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Davos anstelle von Zürich Host City und die Einsetzung eines neu für die operativen Belange zuständigen Kandidaturkomitees unter der Leitung von Hansjörg Trachsel, dem Vizepräsidenten des Internationalen Bobverbands: Dies sind die markantesten Neuerungen, welche die Olympia Task Force am Montag, 5. März 2001 in Chur im Rahmen einer Medienorientierung über den Stand der Überarbeitung des Olympiaprojekts 2010 bekannt gab. Zürich bleibt als Ausrichter des Eishockeyturniers an der Kandidatur beteiligt. In St. Moritz sollen gemäss der modifizierten Planung zusätzlich die Damen Wettbewerbe Ski alpin ausgetragen werden. Einsiedeln wird weiterhin Gastgeber der Skispringer sein.
Mitte Januar hatte die Task Force Olympische Winterspiele 2010 beschlossen, ihre Olympiakandidatur zu überarbeiten. Bezugsrahmen hierzu waren die vom Schweizerischen Olympischen Verband (SOV) Anfang Jahr neu festgelegten Projektvorgaben. Diese sehen im Wesentlichen die Konzentration auf drei Austragungsregionen sowie eine Schwerpunktbildung der sportlichen und der weiteren Aktivitäten in der Host City vor. Verlangt wird zudem eine zweckmässige Berücksichtigung der Interessen der Sportverbände bei der geographischen Verteilung der Sportarten.

Übereinstimmung mit den neuen SOV-Vorgaben
An der Medienorientierung erinnerte Regierungsrat Klaus Huber, Co-Präsident der Task Force, dass man sich deshalb veranlasst gesehen habe, auch die Variante Davos statt Zürich als Host City ins Auge zu fassen. Nachdem Davos hierzu Bereitschaft und Engagement signalisierte, habe man als nächstes die Kompatibilität dieser Änderung mit den SOV-Vorgaben abgeklärt. Das neue Grundkonzept wurde Ende Januar mit einer SOV-Vertretung eingehend besprochen und von dieser als machbar und konform mit den Anforderungen eingestuft. Für die Task Force waren damit die Voraussetzungen gegeben, um an der Kandidatur festzuhalten und intern grünes Licht für die weitere Überarbeitung des Projekts zu geben.
Regierungsrat Huber unterstrich, dass die Task Force von der Qualität des modifizierten Projekts mit dem renommierten Wintersportort Davos im Zentrum voll und ganz überzeugt ist: "Graubünden und seine Partner besitzen hinsichtlich Infrastrukturen und Knowhow die besten Voraussetzungen, um ein solches Generationenprojekt erfolgreich, zeitgemäss und umsichtig über die Bühne zu bringen. Unsere Kandidatur, die ab heute den Titel Davos 2010 trägt, stellt nicht nur eine grosse Herausforderung dar. Das damit verbundene gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenzial zu erkennen und richtig zu nutzen, ist gleichzeitig eine ausserordentliche Chance für die beteiligten Regionen und Kantone - und nicht zuletzt auch für die gesamte Schweiz."
Um die operativen Belange des Vorhabens wird sich künftig ein neu geschaffenes Kandidaturkomitee kümmern. Die Task Force konzentriert sich ihrerseits vermehrt auf strategische Aspekte. Zum Präsidenten des Kandidaturkomitees wählte die Task Force Hansjörg Trachsel. Der 52-jährige Ingenieur HTL und ehemalige international erfolgreiche Bobfahrer aus Celerina hat bereits als Task Force-Mitglied massgeblich an der Erarbeitung des Kandidaturdossiers mitgewirkt. Als Vizepräsident des Internationalen Bobverbandes und im Auftrag des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gehört er zudem internationalen Gremien zur Prüfung von Kandidaturen für Olympische Winterspiele an.

Volksabstimmung voraussichtlich im Dezember 2001
Task Force Co-Präsident, Regierungsrat Claudio Lardi, wies darauf hin, dass für das Projekt Davos 2010 neben der nationalen Ausmarchung um die internationale Kandidatur noch eine weitere Hürde zu bestehen sei: die kantonale Volksabstimmung. Parallel zur Arbeit am Dossier, habe deshalb auch die Erarbeitung der entsprechenden Botschaft der Bündner Regierung an den Grossen Rat zu erfolgen. Der Zeitrahmen und Fahrplan für die anstehenden Entscheidungen skizzierte Claudio Lardi folgendermassen.
- 30. Juni 2001: Eingabe des überarbeiteten Dossiers an den SOV
- 5. September 2001: Entscheid des Sportparlaments
- 8. - 10. Oktober 2001 (Oktobersession): Beratung der Botschaft durch den Grossen Rat.
- 2. Dezember 2001: Volksabstimmung.

Weitere Detailplanung bis Ende März
Bis Ende März wird sich das Kandidaturkomitee noch mit der weiteren Detailplanung des überarbeiteten Projekts befassen. Zunächst steht gemäss Hansjörg Trachsel jedoch die Konstituierung des von ihm präsidierten Kandidaturkomitees an. Gleichzeitig soll in Davos dessen Geschäfts- und Informationsstelle eingerichtet werden. Ein weiteres vordringliches Thema wird zudem die Verabschiedung eines definitiven Finanzplanes für die verbleibende nationale Kandidaturphase sein. Dabei wird heute von einem Kostendach von rund Fr. 400'000.-- sowie zusätzlichen Sachleistungen Dritter ausgegangen.
Anschliessend wird man sich der konkreten Aufarbeitung der technischen, logistischen und ökologischen Dossierinhalte an den einzelnen Austragungsorte widmen. Die heute bereits feststehende sowie die sich abzeichnende Neuverteilung der Wettkämpfe und Aktivitäten auf die Austragungsorte, welche hierzu den Rahmen bildet, lautet:
- Region Davos/Klosters: Langlauf, Eiskunstlaufen, Eisschnelllauf, Short Track, Freestyle Skiing, Snowboard sowie Eröffnungs- und Schlussfeier, Olympisches Dorf.
- St. Moritz: Bob, Rodeln, Skeleton und Ski alpin.
- Zürich: Eishockeyturniere, evtl. IOC-Kongress.
- Einsiedeln: Skispringen, Nordische Kombination.
- Geprüft wird auch der Einbezug von Lenzerheide mit Biathlon und Curling.

Gremium: Task Force OWS 2010
Quelle: dt Task Force OWS 2010

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