Vertreter der Bündner Behörden haben am Freitag eine Delegation von
Globalisierungs-Kritikern des Oltner Bündnisses zu einem offenen
Gespräch im Churer Regierungsgebäude empfangen. Dabei ging es
insbesondere darum, Fragen hinsichtlich einer Demonstration während des
Davoser World Economic Forums (WEF) 2003 zu diskutieren.
In Anwesenheit der beiden Regierungsräte des Kantons Graubünden,
Klaus Huber und Stefan Engler, sowie dem Landammann der Landschaft
Davos, Erwin Roffler, wurde der von der St. Galler Nationalrätin Pia
Hollenstein angeführten Delegation von Globalisierungs-Kritikern
aufgezeigt, dass die Bündner Behörden deren Anliegen ernst nehmen.
Insbesondere wiederholten die Vertreter des Kantons Graubünden und der
Landschaft Davos ihre schon früher gemachte Zusage, dass beim nächsten
WEF-Jahrestreffen ein Demonstrations-Gesuch der Globalisierungs-Kritiker
bewilligt werde. Allerdings wird dabei von den Organisatoren einer
Demonstration erwartet, dass auch sie dazu beitragen werden,
gewalttätige Ausschreitungen zu verhindern und Sicherheitsrisiken zu
minimieren. Die anwesenden Globalisierungs-Kritiker nahmen das Angebot
zur Kenntnis und versicherten ihrerseits, dass sie an einer gewaltfreien
Kundgebung in Davos interessiert seien.
Weitere Gespräche sollen folgen
An der gestrigen Zusammenkunft ging es vorab darum, die Standpunkte
der beiden Parteien darzulegen. Ansatzweise wurde auch bereits über
gewisse Anliegen bezüglich einer Demonstration während der
WEF-Jahrestagung 2003 gesprochen. Zu konkreten Ergebnissen will man in
diesem Bereich in weiteren Gesprächen kommen. Die anwesenden Teilnehmer
zeigten sich befriedigt vom Treffen und äusserten sich zuversichtlich,
dass mit dem offenen Dialog eine Basis für eine gewaltfreie
Demonstration in Davos geschaffen werden kann.
In den vergangenen Jahren hatten jeweils Globalisierungs-Kritiker
wenige Monate vor Beginn des Davoser WEF-Jahrestreffens bei der
Landschaft Davos Gemeinde ein Demonstrations-Gesuch eingereicht. Die
Davoser Behörden entsprachen den Gesuchen in der Folge jeweils nur
teilweise und nahmen unter anderem Bezug auf die Gefährdung der
Sicherheit sowie auf die Grundrechte von Bevölkerung, Touristen und
WEF-Teilnehmern. Mit ihrer jetzigen Initiative wollen die Bündner
Behörden erreichen, dass man im gemeinsamen Gespräch und ohne zeitlichen
Druck zu einer befriedigenden Lösung für alle Beteiligten kommen kann.
Gremium: WEF-Ausschuss
Quelle: dt WEF-Ausschuss