Die Regierung unterbreitet dem Grossen Rat eine Botschaft betreffend
bauliche Erweiterung der heutigen Frauenschule. Um die bestehenden
Bibliotheken im Lehrerseminar und in der Frauenschule in eine Mediothek
für die Pädagogische Fachhochschule (PFH) zusammenzuführen, soll ein
Neubau im Churer Kantengut errichtet werden, der voraussichtlich Anfang
Schuljahr 2003/04 bezugsbereit sein soll.
Im Schuljahr 2002/03 werden drei Schulen die Gebäude der heutigen
Frauenschule im Kantengut benützen (Seminarabteilungen der Frauenschule,
nichtseminaristische Abteilungen der Frauenschule und Lehrerseminar),
während es im Schuljahr 2003/04 und in der anschliessenden
Übergangsphase bis 2006 sogar deren vier sein werden (Seminarabteilungen
der Frauenschule, Lehrerseminar, Pädagogische Fachhochschule und das
geplante Bildungszentrum Gesundheit und Soziales).
Die bisherigen Bibliotheken des Lehrerseminars und der Frauenschule
haben sich in ihrem inhaltlichen und räumlichen Angebot auf die
Grundausbildung beschränkt. Demgegenüber wird die Mediothek der
Pädagogischen Fachhochschule auch den Bedürfnissen einer systematischen
Fortbildung gerecht werden müssen. Um die ungenügenden Raumverhältnisse
zu verbessern, schlägt die Regierung dem Parlament vor, die Mediothek in
einem Neubau (Leichtkonstruktion in Holz mit Betonbodenplatte) im
Kantengut in Chur unterzubringen. Vorgesehen ist ein kompakter
zweigeschossiger Erweiterungsbau, der im Westen an das bestehende
Hauptgebäude der Frauenschule angedockt werden soll (parallel zur
Turnhalle). Es wird mit Kosten von 1.8 Millionen Franken gerechnet.
Vorbehalten bleibt ein entsprechender Verpflichtungskredit des Grossen
Rats, der alsdann dem fakultativen Finanzreferendum untersteht.
Die Realisierung der dringend erforderlichen Mediothek für die PFH
auf dem Areal Kantengut in Chur stellt einen entscheidenden Beitrag zu
einem zukunftsorientierten Aufbau der PFH dar. Das Bauprojekt ist
abgestimmt auf die Mediotheksbedürfnisse der Fachhochschule und ist
wirtschaftlich auch deshalb die vorteilhafteste Lösung, weil es
Nutzungsoptionen im Hinblick auf künftige Entwicklungen eröffnet.
Neuerungen bei der Ausbildung von Gastrofachleuten
Seit 1996 bildet die Gastgewerbliche Fachschule Graubünden (GFG)
Lehrlinge zu Hotel- und Gastrofachleuten aus. Auf Grund der Erfahrungen
der letzten Jahren drängen sich verschiedene Änderungen im bestehenden
Ausbildungsreglement auf. Sie umfassen folgende Kernanliegen:
- Die Leistungen der zwei Praktika sollen einen Teil der
Lehrabschlussprüfungen bilden.
- In verschiedenen Fächern wird die Prüfungszeit erhöht oder
teilweise in andere Fächer umgelagert.
- Das Fach "Gemeinschaftshaushalt" wird in "Hauswirtschaft"
geändert.
- Im Fach Hauswirtschaft wird neu ein praktischer Teil in die
Lehrabschlussprüfung integriert.
Durch diese Neuerungen können die Lehrlinge der GFG nach
zeitgemässen und praxisorientierten Beurteilungskriterien geprüft
werden. Die Regierung genehmigt die Verordnung über die Ausbildung und
den beruflichen Unterricht, die Praktika und Lehrabschlussprüfung der
Hotel- und Gastrofachleute sowie die Totalrevision der entsprechenden
Ausbildungsziele und Stundentafel.
Vernehmlassung an den Bund
Gegenüber dem Bund äussert sich die Regierung positiv zur
Teilrevision der Verordnung über die Nationalstrassen. Da die
Beitragssätze für den Unterhalt letztmals auf Anfang 2000 angepasst
worden sind, geht es vorliegend nur noch darum, die Beitragssätze für
den Betrieb der Nationalstrassen neu festzulegen. Dies geschieht anhand
der Indikatoren "Belastung, Interesse und Finanzkraft". Die aktuellen
Berechnungen führen für Graubünden zu einer Erhöhung des
Subventionssatzes von bisher 85 Prozent auf neu 88 Prozent. Dieser
Anstieg um drei Prozent dürfte die Strassenrechnung des Kantons um
jährlich rund 450'000 Franken entlasten. Die Regierung begrüsst
ausdrücklich auch die geplante Regelung der Zentren für die
Schwerverkehrskontrollen. Die Kantone sollen einerseits für ihre
polizeilichen Aufwändungen und andererseits für die dazu nötige
Infrastruktur Beiträge vom Bund erhalten.
Aus den Gemeinden
Das Projekt für Um- und Erweiterungsbauten im Mehrzweckbereich der
Schule Ardez wird grundsätzlich genehmigt. An die anrechenbaren
Anlagekosten von 480'000 Franken werden Kantonsbeiträge von 17.5 Prozent
in Aussicht gestellt.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden