Am 22. September 2002 stimmen Sie, liebe Mitbürgerinnen und
Mitbürger, über die kantonale Vorlage zum Gesetz über Ausbildungsstätten
im Gesundheits- und Sozialwesen ab. Mit der Zustimmung zu diesem Gesetz
können Sie die Weichen für diesen Ausbildungsbereich so stellen, dass
auch in Zukunft ein bedarfsgerechtes und hochwertiges Ausbildungsangebot
erhalten und gefördert werden kann. Ich empfehle Ihnen aus Überzeugung,
diese Weichenstellung vorzunehmen und JA zu stimmen zur Gesetzesvorlage,
welche der Grosse Rat nach eingehender Beratung dem Volk einstimmig zur
Annahme empfiehlt.
Unsere Gesellschaft ist zunehmend auf gut ausgebildete Pflege- und
Betreuungsfachleute angewiesen. In Zukunft wird sich dieser Bedarf nach
meiner Auffassung aus verschiedenen Gründen noch erhöhen. So ist etwa zu
beachten, dass einerseits die Lebenserwartung in unserer Gesellschaft
ansteigt und dass andererseits chronische Krankheiten die
Pflegebedürftigkeit vieler Menschen erhöhen. Auf Grund der
gesellschaftlichen Entwicklungen und Bedürfnisse ist es wichtig, jenen
Menschen, welche Pflege und Betreuungsaufgaben professionell übernehmen
wollen, gute und attraktive Ausbildungsangebote zur Verfügung zu
stellen. Mit Ihrem JA zur Gesetzesvorlage gewährleisten Sie, dass dieses
Ziel erreicht werden kann.
Die Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen sind nicht nur ein
Kosten-, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. Ein gutes
Ausbildungsangebot im Kanton Graubünden stärkt den Bildungs- und
Wirtschaftsstandort Graubünden. Der Bereich Gesundheit und Soziales
gehört bereits heute zahlenmässig zu den bedeutsamsten
Ausbildungsbereichen in unserem Kanton.
Die im Grossraum Chur tätigen Schulen mit Ausbildungsangeboten im
Gesundheits- und Sozialwesen werden mit deren Einverständnis zum
rechtlich verselbstständigten Bildungszentrum Gesundheit und Soziales in
Chur zusammengefasst. Der Aufbau des Bildungszentrums und das dafür
geplante Bauvorhaben bieten Gewähr dafür, dass in unserem Kanton die
anstehenden gesamtschweizerischen Reformen in den Ausbildungen im
Gesundheits- und Sozialwesen umgesetzt werden können. Zudem enthält das
Gesetz auch Grundlagen für kantonale Beitragsleistungen an
Ausbildungsstätten im Kanton mit nicht staatlicher Trägerschaft, wie
z.B. die Bündner Fachschule für Pflege in Ilanz oder die Höhere
Fachschule für Sozialpädagogik in Zizers. Mit Ihrem JA zum Gesetz
stellen Sie somit sicher, dass das Bildungszentrum Gesundheit und
Soziales aufgebaut wird und mit anderen Ausbildungsstätten den Bildungs-
und Wirtschaftsstandort Graubünden stärkt.
Nicht nur aus diesen kurz skizzierten Überlegungen bin ich davon
überzeugt, dass das Gesetz über Ausbildungsstätten im Gesundheits- und
Sozialwesen Ihre Zustimmung verdient. Mit Ihrem JA zum Gesetz geben Sie
den Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen in unserem Kanton eine
echte Chance und mit dem Aufbau des Bildungszentrums Gesundheit und
Soziales kann ein Kompetenzzentrum geschaffen werden, welches sich für
die Lernenden, die Heime, die Spitäler, die ambulanten Dienste wie
Spitex und letztlich für unsere gesamte Gesellschaft positiv auswirken
wird.
Gremium: Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement
Quelle: dt Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement