Acht bündner Künstlerinnen und Künstler erhalten dieses Jahr je
20'000.-Fr. vom Kanton Graubünden. Im Rahmen des Wettbewerbes zur
"Förderung des professionellen Kulturschaffens" wurden ihre
eingereichten Arbeiten besonders gewürdigt. Dieser Wettbewerb fand nun
bereits zum fünften Mal statt.
Insgesamt 43 Gesuche mit Arbeiten aus den verschiedensten
Kunstsparten sind bei der Wettbewerbskommission eingegangen. Ziel des
Wettbewerbes ist die Vergabe von Stipendien und Werkbeiträgen, damit
sich insbesondere junge Künstlerinnen und Künstler für eine gewisse Zeit
intensiv ihrer künstlerischen Tätigkeit widmen können.
Qualität und Professionalität ausschlaggebend
Unter der Federführung des Amtes für Kultur sind die eingereichten
Arbeiten insbesondere in Bezug auf Qualität und Professionalität auf
Herz und Nieren geprüft worden.
Eine Unterstützung im Rahmen des Wettbewerbes zur "Förderung des
professionellen Kulturschaffens" 2002 erhalten:
Corinne Rusch
Die Bündner Künstlerin Corinne Rusch arbeitet als freischaffende
Bühnenbildnerin und Fotografin. Im vergangenen Jahr hat sie das Diplom
in der Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität
für angewandte Kunst in Wien mit Auszeichnung erlangt.
Sie erhält einen Werkbeitrag für ihr fotografisches Projekt
"Heimatbilder".
Urs Frey
Der Bündner Filmemacher Urs Frey realisiert seit vier Jahren als freier
Regisseur Dokumentarfilme für das Fernsehen. Seine Filme sind schon
mehrfach international ausgezeichnet worden. Urs Frey hat sich seine
Kenntnisse autodidaktisch angeeignet. Er erhält ein freies Stipendium,
um sich auf dem Gebiet von Kamera und Schnitt weiterzubilden.
Valentin Kessler
Der in Masein lebende Prättigauer Valentin Kessler hat sich dank seiner
Eigenständigkeit und Musikalität einen Namen als gefragter Akkordeonist
weit über unsere Kantonsgrenzen hinaus geschaffen. Als Komponist hat er
schon für verschiedene Theaterprojekte und Filme die Musik komponiert,
als Musiker bei Produktionen auch mit nationalen und internationalen
Musikgrössen (Andreas Vollenweider, Billy Cobham, Max Lässer etc.)
mitgewirkt. Valentin Kessler erhält ein freies Stipendium um den
eingeschlagenen Weg fortsetzen zu können.
Martina Hug
Die Churer Sängerin Martina Hug hat 2001 ihr Gesangsstudium am
Konservatorium in Neuchâtel mit dem Lehrdiplom abgeschlossen. Die junge
Sopranistin hat schon in vielen geistlichen Werken Soloparts übernommen,
ist als Interpretin von Liedern - von Barock bis Chanson - aufgetreten
und hat auch vereinzelt in Opern mitgewirkt. Martina Hug erhält ein
freies Stipendium, um sich auf dem Gebiet der Oper weiterbilden zu
können.
Gaudenz Badrutt
Der Bündner Pianist und Komponist Gaudenz Badrutt hat 2001 an der
Hochschule für Musik und Theater in Biel das Konzertdiplom "mit
Auszeichnung" erhalten. Er beschäftigt sich vor allem mit
zeitgenössischer Musik. Ein zweites Standbein bildet die
Auseinandersetzung mit elektronischer Musik im Spannungsfeld zwischen
frei improvisierter und zeitgenössischer Musik. Gaudenz Badrutt erhält
ein freies Stipendium, um sich als Pianist und Elektronik-Musiker
weiterzuentwickeln.
Theres Jörger
Die Laaxer Künstlerin Theres Jörger hat 2001 den Studiengang "Visuelle
Kommunikation" an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern mit
dem Diplom abgeschlossen. Seither arbeitet sie als selbstständige
visuelle Gestalterin. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Thema
"Typografie und Raum". Ihr Projekt "Raumschrift" ist fächerübergreifend,
da es sich mit Grafik, Sprache und Skulptur auseinander setzt. Theres
Jörger erhält einen Werkbeitrag für die Realisierung des Projektes
"Raumschrift".
Evelina Cajacob
Die in Malans wohnhafte Künstlerin hat bereits ein beachtliches Werk
vorzuweisen. Ihre Werke, in erster Linie Ihre Installationen, in welchen
sie sich mit verschiedenen Materialien und Räumen auseinander setzt,
zeugen von einer eigenständigen überzeugenden Formsprache. Evelina
Cajacob erhält ein freies Stipendium, um sich über einen längeren
Zeitraum auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren zu können.
Leta Peer
Die in Basel lebende Bündner Künstlerin Leta Peer beschäftigt sich mit
Mitteln der Malerei und der Fotografie mit dem Thema "Mensch und
Landschaft". Das Projekt "non places" ist eine Weiterentwicklung dieses
Themas, wobei die beiden Themenschwerpunkte "Identität" und "Heimat"
zusammengeführt werden sollen. Leta Peer erhält einen Werkbeitrag, um
ihr Projekt "non places" zu verwirklichen.
Die Wettbewerbskommission setzt sich aus ständigen Mitgliedern
zusammen: Valentin Bearth, Hanspeter Hänni, Peter Masüger, Carlo
Portner, Silva Semadeni und Peter Trachsel; dazu wurden drei externe
Experten beigezogen, die Musikerin Kornelia Bruggmann, die
Kulturvermittlerin Katrin Gantenbein und der Komponist Anton Prestele.
Aus den Gemeinden und Regionen
Die Gemeinde Poschiavo hat kürzlich die Verbauungsprojekte Val da
Sumain, Val Cölögna und Val Tiglieu zur Genehmigung und zur
Beitragszusicherung eingereicht. Die Projekte sollen das
Siedlungsgebiet vor Murengängen schützen, wie sie nach den starken
Niederschlägen von Pfingsten 1983 und vom November 2000 vorgekommen
sind. Die Bündner Regierung genehmigt die Projekte und einen
Kantonsbeitrag von 198'000.-Fr..
Für Bauvorhaben in den Gemeinden Jenins (Parkplatzanlage), Furna
(Bauarbeiten am Güterweg Wolfegga-Scära) und Klosters-Serneus
(Lawinenverbauungsprojekt "Rüggen") hat die Bündner Regierung Beiträge
in der Höhe von total 360'000.-Fr. genehmigt; zudem hat die Regierung
der Teilrevision des Gemeindesteuergesetzes sowie der Teilrevision der
Ortsplanung der Gemeinde Andiast (Gefahrenzonenplan Teilgebiet "Run")
zugestimmt.
Für verschiedene Strassenbauvorhaben auf der A13, der Julier- und
der Malojastrasse hat die Bündner Regierung an seiner letzten Sitzung
rund drei Millionen Franken gesprochen.
Kantonsbeiträge an verschiedene Institutionen
Zum Neubau des Alters- und Pflegeheims Albula in Alvaneu hat die
Bündner Regierung einen kantonalen Baubeitrag von maximal 5,35 Millionen
Franken gesprochen. Der Kantonsbeitrag ergibt sich aus der Finanzkraft
der am Alters- und Pflegeheim Albula beteiligten Gemeinden.
Standeskanzlei Graubünden
Gremium: Regierung
Quelle: dt Standeskanzlei Graubünden