Die Nummer 7 trägt den Titel "Waldrand,
Lebensraum voller Überraschungen". Sie soll die Bevölkerung und damit
eingeschlossen die Jägerschaft über die Bedeutung und die verschiedenen
Möglichkeiten der Waldrand-Pflege informieren.
Gremium: Jagd- und Fischereiinspektorat Graubünden
Quelle: dt Jagd- und Fischereiinspektorat Graubünden