Zusätzliche Massnahmen wegen Feinstaub-Immissionen vorgesehen
Der Bündner Massnahmenplan Lufthygiene zeigt Wirkung: In den letzten
zehn Jahren konnte die Luftbelastung mit Stickoxyden und
Kohlenwasserstoffen deutlich vermindert werden.
Der neueste vom Amt für Umwelt vorgelegte Erfolgskontrollbericht
zeigt die Fortschritte auf, welche beim Umsetzen des Massnahmenplans
Lufthygiene von 1992 erzielt worden sind. Die Luftbelastung mit
Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen konnte in den letzten zehn Jahren
deutlich reduziert werden. Die Bilanz bei den total 36 Einzelmassnahmen
ist sehr unterschiedlich. Der 1992 von der Bündner Regierung 1992
beschlossene Massnahmenplan zur Reduktion der Luftverschmutzung muss
überarbeitet werden. Im Rahmen dieser Überarbeitung werden einerseits
die Lehren aus den Erfahrungen der letzten Jahre gezogen und in die
Praxis umgesetzt, andererseits sind zusätzliche Massnahmen gegen
Feinstaub (PM10) vorzusehen. Auch beim Überarbeiten des Massnahmenplans
sind neue Wege vorgesehen, indem die verschiedenen kantonalen
Dienststellen vermehrt in das Erarbeiten der Massnahmen eingebunden
werden. Der Massnahmenplan Lufthygiene muss auch als Teil einer
Strategie für eine nachhaltige Entwicklung in Graubünden verstanden
werden.
Emissionskataster 2000 Kanton Graubünden
Der Emissionskataster gibt darüber Auskunft, in welchen Gebieten des
Kantons welche Luftschadstoffe in welchen Mengen in die Atmosphäre
abgegeben werden. Mit dem Erstellen von Emissionskatastern wird
periodisch orientiert über Art, Menge und Herkunft der
Luftschadstoff-Emissionen im Kanton. Die Resultate des Katasters sind
ein wichtiges Hilfsmittel für die Planung und die Erfolgskontrolle von
umweltpolitischen Massnahmen. Der aktualisierte Emissionskataster des
Kantons Graubünden zeichnet sich aus durch seine hohe geographische
Auflösung (100 mal 100 Meter), die grosse Anzahl berechneter Schadstoffe
sowie die umfassende Berücksichtigung verschiedenster Verursacher. Dabei
wurden nebst den vom Menschen produzierten Schadstoffen auch die
biogenen (nicht direkt durch den Menschen verursachten) Emissionen
berücksichtigt.
Der vom AfU vorgelegte Bericht "Emissionskataster 2000" enthält in
möglichst verständlicher Art und Weise die wichtigsten Zusammenhänge
sowie allgemeine Hintergrund-Informationen zum Thema
Luftschadstoff-Emissionen im Kanton Graubünden. Die im Bericht und
Anhang abgebildeten kartographischen Darstellungen tragen dazu bei, die
sehr grosse Menge von Daten übersichtlich darzustellen.
Kurzbeurteilung der Luftsituation
Nachdem die Stickoxid-Belastung im Kanton Graubünden zu Beginn der
90er Jahre deutlich abgenommen hatte, ist dieser Trend in den letzten
drei Jahren abgeflacht. Der Immissions-Grenzwert der eidgenössischen
Luftreinhalte-Verordnung für NO2 wurde nur im Rheintal entlang der A13
geringfügig überschritten. Neben dem Verkehrsaufkommen spielt die
Witterung (speziell das Auftreten von Kaltluft-Seen) eine bedeutende
Rolle für die Luftbelastung in Alpentälern. Auch die
Feinstaub(PM10)-Belastung war entlang der A13, im Rheintal und speziell
im Misox deutlich zu hoch. Ausserdem wurden die Grenzwerte für Ozon
wiederum überschritten. Wegen des verregneten Sommers fielen die
Überschreitungen - vor allem in Nordbünden - allerdings geringer aus als
in den vergangenen Jahren. Die Ozonbelastungen waren in den vergangenen
Jahren üblicherweise an Samstagen am höchsten.
Gremium: Amt für Umwelt Graubünden
Quelle: dt Amt für Umwelt Graubünden