Der Literat und Förderer der romanischen Sprache und Kultur Vic
Hendry und der Orchesterleiter und Musikförderer Räto Tschupp erhalten
den Kulturpreis 2001 des Kantons Graubünden. Die Höhe des Preises
beträgt je 15'000 Franken. Darüber hinaus vergibt die Regierung acht
Anerkennungspreise von je 10'000 Franken und neun Förderpreise von je
7'000 Franken. Die Übergaben finden am Freitag, 16. November, statt.
Vic Hendry bekommt den Kulturpreis für sein umfassendes und
bedeutendes literarisches Werk und seine grossen Verdienste um die
Förderung der rätoromanischen Sprache und Kultur.
Räto Tschupp bekommt den Kulturpreis für seines Schaffen als
Orchesterleiter und insbesondere seinen Einsatz als Wegbereiter der
zeitgenössischen Musik sowie als Wiederentdecker unbekannter
historischer Musik.
Anerkennungspreise
Anerkennungspreis im Betrag von 10'000 Franken werden zugesprochen
an:
- Raimund Alig für seine grossen Leistungen als Dirigent und
Musikpädagoge und sein ausserordentliches Engagement für das
Blasmusik-Wesen in Graubünden,
- Annamengia Bertogg für ihr literarisches Schaffen, das in seiner
subtilen und empfindsamen Art die romanische Literatur bereichert hat,
- Peter Donatsch für sein engagiertes und umfangreiches Schaffen in
Wort und Bild, das einem grossen Publikum die Natur, die Menschen und
die Kultur Graubündens nahe bringt,
- Rico Falett für seine grossen kulturellen Leistungen und seinen
unermüdlichen Einsatz als Mahner der Gesellschaft,
- Mario Grazia für sein beachtliches Theaterschaffen im Puschlaver
Dialekt und seinen grossen Einsatz zur Erhaltung des linguistischen und
kulturellen Erbes des Valposchiavo,
- Luzius Hassler für seine grossen Leistungen als Dirigent und
Musikpädagoge und sein ausserordentliches Engagements für das
Gesangswesen in Graubünden,
- Anna Lenz für ihr Werk als fotografische Dokumentaristin
bündnerischer Architektur und als visuelle Künstlerin, und
- Peter Rieder für seinen grossen Einsatz für die Entwicklung einer
neuen Agrarpolitik und insbesondere für sein Engagement zu Gunsten einer
behutsamen Dorfentwicklung am Beispiel Vrin, welche Landwirtschaft,
traditionelle Siedlungsstrukturen und kulturelle Werte verbindet.
Förderungspreise
Förderungspreise im Betrag von je 7'000 Franken bekommen:
Remo Arpagaus, Bühnenbildner und Musiker,
Ursina Brun, Musikerin,
Seraina Janett, Musikerin,
Marietta Jemmi, Theaterpädagogin und Schauspielerin,
Zilla Leutenegger, bildende Künstlerin,
Michel Pfister, bildender Künstler,
Elvira Pünchera, Schriftstellerin und Übersetzerin,
Ariane Senn, Schauspielerin, und
Vincenzo Todisco, Schriftsteller.
Übergabe der Preise
Die Preise werden anlässlich einer Feier am Freitag, 16. November,
17.15 Uhr, im Grossrats-Saal übergeben.
Kulturbeiträge
Im Rahmen eines sog. Sammelbeschlusses werden an 68 kulturelle
Institutionen Beiträge im Gesamtbetrag von 357'700 Franken ausgerichtet.
Vernehmlassungen an den Bund
Die Regierung nimmt Stellung zur Teilrevision des Asylgesetzes und den damit
zusammenhängenden Änderungen im Bundesgesetz über Aufenthalt
und Niederlassung der Ausländer sowie im Bundesgesetz über die
Krankenversicherung. Auch wenn Revisionsbestrebungen für eine kohärente
und wirksame Ausländer- und Asyl-Gesetzgebung grundsätzlich unterstützt
werden, ist der Revisionsentwurf in gewissen Punkten zu überarbeiten,
insbesondere auf Grund der problematischen Etablierung neuer
Rechtsansprüche.
Die Vollzugsverordnung zum Bundesgesetz über die minimalen Arbeits-
und Lohnbedingungen für in die Schweiz entsandte Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer und flankierende Massnahmen regelt die Modalitäten der
tripartiten Kommissionen des Bundes. Solche sind in den neuen
Bestimmungen des Obligationenrechts über den Normal-Arbeitsvertrag
vorgesehen. Die Regierung vermisst im Verordnungsentwurf
Mindeststandards, welche eine gewisse Einheitlichkeit des Vollzug in den
Kantonen sicherstellen.
Die formalrechtlichen Anpassungen der Verordnungen über die
Sicherheit von technischen Einrichtungen und Geräten werden begrüsst.
Sie tragen dazu bei, technische Handelshemmnisse im EU-Binnenmarkt zu
beseitigen, an dem sich die Schweiz stark beteiligt.
Personelles
Bernhard Marcus Riedi, geb. 1958, von Disentis, wohnhaft in Ilanz,
wird Regional-Forstingenieur beim Amt für Wald. Er tritt seine Stelle
Anfang Dezember an.
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden